
Bürstadt. Mit einem besonderen Umstand musste der VfR Bürstadt im vergangenen Sommer fertig werden. Der Verein, einst als Zweitligist und fünffacher Hessenmeister bundesweit bekannt, war in die B-Liga abgestiegen. