2025-03-13T06:55:50.022Z

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Goch und Hö-Nie haben ganz unterschiedliche Ziele.
Goch und Hö-Nie haben ganz unterschiedliche Ziele. – Foto: Marcel Eichholz

Bezirksliga 4: Wichtige Fakten zum Rückrunden-Start

Die Winterpause ist vorbei, die Teams aus dem Kreis Kleve treten wieder auf die Bühne. Der große Überblick.

Am Wochenende ist die Winterpause endgültig vorbei. Der 19. Spieltag in den Gruppen 4 und 5 läutet die zweite Saisonhälfte in der Bezirksliga ein, in der es um die Wurst geht. Kann Viktoria Goch tatsächlich endlich den Aufstieg klarmachen? Oder bleibt es beim fünften Versuch in Folge? Schafft die SV Hönnepel-Niedermörmter die Sensation und hält als derzeit abgeschlagenes Schusslicht doch noch die Klasse? Und mit welcher Platzierung wird sich Langzeittrainer Roland Kock nach sage und schreibe 21 Jahren beim RSV Praest verabschieden?

Offene Fragen, die noch keiner beantworten kann. Was aber feststeht, das sind die Voraussetzungen, mit denen die Teams auf die Bühne der Rückrunde treten.

Hauptdarsteller mit Aufstiegschance

Spitzenreiter Viktoria Goch ist in Gruppe 4 mit 37 Punkten aus 17 Spielen auf dem besten Weg, in die Landesliga aufzusteigen – mal wieder, muss man sagen. Alle Testspiele gewann das Team von Trainer Daniel Beine, der sich nach der Saison als Trainer in Richtung SV Biemenhorst verabschieden wird. Allerdings waren die Gegner in der Vorbereitung nicht unbedingt von der Marke „schwer“: Um im Spielflow zu bleiben, reichte es aber. Nur das Finale bei der Stadtmeisterschaft – unter dem Hallendach regieren ja eh andere Gesetze – wurde ausgerechnet gegen die eigene zweite Mannschaft verloren.

Dennoch: Mit dem Kader, der durch Goalgetter Levon Kürkciyan (SGE Bedburg-Hau) verstärkt wurde – Offensivmann Anes Tiganj spielt übrigens künftig für das zweite Viktoria-Team –, haben die Gocher die besten Aussichten. Am vergangenen Sonntag setzten sie eine erste Duftmarke mit dem 7:0-Sieg im Nachholspiel gegen das Schlusslicht SV Hönnepel-Niedermörmter. Erster regulärer Gegner 2025 ist der VfL Repelen, der am Sonntag um 15 Uhr zu Gast ist.

Hauptdarsteller mit Abstiegssorgen

Der RSV Praest ließ in der Hinrunde der Gruppe 5 aufhorchen, als Langzeit-Trainer Roland Kock seine Entscheidung öffentlich machte, dass er sich nach unglaublichen 21 Jahren als Trainer der ersten Mannschaft zurückziehen wird. Eine Ära wird im Sommer am Brillackweg definitiv zu Ende gehen. In welcher Spielklasse Nachfolger Marcel Wolters mit den Praestern antreten wird, steht noch in den Sternen. Vieles deutet aber auf die Kreisliga A hin. Personell hat sich im Kader nichts getan. In der Vorbereitung gab es zwei Siege gegen unterklassige Teams sowie ein Remis (2:2 gegen Alemannia Pfalzdorf) und eine Niederlage (0:6 gegen Viktoria Goch). Das erste Pflichtspiel des Jahres – eine Nachholpartie – haben die Praester am vergangenen Freitag mit 1:4 gegen den neuen Spitzenreiter Rhenania Bottrop verloren.

Wer aber mit dem Rücken zur Wand steht und seinem Trainer ein schönes Abschiedsgeschenk machen möchte, mobilisiert vielleicht noch einmal Kräfte, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat. Zu wünschen wäre es den Praestern. Weiter geht es am Sonntag um 15 Uhr – ausgerechnet mit dem Derby beim SV Haldern.

Etwas bessere Aussichten haben in Gruppe 4 die Sportfreunde Broekhuysen (Platz 11, 18 Punkte) und die DJK Twisteden (Platz 13, 18 Punkte). Bei den Sportfreunden gibt es nur einen Abgang im Kader. Mikel Moorhead ist zum TSV Weeze gewechselt. Aus fünf Testspielen holten die Broekhuysener vier Siege heraus. Gegen den Landesligisten 1. FC Lintfort gab es ein 1:6. Erster Liga-Gegner zum Re-Start ist am Sonntag um 15 Uhr die gastgebende SV Hönnepel-Niedermörmter.

Die DJK Twisteden hat sich über die Rückkehr von Torjäger Torben Schellenberg gefreut. Mit ihm möchte das Team so schnell wie möglich die Gefahrenzone verlassen. Beim 2:4 im Test gegen den Oberligisten SV Biemenhorst erzielte Schellenberg seinen ersten Treffer. Zwei weitere folgten beim 5:1 gegen den SSV Lüttingen. Auch beim 3:1 gegen den FC Aldekerk und beim 6:1 gegen Viktoria Goch II traf Schellenberg ins Schwarze. Am Sonntag um 15.30 Uhr spielt die DJK beim TSV Krefeld-Bockum.

