2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Ben Harneid steht vor wichtigen Spielen.
Ben Harneid steht vor wichtigen Spielen. – Foto: Sportfreunde Baumberg, Engin

Baumberg: Ben Harneid freut sich auf die „Kleeblätter“

Der 23-jährige Solinger erlebt mit den SF Baumberg in der Oberliga eine großartige Saison – und hat daran selbst großen Anteil.

Das (vorerst) größte Spiel in seiner noch jungen Fußballkarriere rückt näher. Mit Oberligist SF Baumberg trifft Ben Harneid im Halbfinale des Niederrheinpokals auf Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen. „Das wird ein Riesen-Highlight“, sagt der Solinger über die Partie, die die Baumberger am Dienstag nach Ostern eigentlichin ihrem durchaus in die Jahre gekommenen und dem Namen nicht zwingend gerecht werdenden Mega-Stadion an der Sandstraße austragen wollten. Oder, wie Harneid es nennt: „In unserem Mini-Hexenkessel.“

Doch nach einigem Hin und Her wurde das Heimrecht durch den Verband getauscht. Aus Sicherheitsgründen, wie es heißt, wird nun in Oberhausen um den Einzug ins Finale gespielt. Los geht´s um 19.30 Uhr.

Im heimischen Mega-Stadion feierten die Baumberger und der 23-Jährige vor wenigen Wochen ein Fußballfest. Im Viertelfinale hatten die Sportfreunde als Spitzenreiter der Oberliga mit dem 1. FC Bocholt den Tabellenzweiten der Regionalliga (zu der Zeit punktgleich mit dem Ersten Aachen) zu Gast. „Die waren in der Winterpause in einem Trainingslager in der Türkei und so etwas wie die Mannschaft der Stunde“, erinnert sich Harneid an einen denkwürdigen Abend Anfang Februar.

Auch Bocholt war Favorit

Mit 3:0 (1:0) servierte der Baumberger Außenseiter den großen Favoriten ab und schaffte die Überraschung. „Die Spiele im Niederrheinpokal sind einfach die besten“, findet der Solinger, der per Kopf das 1:0 erzielte. „Das war der Dosenöffner.“

Auch bei RWO, derzeit Tabellensechster der Regionalliga, rechnet sich die Nummer eins des Solinger Fußballkreises etwas aus. Harneid: „Wir haben gezeigt, dass wir uns vor keinem verstecken müssen.“ Zumal der Oberliga-Spitzenreiter einen Lauf hat und fünfmal in Serie – wenn zum Teil auch knapp – gewonnen hat.

Beim 2:1 gegen den TVD Velbert stand dieser am vergangenen Sonntag aber arg auf der Kippe. Bis in die Nachspielzeit lagen Harneid und Co. zurück. Doch dann glichen sie aus (90.+6) und erzielten in Person des Solingers tatsächlich per Kopfball noch den Siegtreffer (90.+8). „So läuft es eben, wenn man oben steht“, freute er sich über ein „sehr geiles Spiel“ und die ungeschriebenen Gesetze des Sports.

Torgefahr kein Zufall

Harneids Torgefährlichkeit kommt nicht von ungefähr. Bei Standardsituationen geht der Innenverteidiger, der auch auf der Sechser- oder Achter-Position spielt, aufgrund seiner Körpergröße immer mit nach vorne. „Ich bin 1,90 Meter groß“, sagt er. „Mit Stollen 1,94 Meter.“

Außerdem profitiert der Solinger vor dem gegnerischen Tor von seiner guten fußballerischen Ausbildung. Angefangen beim BV Gräfrath kam Harneid über die Post zur Union. „Da ging es so richtig los“, erinnert er sich an zwei Jahre unter Trainer Elvir Sipovic, den heutigen Coach der TSV-Frauen. „Damals hatten wir eine super Mannschaft und haben gegen die großen NLZ-Teams gespielt.“

Auch dank Sipovic („Er hat mich damals toll unterstützt“) wechselte Harneid in die U 12 des 1. FC Köln und erlebte bis zur U 17 die große Fußballwelt. Weiter ging es für ihn bei Viktoria Köln, wo er Erfahrung in der Jugend-Bundesliga sammelte. Im zweiten U19-Jahr warf den Solinger aber eine Schambeinentzündung für mehrere Monate komplett aus der Bahn, weshalb der Sprung in die erste Mannschaft der Viktoria auch nicht gelang.

Stattdessen landete der talentierte Defensivspieler im Sommer 2019 in Baumberg, wo er von Beginn an Vertrauen geschenkt bekam und zu alter Form fand. „Deswegen bin ich dem Verein auch unheimlich dankbar“, sagt Harneid, der einen Vertrag bis 2025 besitzt und den nächsten Schritt in seiner Karriere – Stichwort: Regionalliga – zu gerne mit den Sportfreunden gehen würde: „Das wäre natürlich ideal.“

Ehrgeizige Ziele verfolgt der Solinger, der auf der Burger Landstraße aufgewachsen ist, auch auf beruflicher Ebene. Nach dem Abi auf der ADS studiert er seit 2019 in Köln, wo er mittlerweile auch in der Nähe des Geißbockheims lebt, Gesundheitsökonomie und steht schon kurz davor, seine Masterarbeit zu schreiben. „Danach geht’s ins Berufsleben“, sagt Harneid.

Zuvor wartet auf den 23-jährigen Solinger aber noch die spannende sportliche Prüfung namens Niederrheinpokal-Halbfinale. Am Dienstag in Oberhausen. Im (vorerst) größten Spiel seiner noch jungen Fußballkarriere.

Aufrufe: 027.3.2024, 16:00 Uhr
RP / Fabian HerzogAutor