2025-02-04T14:35:38.952Z

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Die HSG blickt positiv auf die Rückrunde.
Die HSG blickt positiv auf die Rückrunde. – Foto: E. Kaya Photography

Bei den Holzheimern hat es Klick gemacht

Im Transfersommer 2024 sorgte Landesligist HSG für mächtig Furore. Den hohen Erwartungen wurde das Team aber lange nicht gerecht, erst nach einem Trainerwechsel kehrte Stabilität ein. Geht noch was in Sachen Aufstieg?

Kein Zweifel, es läuft bei der Holzheimer SG. Zunächst der perfekte Jahresausklang in der Landesliga, Gruppe 1, dann Mitte Januar die Erfolge in Sachen Budenzauber mit dem ersten Titel der Vereinsgeschichte bei der Kreishallenmeisterschaft und anschließend Platz zwei bei der Premiere beim Dülkener Hallenmasters. Dass es dann auch noch drei Siege in den drei Testspielen der Wintervorbereitung gab, zuletzt am Samstag ein 2:0 beim Bezirksligisten 1. FC Grevenbroich-Süd, war eine Fortsetzung des Stimmungsaufschwungs und zeigt, dass die HSG bereit ist für den Punktspielstart am Samstag mit dem Derby beim SC Kapellen.

Neue Impulse nach Trainerwechsel?

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass die nach einem spektakulären Sommertransfenster als Topfavorit auf den Aufstieg in die Saison gestarteten Holzheimer in einem tiefen Tal der Tränen feststeckten und alle Oberliga-Ambitionen eigentlich schon zu den Akten gelegt hatten. „Das war keine schöne Zeit. Da ist uns viel Häme entgegengeschlagen. Aber auch damit muss man klarkommen, wenn man sich weit aus dem Fenster lehnt“, erklärt HSG-Sportdirektor Simon Büttgenbach. Entsprechend der Verpflichtung zahlreicher namhafter Spieler hatten die Holzheimer vor Beginn der Meisterschaft klar ihre Aufstiegsansprüche formuliert, konnten dann aber nicht liefern. Nach dem Horrorstart mit dem 2:5 beim SC Velbert und einem wenig erbaulichen 0:0 gegen Kapellen brauchte die Mannschaft lange Zeit, um sich zu finden. Und als dann eine gewisse Stabilität erreicht schien, folgten mit dem 0:3 in Hilden und nach dem 2:2 in Jüchen mit dem 0:6 daheim gegen DV Solingen Rückschläge, die den Verein in Zugzwang brachten. Erfolgscoach Hamid Derakhshan, unter dem es in den Jahren zuvor nur aufwärtsgegangen war, wurde entlassen.

„Grundsätzlich haben viele unserer neuen Spieler die Qualität der Landesliga unterschätzt. Zudem hatten wir ein Fitnessproblem, das wir nicht so schnell korrigiert bekommen haben. Daraus ergab sich dann auch noch ein Verletzungsproblem“, schildert Simon Büttgenbach Gründe für die Misere. Wobei er Wert darauf legt, die Schuld nicht nur beim früheren Trainerteam zu suchen, er nimmt alle sportlich Verantwortlichen – auch sich selbst – nicht aus. Dass dennoch Hamid Derakhshan die Konsequenzen tragen musste und in der Folge auch seine Assistenten zurücktraten, erklärt der Sportdirektor damit, „dass es zwischen der Vereinsführung und dem Trainerteam nicht mehr passte“.

Das Gute für die Holzheimer: Bei ihnen stellte sich das ein, was sich eigentlich alle Fußballmannschaften erhoffen, wenn sie den Coach tauschen: „Klickmoment“, nennt es Büttgenbach. Ab da hatte der HSG-Kader als Kollektiv offenbar verstanden, dass es so nicht weitergehen konnte. Nach einem Spiel mit einer Interimslösung kam Jesco Neumann, mit dem Büttgenbach schon in Wevelinghoven zusammengearbeitet hatte, als neuer Trainer. Die beeindruckende Bilanz bis zur Winterpause: fünf Siege in der Meisterschaft und der Einzug ins Kreispokal-Halbfinale. Auf einmal nahmen alle HSG-Spieler auch körperlich die Herausforderungen der Landesliga an, wirkten überaus fokussiert und schafften es in der Folge, auch ihre individuellen Qualitäten in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

Personallage hat sich entspannt

Dass die Holzheimer den neuen Geist auch mit ins Jahr 2025 genommen haben, war in der Halle an der perfekten Mischung aus Ernsthaftigkeit, Einsatzbereitschaft und Spielfreude zu beobachten. Geht so bei aktuell neun Punkten Rückstand auf Platz eins und sechs auf Platz zwei vielleicht doch noch etwas in Sachen Aufstieg? „Wir sind Verfolger. Und auch wenn es langweilig klingt, denken wir wirklich nur von Spiel zu Spiel“, beschreibt Simon Büttgenbach die Herangehensweise für die Restsaison.

Ein dickes Pfund ist für Holzheim, dass sich die zwischenzeitlich arg angespannte Personallage deutlich entspannt hat. Im ersten Saisonabschnitt häufig verletzte Spieler stehen aktuell wieder zur Verfügung, sogar Stürmer Yannick Joosten befindet sich nach schwerer Knieblessur im Aufbautraining. Zwar gibt es auch den einen oder anderen Abgang, doch in Joel Aschenbroich (zuletzt Stipendium USA), Armin Mohsen (TVD Velbert) und Emre-Ilhan Caraj (FC Kosova) sind auch drei Neue hinzugekommen.

Aufrufe: 04.2.2025, 14:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor