2024-04-23T13:35:06.289Z

Halle
Foto: TSV Altmannstein
Foto: TSV Altmannstein

Blinde Zerstörungswut bei Hallenturnier im Altmühltal

Randalierer wüten beim Ignaz-Günther-Cup in Altmannstein in den Umkleidekabinen – Womöglich wird die Turnierserie ganz eingestampft

Der Schock steckt Gerwin Hallermeier, dem Vorsitzenden des TSV Altmannstein, auch mit ein paar Tagen Abstand noch in den Knochen. Am vergangenen Wochenende hatte sein Verein zum mittlerweile 21. Mal den Ignaz-Günther-Cups in der Schulturnhalle geleitet und organisiert. Was danach – während Spieler und Fans im Foyer der Halle den Abend ausklingen ließen – passierte, entbehrt Hallermeier auch jetzt noch jede Vorstellungskraft.

Zwei Jahrzehnte lang war das Hallenturnier in Altmannstein (Landkreis Eichstätt), das im Grenzbereich der drei Fußballkreise Donau/Isar, Kelheim und Regensburg liegt, ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Und jetzt das. Randalierer machten sich während der abendlichen Feierlichkeiten in den Umkleidekabinen zu schaffen. Die traurige Bilanz: Zwei mit grober Gewalt zerstörte Waschbecken, dazu kaputte Spiegel, Handtuchhalter und Seifenspender.

Gerwin Hallermeier war während dieser „Orgie“ der blinden Zerstörungswut bereits auf der anderen Straßenseite in seinem Zuhause. Als ihn am nächsten Morgen um halb 8 sein ebenfalls beim TSV engagierter Sohn bat, mit ihm in die Halle zu schauen und sich beide das Malheur ansahen, „war der Schock schon groß“, erinnert sich Hallermeier. Der in der Marktverwaltung tätige Vorstandsvorsitzende kann es eigentlich nur mit folgenden Worten beschreiben: „Was muss das eigentlich für ein Idiot sein beziehungsweise was muss man für Tabletten nehmen, um so etwas zu machen?“ Natürlich wurden sofort Bürgermeister, Schulrektor und Polizei informiert. Erste Reaktion des jungen Polizisten war, dass hierbei anstelle von Alkohol wohl vielmehr psychische Probleme eine Rolle gespielt hätten. Derweil glaubt Hallermeier nicht, dass bei der Suche nach dem einen oder mehreren Tätern noch etwas herauskommen werde. Schließlich seien schon ein paar Tage verstrichen. „Auf den Kosten werden wir als Veranstalter sitzenbleiben. Das bisschen Geld, das wir eingenommen haben, ist – mindestens – wieder futsch“, sagt Hallermeier gefrustet.

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Am Ende eines langen Turniertages war das Sportliche in den Hintergrund gerückt. Dabei sahen nach der Corona-Zwangspause wieder zahlreiche Zuschauer den sechs Mannschaften beim Bandenkick zu. Und es fielen wahnsinnig viele Tore. Dem Kreisklassisten TSV Lichtenau glückte bei seinem Debüt auf dem Altmannsteiner Hallenparkett prompt der Turniersieg. Lichtenaus 8:5-Sieg im Finale gegen den gastgebenden TSV mimte gleichzeitig das torreichste Spiel des Tages.

Ob der Ignaz-Günther-Cup in eine 22. Runde geht, bleibt abzuwarten. In ihrer ersten Reaktion spielten die Verantwortlichen des TSV Altmannstein stark mit dem Gedanken, die Ausrichtung ab sofort sein zu lassen. Nachdem man ein paar Nächte darüber geschlafen hat, wird man sich in den nächsten Vorstandssitzungen beratschlagen, wie es weitergehen soll.

Aufrufe: 011.1.2023, 18:05 Uhr
Florian WürtheleAutor