Der SC Breite Burschen Barmen aus der Kreisliga A Wuppertal & Niederberg ist ursprünglich aus einer Trinkgruppe entstanden. Anfang der 90er Jahre tat sich die Truppe zu einer Mannschaft des TuS Grün-Weiß Blombacherbach 89 zusammen. Schon da entstand der Spitzname „Breite Burschen Barmen“, ein Team, das samstagsabends zusammen einen hob und am Sonntagmorgen wieder nüchtern auf dem Platz stand. 1996 gründeten sie ihren eigenen Verein unter gleichen Namen. Inzwischen gibt es auch ein hauseigenes „Burschen Bier“.
Die Burschen hatten schon einen Alternativ-Vorschlag in der Hinterhand: „Barmen United“, falls der Name als ungültig erklärt werden sollte. Aber wo liegen überhaupt die Grenzen bei der Namensgebung eines (Fußball)Vereins?
Ein Name wird immer erst von dem zuständigen Vereinsregister geprüft. Wenn dort alles in Ordnung ist, geht es weiter an den jeweiligen Fußballverband. Wenn man seinen Vereinsnamen rechtlich schützen möchte, schaut auch noch das Deutsche Patent- und Markenamt darüber.
Beispiel "Real Pomfritt": Der Name unterscheidet sich mit großer Wahrscheinlichkeit von anderen Vereinen im Ort. Er könnte allerdings als irreführend gewertet werden. Da das Wort „Real“ spanisch für königlich ist und somit keinen Eigennamen beinhaltet, gibt es auch keine Urheberrechtsverletzung. Eine konkrete Marke wird auch nicht beworben. Einen politischen Hintergrund gibt es ebenso wenig. Eventuell könnte der Name als satirische Anspielung auf den Verein Real Madrid gesehen werden und als Beleidigung aufgefasst werden. Berufsgruppen oder geographische Inhalte sind nicht vorhanden. Der Name hat also die meisten Kriterien überstanden. Nun läge es an den Institutionen, individuell zu bewerten, ob der Name eventuell irreführend oder beleidigend ist.
Im Folgenden einige Vereine, die die Namensprüfung bereits überstanden haben:
FC Märchenbahnhof: Kreisliga D Staffel 4 Köln
1991 wurde der FC Märchenbahnhof ins Vereinsregister eingetragen. Die Hobbytruppe der KVB-Fahrer (Kölner Verkehrs-Betriebe) wurde von Kollegen so genannt. Diese meinten, der Bahnhof Thielenbruch hätte eine märchenhafte Erscheinung. So wurden sie zur Mannschaft vom Märchenbahnhof.
SV Heidekraut Andervenne: 2. Kreisklasse Emsland Süd
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich 1947 der SV Heidekraut Andervenne. Der Bürgermeister von Andervenne-Oberdorf stellte ein Stück Wald zum Spielen zu Verfügung. Dort wuchs besonders viel Heidekraut.
VfL Weiße Elf Nordhorn: Bezirksliga Weser-Ems 3
Der Name Weiße Elf wäre heutzutage deutlich kritischer als bei der Gründung im Jahre 1952. Über die genaue Geschichte macht der Verein auf seiner Homepage keine Angaben. Es lässt sich jedoch vermuten, dass nach vielen Fusionen und Abspaltungen der Vereine in Nordhorn, ein reiner Fußballclub gewollt war.
Lawine Raichberg Ost: Kreisliga B3 Stuttgart/Böblingen
Die Lawine Raichberg entstand aus einer Hobbytruppe. Die genaue Idee für den Namen ist nicht bekannt, aber nicht weit von deren Sportplatz steht der knapp 1000 Meter hohe Raichberg. Eine Lawine, die diesen Berg herabrollen würde, wäre sicherlich eindrucksvoll.
SV Vorwärts Nordhorn: Landesliga Weser-Ems
Die Geschichte des SV Vorwärts liegt auch schon einige Jahre zurück. 1919 wurde ein eigener Sportverein für die Gemeinde Bakelde gefordert, die zehn Jahre später nach Nordhorn eingemeindet wurde. Es liegt nahe, dass die Gründer den Sport in ihrer Stadt vorantreiben wollten. Auf jeden Fall gut für die heutigen Fans, denn diese müssen sich keinen Spruch zum Anfeuern ausdenken. Es reicht „Los geht’s, Vorwärts!“.
SV Holthausen-Biene: Landesliga Weser-Ems
1931 gründete sich der erste Sportverein im Ort. Die Idee dazu hatte der Pastor der Kirchengemeinde St. Marien Biene, daher der Name.
Rakete Holzbüttgen: Kreisliga C, Gruppe 1, Grevenbroich & Neuss 2011/12
Diese Mannschaft wurde unter anderem von Mitgliedern des Hubertuskorps des Schützenvereins St. Sebastianus Schützenbruderschaft Holzbüttgen gegründet. Zuletzt ging die Mannschaft in der Saison 2011/12 an den Start.
SGM Krumme Ebene am Neckar: Landesliga Württemberg Staffel 1
Genaueres ließ sich über diesen Namen leider nicht herausfinden. Es gibt nur eine Sozialstation mit dem Namen Krumme Ebene. Vielleicht ist der Platz auch so uneben, dass alle Bälle gleich ins gegnerische Tor rollen. Blöd nur für die zweite Halbzeit.
MSV Beinhart Klink 93: Kreisliga, Staffel 3 Mecklenburgische Seenplatte
„Beinhart wie 'n Rocker“ sind diese Kicker. Der Name basiert tatsächlich auf der Comic-Figur „Werner“. Das Lied wurde von der Gruppe Torfrock geschrieben und dem „Werner“- Film „Beinhart!“ verwendet. In diesem kommt auch eine bekannte Szene vor, in welcher Werner einen Ball auf den Marktplatz wirft und das Hin- und Hertreten wie ein Fußballspiel kommentiert. Der Verein schreibt auf seiner Homepage, dass es zu Beginn gar nicht so leicht war, Sponsoren zu finden, da viele „das ‚Schlimmste‘ vermuteten".
ESV Rangierbahnhof: Kreisklasse Nürnberg/Frankenhöhe 4
Für Teams wie Lokomotive Potsdam gibt es auch den passenden Bahnhof dazu. Die Nürnberger Mannschaft kommt aus der Rangierbahnhof-Siedlung, die wie der Name schon sagt, am Rangierbahnhof liegt.
SG Blaues Wunder Hannover: Bezirksliga Hannover Staffel 2
Die Mannschaften in der Bezirksliga Hannover können bei diesem Gegner ihr blaues Wunder erleben! Neun Freunde aus der Oberstufe gründeten 1990 diesen Verein, um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Fußball wurde erst über zwei Jahre später ernsthaft im Ligabetrieb gespielt.
SV Wacker Oderin: 1. Kreisklasse Staffel A Dahme/Fläming
Es gibt mehrere Vereine mit diesem Namenskürzel. Eine genaue Herkunft ist nicht bekannt, aber sicher ist, dass sich das Team immer wacker schlägt.