2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Der Auftritt des KFC in Meerbusch war enttäuschend.
Der Auftritt des KFC in Meerbusch war enttäuschend. – Foto: Ralph Görtz

Beim KFC Uerdingen ist die Euphorie bereits dahin

Oberliga Niederrhein: Die Niederlage beim TSV Meerbusch tut auch einen Tag später noch weh. Durch das 1:3 wurde eine große Chance vergeben, Ratingen zu distanzieren. Somit ist die Unruhe im Verein schon wieder zurück.

Es ist noch keine zwei Wochen her, da war die Euphorie beim KFC Uerdingen groß. Marc Schürmann und Nils Gehling kehrten – einmal als Vorstandsvorsitzender, einmal als Verwaltungsrat – an die Spitze des Vereins zurück. Zudem wurde mit Ilja Ludenberg eine weitere Person im Vorstand installiert, die zwar den Beweis noch antreten muss, dem KFC wirklich helfen zu können, bei vorherigen Stationen aber die Expertise nachgewiesen hat.

Wie schnell das zarte Pflänzchen der Hoffnung allerdings wieder zertreten werden kann, hat der KFC am Wochenende und vor allem am Sonntag beim TSV Meerbusch treffend unter Beweis gestellt hat. Denn es war nicht nur die verdiente 1:3-Niederlage beim Tabellenletzten der Oberliga Niederrhein, die den Auftrieb bereits wieder zunichte gemacht hat.

Interna kamen am Freitag an die Öffentlichkeit

Begonnen hatte die Unruhe schon am Freitag. Mannschaftsinterna kamen an die Öffentlichkeit, die ausstehenden Gehaltszahlungen wurden angeprangert. Auch Trainer Levan Kenia machte seinem Unmut in diesem Zusammenhang Luft und bemängelte die lange Wartezeit. Für ihn unter anderem ein Grund, warum auch das Spiel in Meerbusch verloren wurde. „Wir haben gesehen, dass die Moral der Mannschaft am Boden ist“, so Kenia im Anschluss. „Alles ist chaotisch. Es wird immer gesagt ‚morgen‘. Wir reden vom Aufstieg, aber wir müssen erst mal unsere Probleme klären.“ Er nahm den Verein in die Pflicht und stellte abschließend sogar seine eigene Position infrage.

Vorstand: Die Zahlungen kommen

Demgegenüber steht die Aussage von Schürmann, der noch mal bekräftigte, dass die Zahlungen kommen. Es aber bei solchen Summen eben auch diverser Prüfungen bedarf und die Wartezeit damit ein paar Tage länger dauern kann. “Bei der Bank ein normaler Vorgang bei den Summen. Das haben wir kommuniziert. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Laune so mies ist, dass man gegen den Vorstand spielt.“ Für ihn ist die Leistung in Meerbusch daher nicht mit ausstehenden Gehältern zu entschuldigen.

Wie dünn das Nervenkostüm beim KFC trotz der vielversprechenden Neuausrichtung vor wenigen Tagen ist, bewiesen in Meerbusch auch die Anhänger. Denn nach dem unbefriedigenden Auftritt beim Tabellenschlusslicht stellten die Fans die Mannschaft und den Vorstand zur Rede. Die Wege in Meerbusch vom Zaun bis zur Bank sind entsprechend kurz.

Über eine halbe Stunde diskutierten Schürmann und Ludenberg im Nachgang mit den Anhängern. Auch Kenia und die Spieler stellten sich den Frustrierten. Dabei ging es nicht immer jugendfrei zu. Es mag reinigend sein, sich mit klaren Worten zu begegnen und Meinungen auszutauschen. In dieser Phase aber wirkt es eher zersetzend, als zusammenschließend. Denn anstatt im Saisonfinale alles dem großen Ziel unterzuordnen, werden ohne Not Nebenkriegsschauplätze aufgemacht und Egoismen vorangestellt.

Die nächste Chance, es besser zu machen, besteht bereits am kommenden Samstag. Dann geht es im Heimspiel (18 Uhr) gegen die ebenfalls abstiegsbedrohte DJK Adler Union Frintrop.

Aufrufe: 022.4.2024, 23:00 Uhr
RP / Marc FischerAutor