Es ist das Duell zweier Aufsteiger und doch irgendwie auch von Klein gegen Groß. Denn obwohl der SSV Berghausen unter Trainer Ralf Dietrich ebenso wie der CfR Links neu in der Bezirksliga sind, trennt die Vereine insbesondere der Etat. Denn der, berichtet Dietrich, sei beim Gegner deutlich höher. So sieht er auch die Favoritenrolle vor dem Aufeinandertreffen am Donnerstag (15.30 Uhr, Sportplatz Berghausen) klar verteilt.
Eigentlich steht der SSV für einen Neuling gar nicht schlecht da: acht Punkte nach sieben Spielen, über der Abstiegszone und als kleinen Bonus zudem vor Lokalrivale HSV Langenfeld. Dennoch tut sich Dietrich schwer, wenn es darum geht, mit der Ausbeute und dem Start in die Saison zufrieden zu sein. „Uns fehlen drei Punkte“, sagt er. Denn die hätte seine Elf noch holen können, ließ sie aber an der einen oder anderen Stelle fahrlässig liegen.
Vor wenigen Tagen etwa trennten sich die Berghausener daheim von Kellerkind Gerresheim nur 1:1. Die Partien gegen die direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib sollte die Mannschaft jedoch tunlichst gewinnen, will sie ihr Ziel erreichen. „Die Geschichte ist eigentlich ziemlich schnell erzählt“, sagt Dietrich über das Remis. Demnach kamen die Gastgeber gut in die Partie, gingen in Führung und fingen sich dann ein Gegentor nach Konter. Der weitere Verlauf sei zerfahren und chancenarm gewesen, so der Trainer, der klarmacht: „Am Ende müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein – auch wenn es für uns zu wenig ist.“
Berghausens Risikobereitschaft könnte nun aber steigen. Denn mit dem CfR kommt ein Gegner, der laut Dietrich schon lange das Vorhaben hegt, in weitere sportliche Höhen vorzudringen. Daher hätten die Düsseldorfer nach dem Aufstieg sicherlich doppelt so viel investiert wie der SSV. Und somit sieht er die Gäste auch in der Favoritenrolle. „Da hängen die Trauben für uns hoch“, betont er. Wenngleich darin auch die Chance bestehe, aus dem Gefühl heraus, nichts zu verlieren zu haben, zu überraschen. „Daher können wir befreit aufspielen“, erläutert Dietrich, der einen taktisch und technisch guten Gegner erwartet.
Zuletzt war die Personalsituation beim SSV sehr angespannt: Torhüter Daniel Nellen etwa wurde gegen Gerresheim im Angriff eingesetzt, und Fußball-Architekt Nils Dames ist im Urlaub. Immerhin kommt in Robin Bastian ein langjähriger Akteur nach Rotsperre zurück. Der 33-Jährige wurde in der Partie beim HSV zu Recht vom Platz gestellt – wie schon öfter. „Ich glaube, das kriegt man aus ihm nicht mehr raus“, berichtet sein Coach über den eigentlich erfahrenen Spieler, „er ist auch einer, der in manchen Situationen dazu neigt, seine Nerven nicht im Griff zu haben.“ Verbunden ist diese Erkenntnis bei Dietrich mit der Hoffnung, dass es sich bei der Roten Karte um die letzte für seinen Mittelfeldmann in dieser Saison gehandelt hat.