2024-07-25T15:23:38.261Z

Allgemeines
Der Jubel fällt nüchtern aus. Zu sehr ist die Mannschaft des FC Emmendingen von der Verletzung von Jakob Grießbaum betroffen.
Der Jubel fällt nüchtern aus. Zu sehr ist die Mannschaft des FC Emmendingen von der Verletzung von Jakob Grießbaum betroffen. – Foto: Claus G. Stoll

Bezirksliga kompakt: Gedrückte Stimmung bei Emmendinger Kantersieg

Schwere Verletzung von Jakob Grießbaum +++ Simonswald zurück im Aufstiegsrennen +++ Heftige 1:8-Heimpleite für Ihringen/Wasenweiler

Verlinkte Inhalte

Der FC Emmendingen kehrte am Ostermontag an die Tabellenspitze zurück, da die beiden Konkurrenten patzten: Freiburg-St. Georgen hatte in Freiamt mit 0:3 das Nachsehen, Gundelfingen/Wildtal unterlag mit 1:3 gegen die SG Simonswald/Obersimonswald, die sich somit im Aufstiegsrennen zurückmeldete. Emmendingen setzte sich mit dem 6:1-Heimsieg über Biengen auf Rang eins. Genießen konnte das die Mannschaft von Pascal Spöri allerdings nicht, denn die Begegnung war von der schweren Verletzung von Jakob Grießbaum überschattet. Kein Vergleich, aber auch keine schöne Erfahrung war für Ihringen/Wasenweiler die 1:8-Heimniederlage gegen Glottertal.

Tore: 0:1 Michael Moser (33.), 0:2 Michael Moser (71.), 0:3 Timo Hildbrand (85.), 1:3 Jens Sandmann (87.)

Schiedsrichter: Felix Gärtner (Dauchingen) – Zuschauer: 60

Die Begegnung begann verhalten. Beide Mannschaften versuchten den Gegner zunächst zu evaluieren. Die SG Prechtal/Oberprechtal übernahm Mitte der ersten Halbzeit die Spielkontrolle. Auf ein schönes Zuspiel von David Schill erzielte Michael Moser die Gästeführung. Die SG blieb am Drücker, benötigte allerdings lange für den zweiten Treffer. Auf Vorarbeit des eingewechselten Felix Göppert erhöhte Moser zum 2:0 für die Prechtäler. In der 85. Minute traf Timo Hildbrand mit einem sehenswerten 16-Meter-Schuss in den Winkel zum 0:3. Gleich darauf glückte Jens Sandmann vom Trainerteam des SV Kirchzarten der 1:3-Ehrentreffer.

Tore: 0:1 Jan Bilharz (9.), 0:2 Jan Bilharz (33.), 0:3 Giulio Capobianco (53.), 1:3 Benjamin Bierer (64.), 2:3 Mahsum Sönmez (78.), 2:4 Serdal Budak (80.), 3:4 Mario Hess (81.)

Schiedsrichter: Ruben Zeitler (Reutlingen) – Zuschauer: 200

Der SC Reute hatte Mühe, in die Partie zu finden. Der SV Blau-Weiß Waltershofen fuhr dank seiner schnellen Stürmer immer wieder Angriffe über die Außenbahnen und fand mit langen Bällen den Weg hinter die SCR-Viererkette. In der neunten Minute wurde Giulio Capobianco mit einem steilen Ball geschickt, sein Zuspiel verwertete Jan Bilharz zur Gästeführung. Bilharz legte in der 33. Minute das 0:2 nach. Nach dem Seitenwechsel leitete Giuseppe Paletta, der spielende Teil des Tuniberger Trainerteams, mit einem langen Ball auf Capobianco den nächsten Treffer ein; Capobianco umkurvte die Reutemer Abwehr und vollendete zum 0:3. Aus spitzem Winkel verkürzte Benjamin Bierer zum 1:3. Die Einheimischen monierten, dass nach einem Foul an Mario Hess im Strafraum die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb. Kapitän Mahsum Sönmez gelang nichtsdestotrotz der 2:3-Anschlusstreffer. Serdal Budak schien die Partie mit dem 2:4 nur zwei Minuten darauf zu entscheiden, aber die Reaktion der Platzherren ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. Schon in der Folgeminute traf Mario Hess zum erneuten Anschluss. Reute drängte auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fallen wollte.

Tore: 0:1 Mathias Rombach (9.), 0:2 Daniel Trenkle (54.), 1:2 Maximilian Weber (68.), 1:3 Lukas Fehrenbach (88.)

