2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Mehr Mühe, als ihnen lieb war, hatten die in blau gekleideten Langsurer mit Metterich
Mehr Mühe, als ihnen lieb war, hatten die in blau gekleideten Langsurer mit Metterich – Foto: Daniel Maes

B-Ligist Metterich schrammt an nächster Sensation vorbei

Rheinlandpokal: In der zweiten Runde bleiben die Überraschungen zwar aus, doch in einigen Spielen ging es sehr knapp zu. BILDERGALERIE UND VIDEOINTERVIEWS

FC Metterich – SG Langsur 1:2 (0:0)

Um eine Blamage abzuwenden bog der zwei Klassen höher angesiedelte Bezirksligist SG Langsur beim B-Ligisten FC Metterich Die Partie noch um. Der FCM, der bereits im Erstrundenspiel mit dem SV Lüxem im Elfmeterschießen einen Bezirksligisten eliminiert hatte, sah bis acht Minuten vor dem Ende einer mitreißenden, engen Partie schon wie der Sieger aus, bevor Julian Schneider nach einer Ecke von Erik May (82.) und Fabian Hamm nach Pass von Schneider zwei Treffer für die Gäste erzielten.

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Johannes Goedert hatte die Eifeler in der 72. Minute per Nachschuss aus der zweiten Reihe in Front gebracht. Langsur besaß zwar den Löwenanteil am Spielgeschehen und auch die bessere Spielanlage, doch Metterich kämpfte sich mit Willen und Leidenschaft in die Partie. So hatte der FCM wenige Augenblicke nach der Führung durch Alexander Gelautz in der 75. Minute die große Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, doch das Offensivtalent schob die Kugel alleinstehend an Sven Pick, dem etatmäßigen SG-Torhüter der zweiten Mannschaft, um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei.

Metterichs Trainer Johann Reifers war mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden: „Es hat wieder richtig Spaß gemacht und man hat gesehen, dass die Truppe Potenzial hat. Wir haben über weite Strecken gut gestanden und kaum was zugelassen. Am Ende war die Luft ein bisschen raus, weil wir von der Bank nicht mehr so nachlegen konnten, wie das bei einem Bezirksligisten der Fall ist.“ Der 54-jährige Coach, der den FCM in einem Entscheidungsspiel Anfang Juni gegen die SG Obere Kyll/Gönnersdorf zurück in die B-Klasse geführt hatte, hatte sich bereits auf „eine Verlängerung eingestellt. „Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie sich die Jungs dann aus der Affäre gezogen hätten. Doch wir haben uns teuer verkauft und können erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Der Rheinlandpokal war ein schönes Abenteuer für uns, doch jetzt richten wir den Fokus auf die Liga.“

SG Wallenborn – SG Schneifel-Stadtkyll 3:5 n.V. (3:3, 1:2)

Für Wallenborns Trainer Andreas Hesslein war es „ein Pokalfight, mit allem, was dazu gehört, doch am Ende für uns wieder nicht erfolgreich“. Wie schon in den Ligapartien zuvor fehlten den Vulkerneifelern die letzte Konsequenz sowie auch das Spielglück, den klassenhöheren Rheinlandligisten aus dem Wettbewerb zu werfen. Der 36-jährige Coach, der sich fünf Minuten vor dem Ende selbst einwechselte und mit einem Chipball über die Kette Richard Schomers bediente (erzielte das 3:3 in der dritten Minute der Nachspielzeit und ermöglichte Wallenborn so die Verlängerung), räumte jedoch auch ein, dass „das Weiterkommen der SG Schneifel außer Frage steht. Es hätte wohl alles passen müssen, wenn man einen so kompakten und spielstarken Rheinlandligisten aus dem Pokal werfen will. Dazu zählten auch klare Fehlentscheidungen des Referees“.

Hesslein meinte damit vor allem jene Szene in der sechsten Minute der Verlängerung, bei der es nach seiner Einschätzung hätte einen Freistoß für seine Mannschaft geben müssen, der Unparteiische aber genau andersherum entschied. So war das 3:4, das Jan Pidde mit einem Freistoß-Schlenzer durch die Mauer erzielte, für Wallenborns Coach „spielentscheidend“. Seine Mannschaft habe ein gutes Spiel abgeliefert, doch ein Happyend blieb aus. Nicolas Görres, der inklusive der Verlängerung einen Dreierpack schnürte, ließ die Gäste nach einem Diagonalball von Samuel Szillat in Führung ziehen (7.). Ein Kopfball des jungen Luca Menzel nach einer Ecke von Philipp Limbach bedeutete den Ausgleich (19.). Görres brachte den Rheinlandligisten kurz vor der Halbzeit erneut in Front (38.), doch Henning Klassen egalisierte zum 2:2 (73.). Vier Minuten später sorgte Yannick Moitzheim für die abermalige Gästeführung (77.), bevor Schomers die Verlängerung erzwang. In dieser sorgte zunächst Pidde für die vierte Führung der SG Schneifel (96.), ehe Görres mit seinem dritten Treffer den Deckel endgültig oben drauf legte. Stadtkylls Pidde (117., Unsportlichkeit) sowie Wallenborns Jonas Meyers (100., wiederholtes Foulspiel) sahen jeweils die Ampelkarte.

