Der Bonner SC stellte im Porzer Autohaus-Schmitz-Sportpark jedenfalls in der ersten Halbzeit unter Beweis, dass das Team über die notwendige Effizienz für einen Spitzenplatz verfügt.
Die Bonner nutzten drei individuelle Fehler der Porzer gnadenlos aus und führten zur Halbzeit klar mit 0:3. Die Tore fielen in der 20., 33. und 45. Minute, wobei das Defensivverhalten der Sportvereinigung insgesamt mangelhaft war.
Trotz dieses klaren Rückstandes zeigte die Heimmannschaft bereits in dieser Phase, dass sie ligatauglich ist. Mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft waren die Jungs von Jonas Wendt, der auch dieses Spiel von der Tribüne aus verfolgen musste und erneut von Axel Heidemann vertreten wurde, von Anfang an dabei. Porz zeigte offensiv immer wieder gute Ansätze, hatte aber mit einem Lattentreffer (28.) und einem Abseitstor (35.) nicht das nötige Glück im Abschluss.
In der zweiten Hälfte rissen die Porzer die Partie endgültig an sich und drückten den Aufstiegsfavoriten aus der Bundesstadt tief in die eigene Hälfte. Nach einem Foul im Bonner Strafraum zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und schickte einen Abwehrspieler der Gäste mit der Ampelkarte vom Platz (62.). Soufian Amaadacho, der jüngste Porzer Spieler auf dem Platz, schnappte sich den Ball, ließ sich auch durch Trash-Talk seiner Gegenspieler nicht aus der Ruhe bringen und schob eiskalt zum Anschlusstreffer ein (63.).
Das war der Auftakt zu einer wilden Schlussphase mit einer ganzen Reihe von guten Porzer Chancen. Das Schiedsrichtergespann versagte einen Treffer von Patrice Njangue die Anerkennung (68.), obwohl dieser in dieser Situation seinen Gegenspieler einfach übersprintet hatte. Hätte dieses Tor gezählt, hätte das Spiel noch kippen können. Aber auch so war die Nervosität der Gäste nahezu greifbar. Sie übertrug sich auf deren Trainerbank und führte schließlich zum Platzverweis für den Bonner Trainer Giuseppe Brunetto (71.). Trotzdem hielt die Bonner Führung bis zum Schlusspfiff.
„Letztlich war der Bonner Sieg aufgrund der ersten Halbzeit verdient, aber meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch gegen Schwergewichte der Mittelrheinliga mithalten kann“, sagte Interimstrainer Axel Heidemann nach dem Spiel.