2025-06-12T06:04:20.131Z

Relegation
Wiltz scheiterte vor annähernd 2.600 Zuschauern im Elfmeterschießen an Canach
Wiltz scheiterte vor annähernd 2.600 Zuschauern im Elfmeterschießen an Canach – Foto: Kevin Harpes

Barrages: 2x Klassenerhalt am Samstag, 2x Aufstieg am Sonntag

Wiltz steigt aus der BGL Ligue ab, Pfaffenthal aus der 1.Division – Nörtzingen und Wormeldingen retten sich über die Relegation

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Nörtzingen setzte sich am Samstag hauchdünn aber hochverdient gegen Beckerich durch und konnte damit den Abstieg aus der 2.Division auf den letzten Drücker verhindern. Das Tor des Tages erzielte Marques Ferreira nach einer halben Stunde, als er von einem Beckericher Fehler profitierte, um alleine zum 1:0 auf und davon zu ziehen (31.‘). Die Pausenführung ging in Ordnung, auch wenn Beckerich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich verpasste, als Orlando einen Kopfball knapp neben den Pfosten setzte.

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Die 2.Hälfte ist schnell beschrieben: Nörtzingen betrieb einen regelrechten Chancenwucher, scheiterte in etlichen 1-gegen-1-Situationen am Beckericher Torwart, scheiterte am Aluminium und da man es verpasste, seinen Vorsprung auszubauen, blieb es bis zum Abpfiff spannend. Da dem Drittdivisionär vorne aber nichts einfiel, gewann Nörtzingen wie erwähnt verdient.

Stimmen zum Spiel

Tino Marasco (Trainer Nörtzingen): „Es war die ganze Saison über unser Problem, dass wir vorne unsere Tore nicht machten. Über die gesamte Spielzeit gab es Partien, in denen wir drei oder vier Treffer verdient gehabt hätten, die wir aber nicht machten und uns dadurch in Schwierigkeiten brachten. Ein Problem dabei ist die fehlende Erfahrung. Sobald wir ein oder zwei Gegentreffer kassierten waren wir durch und wir ließen die Zügel schleifen.

Ich bin zufrieden, dass das im Barragespiel nicht passiert ist. Es stimmt jedoch, dass wir uns die Aufgabe hätten vereinfachen können. Zur Pause hätte es bereits 3:0 für uns stehen können. Was wichtiger ist, ist dass wir bis zum Schluss gekämpft haben. Ich bin froh für den Verein, auch wenn es noch am Abschlussglück haperte. Wir werden versuchen, in der kommenden Saison Abhilfe zu schaffen, obschon ich weiß, wie schwer es ist, gute Stürmer zu finden.“

Carlos Suarez (Beckerich): „Wir glaubten zwar bis zum Abpfiff an uns, doch Nörtzingen spielte schon sehr gut und zeigte einen großen Willen. Die 2.Halbzeit begannen wir stärker, doch wir brauchten im 1.Durchgang zu lange, um wach zu werden. Nach der Pause konnten wir den Ball besser laufenlassen, doch es fiel uns schwer, unsere Stürmer und Flügelspieler zu finden. Wir konnten dadurch nicht von Gelegenheiten profitieren, die wir sonst in unseren Spielen hatten. Das Abschlussglück und ein Tor fehlten uns am Ende.“

Mertzig (D1) fand besser in das Spiel gegen Wormeldingen (EP), scheiterte aber einmal am Torwart und einmal an der Latte, ehe der FC Koeppchen besser wurde und in der 38.‘ profitierte Parreira davon, dass Mertzig den Ball nicht klären konnte, um frei vor dem Torwart das 1:0 zu erzielen. Die 1.420 Zuschauer in Lorentzweiler sahen aber keinen wirklichen Leckerbissen.

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Billa verpasste es, zu Beginn der 2.Halbzeit zu erhöhen. Mertzig stemmte sich gegen die drohende Niederlage, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Nachdem El Kanouni und Luo kurz vor Schluss über das Tor geschossen hatten und Wormeldingens Marques Coimbra dazwischen am Pfosten scheiterte, stand der 1:0-Sieg und damit der Klassenerhalt des FC Koeppchen fest.

