2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der TSV Murnau hatte in der Hinrunde der Bezirksliga Süd viel Grund zur Freude.
Der TSV Murnau hatte in der Hinrunde der Bezirksliga Süd viel Grund zur Freude. – Foto: Markus Nebl

„Bei uns sind die 20-Jährigen die Alten“: Goldene Generation führt TSV Murnau zum Herbstmeistertitel

Großteil der Spieler kommt aus der eigenen Jugend

Der TSV Murnau marschiert durch die Bezirksliga. Der Herbstmeister profitiert vor allem von den starken Leistungen der eigenen Jugendspieler.

Murnau – Die Bezirksliga Süd geht in die Winterpause und der TSV Murnau thront auf dem ersten Tabellenplatz. Ein großer Erfolg für den Verein vom Staffelsee. Das 2:1 gegen den FC Penzberg war bereits der 13. Saisonsieg des TSV. Dass der erst 19-jährige Fabian Erhard den Sieg einleitete, ist sinnbildhaft für den Murnauer Erfolgslauf.

Die Elf von Trainer Martin Wagner spielt erst in ihrer zweiten Saison auf diesem Niveau. Nach knapp 20 Jahren in den Kreisligen und -klassen der Zugspitzregion stieg der TSV 2022 in die Bezirksliga auf. Dort konnte sich der Verein direkt etablieren und beendete seine erste Saison auf Rang vier. Vom Erfolg der jungen Mannschaft ist Wagner im Gespräch mit FuPa Oberbayern/Fußball Vorort „ehrlicherweise selber überrascht.“

Der Schlüssel des Murnauer Erfolgs ist die Jugend

Mit im Schnitt 20 Jahren gehört der TSV Murnau zu den jüngsten Mannschaften der Liga. Die gute Nachwuchsarbeit des Vereins ist im oberbayrischen Raum weitläufig bekannt. „Auf die eigene Jugend zu setzen, ist die Philosophie des Vereins. Wir haben viele gute Nachwuchskicker und es macht Spaß, die Jungs zu integrieren. Unser erster Blick ist immer bei der eigenen Jugend“, beschreibt Wagner die Transfer- und Kaderplanung.

Vor allem der 2003er und 2004er-Jahrgang gehört zu den tragenden Säulen des Erfolgs. Spieler wie Tadeus Henn, der zuletzt mit seinen Freistoßtoren von sich Reden machte, Philipp Mühlbauer oder Torjäger Erhard bereiten sowohl Zuschauern als auch Trainerteam regelmäßig Freude. Dass die Talente dem TSV Murnau erhalten bleiben und nicht zu umliegenden, besser zahlenden Vereinen abwandern, liegt laut dem Sportlichen Leiter Michael Adelwart „an der sportlichen Perspektive und einem Umfeld, das den Spielern in ihrer Entwicklung hilft.“

Junge Mannschaft spielt sich in einen Rausch

Die positive Entwicklung konnte man vor der Winterpause Woche für Woche bewundern. Trotz ihres jungen Alters agieren die Murnauer schon sehr erwachsen. „Bei uns ist es so, dass die 20-Jährigen die Alten sind und nochmal mehr die Verantwortung übernehmen“, sagt Wagner. Die Integration der jungen Spieler funktioniere durch die flachen Hierarchien in der Mannschaft besonders gut, führt der Trainer weiter aus.

Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn wurde die Mannschaft immer stabiler. Vor allem die Defensive, die nur 14 Gegentreffer zuließ, wusste zu überzeugen. „Wir haben uns von Woche zu Woche verbessert und uns so in einen kleinen Rausch gespielt“, sagt der 38-Jährige. Einzig mit der Chancenverwertung hadert Wagner trotz 47 geschossener Tore.

Murnau auch für die Zukunft gut gewappnet

Von einem möglichen Meistertitel spricht in Murnau, trotz der guten ersten Saisonhälfte, noch niemand. Junge Mannschaften tendieren bei Erfolgsläufen gerne zum Übermut. Wagner, sieht es daher als seine Aufgabe, dies zu verhindern. Adelwart betont im Zuge dessen die starken Mitfavoriten, die nur auf einen Ausrutscher des TSV warten. Der Sportliche Leiter will konzentriert bleiben und das Thema Meisterschaft nicht verfrüht aufkommen lassen: „Man muss mehr arbeiten als denken.“

Auch wenn die Verantwortlichen sich mit dem Thema noch nicht beschäftigen wollen, wird der Tabellenführer auch in der Rückrunde das Team bleiben, dass es zu schlagen gilt. Diverse Spieler, die schon am Aufstieg beteiligt waren, stehen nach der Pause vor der Rückkehr und werden den Kader nochmals verstärken. Auch für die nächsten Jahre ist der TSV gut aufgestellt. Wagner rechnet jedes Jahr mit fünf bis sechs weiteren Talenten, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen sollten. „Das sind die Früchte unserer guten Jugendarbeit, die wir jetzt ernten können“, sagt der Trainer voller Vorfreude. (Laurin Diepers)

Aufrufe: 022.11.2023, 16:20 Uhr
Laurin DiepersAutor