SV Gonzerath – SG Saartal Irsch 6:8 n.E. (3:3, 3:3)

Die klassenhöhere SG Saartal mühte sich in einem intensiven und spannenden Pokalmatch im Elfmeterschießen zum einem 8:6-Erfolg und erreichte die dritte Runde mit Mühe und Not. Vor 250 Zuschauern auf dem Schackberg zeigten die Gäste in den ersten 25 Minuten, dass sie zurecht der höherklassige Bezirksligist sind, als Lukas Kramp per Doppelpack zur 2:0-Gästeführung traf. Nachdem Kramp, Lucas Jakob und Melvin Clemens weitere hochkarätige Chancen ausgelassen hatten, hätte bereits nach 45 Minuten alles klar sein müssen. Doch der A-Ligist kämpfte sich ins Spiel zurück und brachte sich mit einem kapitalen 25-Meter-Volleyschuss von David Mettler zurück – 1:2 (42.). Als der junge Tim Nowrot, der erst im Sommer der A-Jugend entwachsen war, mit einem Lupfer ins kurze Eck zum 2:2-Ausgleich traf (51.), war die Euphorie bei den Hausherren zurück. Mit einem Eigentor, das Marcel Hauptmann nach einer scharfen Flanke von außen unterlaufen war, brachte sich der Bezirksligist wieder in Vorteil (68.). Doch sechs Minuten vor dem Ende brachte Jonas Roth, der bullige und technisch beschlagene Angreifer des SVG, die Hunsrücker mit einem Kopfball unter die Latte in die Verlängerung (84.). Dort setzten die Gäste zwar auch den ein oder anderen Nadelstich, doch die besten Möglichkeiten, in die nächste Runde einzuziehen, hatte Gonzerath. Nach einer Ecke köpfte erneut Roth die Kugel gegen die Latte und auch ein 40-Meter-Distanzschuss von Robert Toth sorgte für permanente Gefahr. Trotz des Ausscheidens war Gonzeraths Trainer Bernd Reitz zufrieden. „Vor allem mit der kämpferischen Leistung war ich sehr zufrieden. Wir haben gut dagegengehalten, viele Dinge sehr gut umgesetzt und dem Bezirksligisten lange Paroli geboten. Leider haben wir im Elfmeterschießen in dem einen Moment nicht die Nerven gehabt.“ In jenem Elfmeterschießen blieben Lucas Jacob, Fabian Müller, Felix Guckeisen, Kramp und Bastian Hennen Sieger im Duell Torhüter gegen Schütze. SG-Keeper Maximilian Wirkus wurde mit dem parierten Elfer von Louis Klingel zum späten Helden.

SV Wittlich – FSV Salmrohr 1:4 (1:2)

Am Wittlicher Bürgerwehr blieb die Überraschung aus. Das mit Spannung erwartete Pokalduell zweier Traditionsclubs sah vor allem im ersten Durchgang eine solide und mit zahlreichen Überraschungsmomenten agierende Wittlicher Mannschaft. Doch die Pläne des A-Ligisten, die Partie lange offen zu halten, wurden bereits in der vierten Minute durchkreuzt, als Oliver Mennicke eine Kopfballrückgabe von Hendrik Thul per Aufsetzer zum 0:1 verwertete (4.). Der SVW aber fand eine zeitnahe Antwort, kam nach einem abgefälschten Schuss von Yasser Boudlal durch Niklas Servatius, der am zweiten Pfosten lauerte, zum Ausgleich (13.). Davon ließ sich der Rheinlandligist nicht beeindrucken und antwortete nur sechs Minuten später mit der erneuten Führung. Mennicke legte nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld den Ball für Noah Wrusch in den Rückraum, aus dem der 23-jährige Angreifer des FSV ins lange Eck schob (19.). SVW-Torwart Elias Amend lenkte wenig später aus einer unübersichtlichen Situation einen Schuss von Hendrik Thul gegen die Latte. Die dicke Chance, auf 2:2 zu stellen, vergab Servatius, der im Eins-gegen-eins an FSV-Torwart Julius Benz scheiterte (29.). In der Folge hatten Lucas Lautwein und Jan Krämer beste Möglichkeiten, die Salmrohrer Führung auszubauen.

Frank Meeth, Trainer des FSV Salmrohr:

Lucas Abend, Verteidiger des FSV Salmrohr:

Kurz nach Wiederbeginn dann die Vorentscheidung, als Wrusch mit einem 22-Meter-Schuss perfekt ins obere Eck zum 1:3 traf (48.). Thomas Beck sowie Servatius, dessen Schuss an die Latte klatschte, hätten es nochmals spannend machen können, doch am Ende sorgte die größere Cleverness und die spielerischen Vorteile aufseiten des Rheinlandligisten für das Weiterkommen. Nachdem der eingewechselte Eric Haas im Strafraum zu Fall gekommen war und Hendrik Thul den fälligen Strafstoß ins linke untere Eck beförderte, war die endgültige Entscheidung gefallen (64.). Salmrohrs Kapitän Lucas Abend befand, dass „wir optimal ins Spiel gekommen sind und früh das 1:0 erzielt haben. Legen wir nach dem 1:1 konsequent nach, können wir vor der Halbzeit klarer in Führung gehen und das Spiel entscheiden. Uns hat in einige Momenten ein bisschen die Ruhe gefehlt. Da müssen wir die Aktionen einfach besser ausspielen, um einen entspannteren Abend zu haben“. FSV-Trainer Frank Meeth konstatierte, dass „es ein typisches Pokalspiel war, bei dem uns das frühe Tor hätte mehr Sicherheit geben müssen. Wir haben danach drei, vier Riesendinger verballert. So fällt so ein 1:1, gut, dass wir schnell reagiert haben mit dem 2:1. Mit dem 3:1 kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit war es irgendwo gegessen. Wittlich hat defensiv gespielt, wir können natürlich besser Fußball spielen, das wissen wir. Wir sind am Samstag gegen Malberg in der Liga sicher wieder bei 100 Prozent.“

Den Überblick auf die Partien der zweiten Runde gibt es hier

Aufrufe: 01.9.2023, 18:42 Uhr
Andreas ArensAutor