Schiedsrichter: Benjamin Schulz (Heitersheim) – Zuschauer: 150

Die SpVgg. Gundelfingen/Wildtal hatte zunächst Schwierigkeiten, bei heftigen Windverhältnissen das gewohnte Aufbauspiel aufzuziehen. In der neunten Minute nutzte Gästespieler Mathias Rombach ein Missverständnis zwischen der heimischen Abwehr und Torwart Oliver Niegot und brachte die SG Simonswald/Obersimonswald in Führung. Die Begegnung verlief im Weiteren ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit setzte sich die SG über die Außenbahn durch, und die Hereingabe verwertete der spielende Co-Trainer Daniel Trenkle zum 2:0 für die Gäste. Die Heimelf ließ nicht locker, und auf Zuspiel von Niklas Heizmann erzielte Maximilian Weber den Anschlusstreffer. Kurz vor Schluss sorgte Lukas Fehrenbach mit dem 1:3 für die Entscheidung.

Tore: 0:1 Mike Maier (4.), 0:2 Maurice Schipper (6.), 0:3 Maurice Schipper (10.), 0:4 Maurice Schipper (13.), 0:5 Michael Schindler (21.), 0:6 Raffael Wegener (40.), 1:6 Luca Müller (81.), 1:7 Mike Maier (85. Foulelfmeter), 1:8 Maximilian Leyser (88.)

Schiedsrichter: Karsten Schneider (Kenzingen) – Zuschauer: 150

Die SG Ihringen/Wasenweiler erwischte einen rabenschwarzen Tag. Aufsteiger SV Rot-Weiss Glottertal konnte nach Belieben schalten und walten. Bereits in der vierten Minute brachte Mike Maier die Gäste in Führung, und Maurice Schipper ließ innerhalb von sieben Minuten einen „lupenreinen Hattrick“ folgen. Michael Schindler und Raffael Wegener sorgten für den 0:6-Pausenstand. Die zweite Halbzeit konnten die Kaiserstühler ausgeglichener gestalten und verkürzten durch Luca Müller auf 1:6. Aber Glottertal trat einfach nochmal kurz aufs Gaspedal. Einen an Wolfgang Meder verschuldeten Foulelfmeter verwertete Mike Maier zum 1:7, und Maximilian Leyser traf zum 1:8-Endstand.

Tore: 1:0 Marko Radovanovic (4.), 2:0 Tim Baumer (26.), 3:0 Kevin Schlegel (35.), 4:0 Kevin Schlegel (50.), 4:1 Lorenz Hoss (84.), 5:1 Marko Radovanovic (86.), 6:1 Marko Radovanovic (87.)

Schiedsrichter: Yannick Leinfels (Freiburg) – Zuschauer: 200

Besondere Vorkommnisse: Haider Dirani (FC Emmendingen) scheitert mit einem Foulelfmeter an Torwart Karl Magnus Braack (SV Biengen) (32.)

Der SV Biengen, dank Rino Saggiomo und Erich Sautner mit einem torgefährlichen Sturm ausgestattet, aber in der Abwehr etwas anfällig, musste in Emmendingen die Segel streichen. In der vierten Minute brachte FCE-Torjäger Marko Radovanovic, diesmal mit der Kapitänsbinde ausgestattet, seine Farben in Front. Nachdem Tim Baumer das 2:0 nachgelegt hatte, wurde Kevin Schlegel im Gästestrafraum gefoult. Haider Dirani trat zum Elfmeter an, scheiterte aber an SVB-Torhüter Karl Magnus Braack (32.). Kurz darauf bejubelte der Emmendinger Anhang dennoch das 3:0, nachdem Schlegel ein Zuspiel von Radovanovic verwertet hatte. Nach dem Seitenwechsel nutzte Schlegel einen Lapsus der Biengener Hintermannschaft zum 4:0. Es folgte eine unschöne Szene: Bei einem Duell mit Erich Sautner zog sich Jakob Grießbaum eine schwere Verletzung zu. Das Spiel wurde für gut zwanzig Minuten unterbrochen, Grießbaum musste im Krankenwagen erstversorgt werden. In der 84. Minute erzielte Lorenz Hoss das 1:4 für die Gäste. Mit einem Doppelschlag, darunter einem 20-Meter-Hammer unter die Latte, sorgte Radovanovic für den 6:1-Endstand. Gerne hätte der FC Emmendingen diesen Kantersieg gefeiert, aber die Verletzung Grießbaums hatte die Stimmung gedrückt.

Tore: 1:0 Noah Scheer (11.), 2:0 Roman Reinbold (33.), 3:0 Luke Bühler (36.)