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(eingeholt von FuPa-Korrespondent Kevin Harpes)

Pit Sadler, Vorsitzender des FC Koeppchen: „Unser neuer Ausschank wird für die anstehende Party zu klein sein. Die ganze Spielzeit 24-25 vergessen wir, wir starten neu, die nächste Saison ist eine neue Saison. Zum Glück haben die Jungs es fertiggebracht, dass wir auch weiterhin in der Ehrenpromotion spielen. Ab Sonntag früh, mit einem dicken Kopf, werden wir beginnen, die neue Saison vorzubereiten, um es in einem Jahr nicht geradeso spannend zu machen. Das 1:0 war vor Spannung kaum zu überbieten, auch wenn ich vom Spiel selbst nicht alles mitbekommen habe. Ich bin aber zufrieden mit dem Ergebnis.“

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Kevin Madeira (Mertzig): „Es ist schwer zu sagen, was heute zum Aufstieg fehlte. Wir waren die bessere Mannschaft auf dem Platz und wir hatten Lust. Wir warfen alles hinein, und gaben alles, was wir konnten. Wir hatten Pech, wie z.B. bei meinem Lattentreffer oder in der einen oder anderen Situation, als wir vor dem Tor vielleicht nicht die besten Entscheidungen trafen. Wir haben als Team gekämpft und alles gegeben. Wir sind froh, dass wir eine starke Saison gespielt haben. Die Aufstiegsrelegation war ein Bonus. Es ist zwar schade und traurig, dass uns der Aufstieg nicht gelungen ist, doch wir sind dennoch glücklich über unsere Saison.“

Wormeldingen feiert den Klassenerhalt
Wormeldingen feiert den Klassenerhalt – Foto: Kevin Harpes

Paffenthal – Bartringen war bis dahin wohl das attraktivste Relegationsspiel. Die Partie begann mit jeweils einer Chance Pro Team in der Tat ansehnlich und nachdem Belfassi zunächst eine weitere Großchance am langen Pfosten verpasste, brachte Faroukh den Underdog mit einem klaren Foulelfmeter in Führung (0:1, 22.‘). Ein Doppelpack von Belfassi brachte Bartringen gegen ein ratloses Pfaffenthal noch vor dem Dreh zu einem sehr komfortablen Vorsprung (0:2, 35.‘, 0:3, 40.‘).

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Da Laugier mit einer Flanke, die zum Torschuss mutierte, zu Beginn der 2.Halbzeit das 1:3 erzielen konnte (54.‘), wurde es zeitweise wieder spannend, ehe die Begegnung zusehends verflachte, weil der Erstdivisionär weiterhin kaum Lösungen fand. In der 85.‘ machte Aitelhocine den Deckel drauf (1:4), daran sollten auch Hays Platzverweis (85.‘) und Laugiers zweiter Treffer (2:4, 87.‘) nichts mehr ändern.

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Sébastien Hoël (Trainer Bartringen): „Wir haben eine taktisch sehr disziplinierte Mannschaft, das haben wir im Verlauf der Saison gezeigt. Wir haben reife Qualitätsspieler und junge, die sich schön entwickelt haben und die sehr aufmerksam und konzentriert sind. Das hat man in einem Spiel wie diesem gesehen. Wir profitierten von unserer besten Abwehr aus der Liga. Wir waren uns sicher, dass wenn wir das Relegationsspiel im Block gut bestreiten, die Säulen im Spiel zum Tragen kommen würden.

Wir hatten zwei Spieler, die Pfaffenthals schnellste Akteure in den Griff bekommen haben. Unsere Vorbereitung waren die Spiele gegen Kopstal und Mertert, die in etwa dem gleichen System agierten wir Pfaffenthal. Das war ein richtiger Vorteil, um uns auf das Relegationsspiel einzustellen. Wenn wir das Sportliche außen vor lassen, muss ich sagen, dass es sehr tolle Typen sind, auch die, die im Barrage-Spiel nicht dabei sein konnten. Bravo an die ganze Mannschaft, ich bin sehr stolz auf sie.“

Nilton Rocha (Trainer Pfaffenthal): „Die 1.Halbzeit hatten wir komplett verpasst. Man sah, dass der Druck zu groß war, uns gelangen nicht einmal Pässe über fünf Meter. Das war nicht normal, wir können das besser. Ich habe stets gesagt, dass wenn wir nicht ein, zwei Gegentore zu viel bekommen, wir ein Spiel immer noch drehen können. Doch die Treffer, die wir kassierten, sahen aus wie bei Jugendspielen. Das waren individuelle Fehler. Solche Gegentore darfst du in einem solchen Spiel nicht bekommen. Es ist schade, da die zweite Saisonhälfte nicht schlecht war. Doch das ist jetzt wertlos, da wir absteigen. Es ist brutal, wir hätten einfach besser spielen müssen und nicht nur während 45 Minuten.“

Nach acht Jahren Abwesenheit kehrte Jeunesse Canach am Sonntagabend in die BGL Ligue zurück. Der Ehrenpromotionär hatte die zwei ersten Chancen des Spiels, scheiterte aber jeweils am ehemaligen Nationaltorhüter Schon. Danach verflachte die Partie bis Hemkemeier in der Schlussphase der 1.Hälfte nach einem langen Zuspiel etwas zu ungenau zielte. Auch die erste Gelegenheit nach Wiederbeginn ging auf das Konto von Wiltz, Gorny köpfte jedoch drüber. Es blieb insgesamt eine zähe Angelegenheit. Cavagnera scheiterte mit einem Freistoß an Roulez, der wenig später einen tollen Abschluss von Saidi aus dem Winkel kratzte.

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Als man begann, von einem torlosen Unentschieden auszugehen köpfte Desevic eine Flanke am kurzen Pfosten zum 0:1 in die Maschen (89.‘). Doch in der Nachspielzeit rettete Mannone Wiltz in die Verlängerung, als er sehenswert am linken Eck des Fünfmeterraums zum 1:1 traf (90.‘+2). In dieser wurde eine Wiltzer Chance von einem Canacher Verteidiger auf der Torlinie geklärt und auf der anderen Seite konnte Rauen Schon nicht überwinden. Im Elfmeterschießen versagten dann Romeyns die Nerven, als er über das Tor schoss und als einziger nicht traf, wodurch Canach ins Oberhaus aufsteigt.

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(eingeholt von FuPa-Korrespondent Kevin Harpes)

Tiago Costa (Canach): „Uns fehlen die Worte! Wir spielten eine sehr gute Hinrunde, auf welche aber eine schwere Zeit folgte inkl. den Geschichten rundum das Spiel gegen Käerjeng (d.Red: das abgebrochen und wiederholt werden musste). Dies hatte zur Folge, dass wir mental etwas nachließen. Insgesamt denke ich aber, dass wir den 4.Platz mehr als verdient hatten. Wir hatten es oft genug bewiesen, wie z.B. gegen Bissen oder Mamer. Das Relegationsspiel war ein Geschenk. Wir sagten uns, dass wir ohne Druck in die Partie gegen Wiltz gehen würden. Es waren noch vier Spieler dabei, die vor zwei Jahren das Barrage-Spiel absolviert hatten.

Wir vier wollten unbedingt gewinnen. Canach hat es verdient, in der BGL Ligue zu sein und das ist uns jetzt gelungen und darüber sind wir sehr froh. Ich denke, dass ab Montag an der kommenden Saison gearbeitet wird. Das Ziel wird sein, nicht sofort wieder abzusteigen. Es wird schwer, wir wissen das, doch wir haben Vertrauen in den Sportdirektor, der gute Arbeit leistet. Zusammen mit dem Trainerstab werden wir das schaffen, da bin ich positiver Dinge.“

Chris Philipps (Wiltz): „Es ist schwer zu sagen, was im Relegationsspiel fehlte. Doch im Endeffekt hat sich die Saison nicht in dieser Partie alleine entschieden, sondern in sehr vielen Spielen davor. Ich finde, dass wir leistungstechnisch seit ein paar Wochen nicht mehr dort sind, wo wir hätten sein müssen. Das war über weiter Strecken der Saison anders. Man muss so ehrlich sein, zu sagen, dass Canach verdient gewonnen hat, das wäre auch schon nach neunzig Minuten so gewesen. Das ist natürlich bitter und ich denke, jetzt müssen sich einige Dinge ändern. Wir müssen den Abstieg als Neuanfang sehen mit vielen Sachen, über die wir reden müssen.“

Aufrufe: 02.6.2025, 10:00 Uhr
Paul KrierAutor