2025-05-15T12:32:14.046Z

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Raschka spielte stark.
Raschka spielte stark. – Foto: Jens Terhardt

Bei Ratingen 04/19 zeigt nur Dennis Raschka eine gute Leistung

Beim 1:2 von Ratingen 04/19 gegen ETB Schwarz-Weiß Essen verhindert Torwart Dennis Raschka eine höhere Niederlage. Seine Vorderleute sind von ihrer „Normalleistung sehr, sehr weit entfernt“, urteilt Trainer Peter Radojewski.

Ein Beginn im Konjunktiv: Wäre der Freistoß von Emre Demircan in der 82. Minute des Oberligaspiels zwischen Ratingen 04/19 und ETB Schwarz-Weiß Essen aus etwa 28 Metern nicht an die Latte geknallt, sondern wenige Zentimeter tiefer im Tor eingeschlagen, wäre es das 1:2 gewesen – dem dann Ali Can Ilbay mit seinem Traumtor in der fünften Minute der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich hätte folgen lassen.

Das wäre ein nicht mehr für möglich gehaltener Punkt gewesen. Doch ging der Freistoß eben nicht rein: Das 1:2 war die vierte Niederlage in den jüngsten fünf Spielen von 04/19.

Zum Anschlusstreffer weit in der Nachspielzeit sagte Gäste-Trainer Julian Stöhr: „Dass so ein Sonntagsschuss am Freitagabend reingeht, kann passieren“, richtete seiner Mannschaft aber auch gleich „den einzigen Vorwurf“ aus, den er ihr machen musste: „Dass wir den Sack nicht früher zugemacht haben.“ Chancen dazu hatte es reichlich gegeben, doch zumeist fanden die Essener ihren Meister in 04/19-Torwart Dennis Raschka. Nichtsdestotrotz konnte Stöhr konstatieren: „Die ersten 20 Minuten waren mit das Beste, was wir in dieser Saison geleistet haben. Es war ein verdienter Auswärtssieg, der etwas zu knapp ausgefallen ist. Aber der letzte in Ratingen war 2013, und jetzt haben wir das 2025 wieder geschafft.“

Nur Raschka zeigt eine starke Leistung

Sein Gegenüber gratulierte zu einem „absolut verdienten Sieg“. Peter Radojewski musste sich „bei Dennis Raschka bedanken, der hervorragend gehalten hat“ und ansonsten feststellen: „Wir waren von unserer Normalleistung sehr, sehr weit entfernt, wurden komplett dominiert. Wir hatten ein paar Möglichkeiten, sind momentan aber zu ungenau im letzten Pass. In der zweiten Halbzeit kriegen wir das erste Tor viel zu einfach, das zweite Tor auch. Wir kommen momentan nicht aus den Puschen – vor ein, zwei Monaten haben wir uns noch ganz anders bewegt, jetzt ist es, als ob die Spieler Blei in den Beinen hätten. Es tut mir weh, die Mannschaft so zu sehen.“

Und die hatte er zum Start teilweise notgedrungen verändert. Demircan, der aus privaten Gründen seit der Partie an Gründonnerstag beim 1. FC Monheim (1:3) kaum eine Einheit hatte mitmachen können, saß ebenso draußen wie Zissis Alexandris, der beste Ratinger Torschütze der Saison. Radojewski erklärte: „Zissis hat gesagt, dass er sich nicht gut fühlt. Er ist momentan ein bisschen kraftlos, fühlt sich im Training überfordert und zweifelt an sich. Deswegen haben wir gemeinsam entschieden, dass es ihm vielleicht mal gut tut, von der Bank zu kommen.“

Einige Ausfälle bei Ratingen

Die Rochade in der Abwehr war dagegen „eine Idee, um die Mannschaft vor der Kette zu stabilisieren“, wie der Cheftrainer sagte. Er hatte Außenverteidiger Slone Matondo ins Zentrum gestellt, damit Phil Spillmann im Mittelfeld „Tim Klefisch Unterstützung geben“ konnte. Das ging nicht auf. „Man hat gemerkt, dass Phil schon die letzten Jahre voll auf die Innenverteidigung konzentriert ist. Da fehlten ein bisschen die Übersicht und das Laufpensum, auch wenn er sich gesteigert hat“, sagte Radojewski, dem elf Akteure fehlten.

Bemerkenswerter als das war aber diese Diagnose des Trainers über das vorhandene Personal: „Es wirkt, als sei die Mannschaft nicht mit dem Kopf auf dem Platz, sondern bei anderen Sachen. Niederlagen tun weh, vielleicht ein, zwei andere Sachen auch noch.“ Welche das sein könnten, vermochte Radojewski nicht zu sagen. Jede Erklärung dazu müsste auch wieder im Konjunktiv stehen.

04/19: Raschka – Henrichs, Matondo (76. Klossek), Shepard, Ilbay, Klefisch, Rexha (58. Demircan), Spillmann, Di Gaetano, Vöpel (58. Alexandris), Touloupis. Tore: 0:1 Yildiz (51), 0:2 Vrebac (66.), 1:2 Ilbay (90.+5).

Aufrufe: 027.4.2025, 17:30 Uhr
Georg AmendAutor