Zittern müssen der TSV Wachtendonk-Wankum (Platz 15, zwölf Punkte) und Alemannia Pfalzdorf (Platz 14, 14 Punkte). Der TSV hat Niklas Hoffmann und Patrick Mertens reaktiviert und startet am Sonntag um 15 Uhr beim TuS Asterlagen. Hicham Mekrani (SV Herongen), Henrik Schaarschmidt (Karriereende) und Marco Härtner (SV Budberg II) haben das Team verlassen. Von vier Tests hat der TSV nur einen gewonnen (2:1 gegen SC St. Tönis II).

Alemannia Pfalzdorf hat vier Tests absolviert. Drei Remis (gegen SV Haldern, RSV Praest, Siegfried Materborn) und eine Niederlage (1:5 gegen SGE Bedburg-Hau) standen zu Buche. Der Kader bleibt zum Re-Start unverändert. Am Wochenende sind die Pfalzdorfer in der Bezirksliga spielfrei. Sie absolvieren daher ein Testspiel gegen den Uedemer SV, das am Sonntag um 15.30 Uhr auf der heimischen Anlage steigt.

Gechillte Nebendarsteller

Der Kevelaerer SV (30 Punkte, Platz 5), der SV Rindern (29 Punkte, Platz 6) und auch der Landesliga-Absteiger SGE Bedburg-Hau (24 Punkte, Platz 9) haben bislang eine ordentliche Saison gespielt. Mit dem Aufstieg werden sie aber höchstwahrscheinlich nichts zu tun haben – und mit dem Abstieg auch nicht.

Vielleicht wird aber der eine oder andere beim KSV noch vom Sprung in die Landesliga träumen. Immerhin stand das Team zweimal an der Tabellenspitze (7. und 13. Spieltag), der Abstand ist jetzt aber mit sieben Punkten schon recht groß. Personell bleibt alles beim Alten. Der KSV hat drei Vorbereitungsspieleabsolviert, darunter gegen den Oberligisten SV Sonsbeck (0:3). Mit dem Heimspiel gegen Borussia Veen starten die Kevelaerer am Sonntag um 16 Uhr in die zweite Saisonhälfte.

Beim SV Rindern lief die Vorbereitung nicht so rosig. In vier Testspielen gab es drei Niederlagen und ein Remis. Blickt man auf den ersten Gegner 2025 in der Bezirksliga, dann steht den Rindernern eine Bewährungsprobe ins Haus. Am Freitag um 20 Uhr kommt der Tabellenvierte VfL Tönisberg. Trainer Christian Roeskens muss künftig auf Julian Diedenhofen (SGE Bedburg-Hau) verzichten. Der 36-jährige Andy Kaus (Siegfried Materborn) wird ab sofort für den SV Rindern spielen.

Bei der SGE waren die Hoffnungen auf einen Wiederaufstieg in die Landesliga groß. Doch das Team hat viele Turbulenzen in der ersten Saisonhälfte erlebt – ein schlechter Start, ein Trainerwechsel im September (Jo Voß musste gehen, Bernard Alijaj wurde befördert), eine Führungskrise im Vorstand. Doch allmählich hat sich das Team wieder gefangen. Drei Testspiele hat die SGE bislang absolviert (ein Sieg, ein Eemis, eine Niederlage).

Personell hat sich einiges getan. Die Leistungsträger Levon Kürkciyan (Viktoria Goch) und Jan-Luca Geurtz (Rot-Weiß Essen II) haben die SGE verlassen. Christoph Gorißen spielt künftig für die zweite Mannschaft. Julian Diedenhofen (SV Rindern) sowie Carsten Langenberg und Nicolas Rode, die aus der zweiten Mannschaft kommen, verstärken das Bezirksliga-Team. Erster Gegner 2025 ist am Sonntag im Heimspiel um 15 Uhr der VfB Uerdingen.

In Gruppe 5 turnt der SV Haldern irgendwo zwischen Gut und Böse herum. Der Tabellensiebte hat 20 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Rhenania Bottrop. Auch mit Blick nach unten scheint das Team abgesichert zu sein. 14 Zähler beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Das Team kann also für eine weitere Bezirksliga-Saison planen. Verstärkt wird es von Hendrik Middendorf und Milan Dogu, die zuletzt für den mittlerweile abgemeldeten 1. FC Bocholt II aufgelaufen sind. Abgänge gibt es keine. Die Testspiel-Bilanz: zwei Siege, ein Remis, zwei Niederlagen. Erster Gegner am Sonntag um 15 Uhr ist der RSV Praest.

Chancenloser Statist

Die SV Hönnepel-Niedermörmter hat erst einen Punkt auf dem Konto und plant seit vielen Wochen für die Kreisliga A. Dennoch macht das Team von Trainer Nikolay Glouhtchev weiter, was bemerkenswert ist und wahren Sportsgeist zeigt. Zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage standen in den Testspielen zu Buche. Am vergangenen Sonntag kassierte das Team ein 0:7 im Nachholspiel gegen Spitzenreiter Viktoria Goch. Erster regulärer Liga-Gegner in diesem Jahr sind im Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr die Sportfreunde Broekhuysen.

Jeffrey Kiburo Saccoh (DJK Rhede), Benjamin Ogboi (Siegfried Materborn), Aly Oumar Cherif (SV Rindern II) und Jad Monzer (SF Lowick) verstärken die Mannschaft vom einst bebenden Acker.

Aufrufe: 07.2.2025, 20:00 Uhr
Chris CadelAutor