Schiedsrichter: Beon Fejza (Elgersweier) – Zuschauer: 150

Gegen die SG Freiamt-Ottoschwanden schaltete Tabellenführer FC Freiburg-St. Georgen sofort den Vorwärtsgang ein. Die Heimelf hatte Glück, dass nach einem Eckstoß Gästespieler Jan Nowack nur den Innenpfosten traf (3.). Gleich darauf konnte sich SG-Torwart Marco Herr auszeichnen (4.). In der elften Minute ging Freiamt-Ottoschwanden in Führung. Luke Bühler war gefoult worden, Hannes Kölblin trat den folgenden Freistoß, und Noah Scheer traf per Kopf. St. Georgen blieb am Drücker und hatte durch Luis Kirchenbaur den Ausgleich auf dem Fuß (14.). Auch FC-Goalgetter Julian Held hatte die Möglichkeit zum 1:1, aber Marco Herr lenkte den Freistoß gerade noch über die Latte. Jan Kapahnke ließ ebenfalls den Ausgleich liegen. Für die Gastgeber verpassten Luke Bühler (27.), Marian Haas (29.) das 2:0. Aber Haas bediente in der 33. Minute Roman Reinbold, und jener baute den Vorsprung auf zwei Tore aus. Gleich darauf fiel das 3:0. Nico Scheer leitete den Ball direkt zu Luke Bühler, der sofort abzog. Gästetorwart Bastian Weier konnte den Schuss erst parieren, aber Bühler setzte nach und verwandelte den Abpraller zum 3:0. Kurz vor der Pause bewährte sich SG-Keeper Herr einmal mehr und entschärfte einen Schuss von Kapahnke. In der zweiten Hälfte stand die SG kompakter, sodass die Gäste, die ohnehin ihrem bisherigen Tempo Tribut zollen mussten, ihr Spiel nicht mehr so überragend aufziehen konnte. Dennoch verbuchten sie zwei aussichtsreiche Chancen durch Held (47., 70.).

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Markus Konetschny (Ziegelhausen-Peterstal) – Zuschauer: 150

Der TV Köndringen fand besser in die Partie und war in den ersten zwanzig Minuten die aktivere Elf. Dennoch hatte der Aufsteiger auch Glück oder vielmehr seinen Torwart Manuel Lewandowski, der in der vierten Minute eine Möglichkeit von Jochen Zimmermann vereitelte. David Fournier hatte Gelegenheiten zum 1:0, setzte den Ball aber knapp vorbei (45.) oder scheiterte an Marlon Fuchs, dem Torwart der SG Nordweil/Wagenstadt (45.+1). Auch Kilian Engler fand seinen Meister in Fuchs (50.). In der zweiten Halbzeit haderten die Gäste mehrfach mit dem Aluminium: Nico Scheerer setzte den Ball an die Latte (78.), Nico Levis traf Latte (85.) und Pfosten (88.). In der Nachspielzeit hätte Köndringen fast noch den „Lucky Punch“ gesetzt, aber Jonas Haas ließ die Großchance liegen.

Tore: 0:1 Nico Lutz (20.), 0:2 Nico Lutz (27.), 0:3 Nico Lutz (42.), 1:3 Maximilian Schlegel (45.+1), 1:4 Lukas Schneider (71.), 2:4 Felix Steinmetz (89.)

Schiedsrichter: Josef Mourad (Mundingen) – Zuschauer: 110

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte gegen David Pflug (53./SpVgg. Untermünstertal), Gelb-Rote Karte gegen Stipe Malenica (70./SV Endingen)

Der Mannschaft des SV Endingen war die Verunsicherung nach den vier Niederlagen im Jahr 2024 anzumerken. Die SpVgg. Untermünstertal zeigte die bessere Körpersprache und zog in der ersten Halbzeit durch einen „lupenreinen Hattrick“ von Nico Lutz mit einem 3:0-Vorsprung davon. Pech hatten die Kaiserstühler, dass der Referee ihnen einen möglichen Handelfmeter verwehrte (40.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verkürzte Maximilian Schlegel mit einem Distanzschuss. Nach dem Wechsel dezimierten sich die Gäste durch eine Ampelkarte selbst. Der SVE konnte die Überzahl nicht nutzen. In der 70. Minute sah Spielertrainer Stipe Malenica die Gelb-Rote Karte – eine umstrittene Entscheidung, die der Heimelf ihren besten Mann auf dem Spielfeld raubte. Aus dem folgenden Freistoß resultierte das 1:4. Schließlich konnte der eingewechselte Felix Steinmetz – nach einem Freistoß des auf dem Platz verbliebenen Spielertrainers Florian Metzinger – auf 2:4 verkürzen.

Aufrufe: 01.4.2024, 21:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor