2025-12-03T05:51:34.672Z

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– Foto: Scholz

„Bereit für den nächsten Schritt“ - Nico Matern sucht Herausforderung

Nach nur zwei Trainerjahren zieht es ihn weiter

Nico Matern hat publik gemacht, dass er nach der Saison als Trainer beim TuS Harsefeld aufhört. Der 33-Jährige forciert seine Laufbahn, geht dafür auch ins Risiko.

Pünktlich zur Winterpause hat Nico Matern die Mannschaft des Landesligisten informiert. Die Nachricht überraschte vor allem die Öffentlichkeit. Die Vereinsverantwortlichen wussten bescheid, die Spieler wurden zwar überrascht, hatten aber irgendwie geahnt, dass dieser Zeitpunkt kommen würde.

Sportdirektor Alexander Martens steckt natürlich schon in den Planungen für die kommende Saison. Vor wenigen Wochen suchte er das Gespräch mit seinem Trainer. Da teilte ihm Nico Matern mit, dass er für die kommende Saison einen neuen Trainer finden muss.

Die Mannschaft sollte erst nach dem letzten Spiel des Jahres informiert werden, um keine Unruhe aufkommen zu lassen und den Erfolgslauf - zuletzt fünf Siege und ein Remis - nicht unnötig zu gefährden.

Nach nur zwei Trainerjahren zieht es ihn weiter
Martens überraschte vor der vergangenen Saison mit der Personalie Nico Matern. Der Sportdirektor hob einen absoluten Trainerneuling auf den Posten des immer ambitionierten TuS Harsefeld. Martens war von der Ahnung und Spielidee wie -intelligenz des ehemaligen Regional- wie Oberligaspielers (damals noch für den Heeslinger SC aktiv) überzeugt.


Nico Matern war dankbar für die reizvolle Aufgabe, wusste zugleich, dass er viel lernen müsse. Er und der TuS erlebten in der ersten Saison auch eine mittelschwere Ergebniskrise. Diese meisterten sie gemeinsam. In dieser Saison verlor der TuS zwischenzeitlich vier Topspiele, was die insgesamt positive Bilanz etwas trübt. „Ich fühle mich bereit für den nächsten Schritt“, sagt Matern.

„Uns war klar, dass Nico höher trainieren möchte und dass dieser Zeitpunkt kommen würde - ich hatte aber gehofft, dass er länger bei uns bleibt“, sagt Martens.

TuS ist zufrieden mit der Arbeit von Matern
„Ich finde es sehr, sehr schade“, sagt Nico Osuch, der von Matern zum Innenverteidiger umfunktioniert wurde. Im ersten Moment war er zwar etwas überrascht, grundsätzlich sei aber immer klar gewesen, dass Matern höhere Ambitionen hat. Osuch sagt, dass der junge Trainer in seinen zwei Jahren klar an Profil gewonnen und eine erkennbare Entwicklung genommen habe.


Kapitän Danny Berner sieht den TuS Harsefeld als „gutes Sprungbrett“ für einen ambitionierten, jungen Trainer. Dass es Matern schneller als gedacht woanders hinzieht, sei ihm klar gewesen. Berner sagt, dass es seinerzeit „eher überraschend war“, dass so ein Trainer wie Dennis Mandel (heute Rotenburg) ganze zehn Jahre beim TuS geblieben ist.

„Nico hat im Verein super Arbeit geleistet“, sagt Martens. Natürlich hätte er sich rein ergebnistechnisch mehr Erfolg gewünscht, so der Sportdirektor. „Aber die Tabelle sagt nicht alles aus und es spielen immer sehr viele Faktoren mit“, so Martens. Er sehe viel mehr, wie Matern einzelne Spieler weiterentwickelt, seine Spielidee umgesetzt und die Zusammenarbeit zwischen der ersten und zweiten Mannschaft forciert habe.

Was die Zukunft bringt, wird spannend
Nico Matern sagt, er habe zum jetzigen Zeitpunkt mit keinem anderen Verein gesprochen. Die offene und ehrliche Kommunikation mit den TuS-Verantwortlichen hatte Priorität. „Jetzt wird sich vielleicht auch ganz automatisch etwas ergeben, dass etwas auf mich zukommt“, sagt Matern bezüglich der Entwicklung nach dem Bekanntwerden.

Er hat die C- und B-Linzenz durchgezogen und hofft, „dass ich schon im Sommer in den Kurs zur A-Lizenz rutsche“. Das ist im neuen Ausbildungssystem des DFB bekanntlich nicht leicht. „Aufgrund der Spielerkarriere habe ich einige Punkte“, sagt Matern, der kurzfristig auch Zweitligaprofi in den USA war. „Das gewisse Risiko“ seiner Entscheidung ist ihm bewusst. Er hofft auch, dass ein zukünftiger Verein bei der weiteren Trainerausbildung positiven Einfluss hat.

Matern sagt, er habe für alle Eventualitäten einen Plan. Am Ende müsse es passen. Berner glaubt, dass Matern durch seine „Spielerkarriere sehr gut connectet ist“ und sich für ihn etwas auftun werde.

Wie läuft die Restsaison? Gibt es schon Nachfolgerkandidaten?
Bekanntlich ist es im Fußball oft schwierig, wenn feststeht, dass der Trainer nach der Saison aufhört. „Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht so erfolgreich weiterspielen sollten“, sagt Berner, der nach seinem Armbruch und der OP nach der Winterpause auch selbst wieder „Gas geben will“.


„Die Mannschaft hat das sehr reif aufgenommen“, sagt Matern, dem selbst viel daran gelegen ist, die Saison als Trainer erfolgreich zu beenden, da dies auf die Trainerlizenzen angerechnet wird.

Sportdirektor Martens ist natürlich schon auf Trainersuche. Je schneller er einen Nachfolger findet, desto mehr helfe ihm das auch bei den Spielergesprächen. Martens hofft, dass er den Kreis von potenziellen Kandidaten zu Jahresbeginn auf zwei, drei einschränken kann. „Die Baustelle wollen wir so schnell wie möglich schließen“, sagt er.

Wer folgt auf Matern? Wo zieht es Matern hin? Wie läuft die Restsaison beim TuS? Harsefeld sorgt für Spannung.

Aufrufe: 011.12.2025, 20:00 Uhr
Tageblatt/Jan BröhanAutor