Fürth. Die sportliche Lage beim FC Fürth könnte kaum besser sein. Ohne Punktverlust steht die erste Mannschaft in der Kreisoberliga auf dem ersten Tabellenplatz. Auch bei der Zweitvertretung läuft es prächtig, denn 47 Punkte reichen momentan für den zweiten Platz der Kreisliga C. Ein Mann, der sinnbildlich für diesen Erfolg steht, ist Bernd Geisler, der seit fast 50 Jahren im Verein tätig ist.
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Auch wenn er kein Ehrenvorsitzender oder Präsident ist, kommt keiner beim FC Fürth an Geisler vorbei. Seit 1975 ist er im Verein, als er als Torwart im Jugendbereich angefangen hat. "Mein Vater war in der DDR ebenfalls Torwart, deswegen hatte ich mich zu Beginn für diese Position entschieden", erklärt Geisler. Allzu lange hielt es den heute 60-Jährigen nicht zwischen den Pfosten und so wurde er in der D-Jugend zum Feldspieler.
Ihr habt auch eine gute Seele im Verein, die wir unbedingt mal vorstellen sollten? Schreibt eine Mail an fupa@vrm.de!
Neben dem FC Fürth gibt es den benachbarten SV Fürth. Eine Rivalität, wie sie es früher einmal gab, ist heutzutage nicht mehr allzu groß: "Als ich mit dem Fußball angefangen habe, musste man sich noch zwischen dem FC und dem SV entscheiden." Einen weiteren Unterschied zur Vergangenheit sieht Geisler noch: "Früher war alles familiärer. Man hat sich für einen Verein entschieden und ist dann meistens dort geblieben. Es gab nicht so viele Wechsel, wie es sie heutzutage gibt."
Ehrenamtlich im Verein ist Geisler schon tätig, seitdem er seine Schuhe an den Nagel gehängt hat: "Der Verein bedeutet mir sehr viel und es macht mir einen riesengroßen Spaß, mich für den FC ehrenamtlich zu engagieren." Erst jüngst wurde das alte Vereinsheim aufgeräumt, da der FC ins städtische Stadion umgezogen ist. Natürlich half auch Geisler, gelernter Straßenbauer, bei dieser Aktion mit. "Es wird alles modernisiert. Da braucht es Unterstützung, die ich gerne biete."
Außerhalb des Sportplatzes ist Geisler begeisterter Großvater, macht Fitness und fährt gerne Fahrrad. Sein Sohn Johannes ist ebenfalls beim FC Fürth. Als Kapitän führt er die zweite Mannschaft in der C-Liga an und ist bereits in den Vorstand integriert.
Auf die Frage nach den Highlights seiner Karriere hat Geisler direkt zwei Antworten parat. Zum einen schnürte er 2005 nochmal seine Schuhe für die erste Mannschaft, um in der Relegation gegen den Abstieg aus der Kreisoberliga zu spielen. "Das war ein tolles Spiel vor einer großartigen Kulisse. Ich war nicht der einzige aus der älteren Fraktion, der mitgespielt hat." Ein Sieg bescherte dem FC den Klassenerhalt. Ein Jahr später gelang sogar der Aufstieg in die Gruppenliga.
Geisler hätte einmal beinahe gegen die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt gespielt, doch der Platz machte damals einen Strich durch die Rechnung: "Das Spiel war so gut wie ausgemacht, allerdings hielten die SGE-Spieler den Rasen für nicht bespielbar. So kam es leider nicht zu diesem Spiel." Trotzdem sollte Geisler in seiner Karriere gegen eine Traditionsmannschaft spielen, auch wenn es nicht die Eintracht war. "1860 München kam damals mit ehemaligen Spielern zum FC und ich hatte das Vergnügen, gegen sie spielen zu dürfen." Mit von der Partie war Bernhard Trares, heutiger Trainer von Drittligist Waldhof Mannheim.
Abschließende Fragerunde:
1. Das schätze ich an meinem Verein: ...
„Die tolle Verbindung zwischen jüngeren und älteren Spielern."
2. Diese Mannschaft sollte unbedingt mal gegen meinen Verein auflaufen: ...
„Eintracht Frankfurt, aber auf einem guten Rasenplatz."
3. Das schönste Erlebnis mit meinem Verein ...
„waren die Aufstiege in die Gruppenliga und der Nichtabstieg aus der Kreisoberliga 2005."
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Zur Serie: Es gibt in nahezu jedem Fußballverein mindestens eine davon: Die Rede ist von einer engagierten Person, die größtenteils im Hintergrund agiert, sich akribisch einbringt und den Verein am Laufen hält. Ohne die vieles bei dem heimischen Sportverein nicht so funktionieren würde, wie es der Fall ist. In unserer Serie „Die gute Seele im Verein“ rücken wir diese oft unsichtbaren Ehrenamtlichen ins Rampenlicht und würdigen ihren unverzichtbaren Einsatz.
Ihr habt einen Vorschlag für eine "gute Seele" aus eurem Verein, die wir unbedingt mal vorstellen sollten? Dann schreibt uns kurz eine Mail mit ein paar kurzen Informationen zur Person und idealerweise den Kontaktdaten.
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Übersicht aller bisher veröffentlichten Berichte der Serie „Die gute Seele im Verein":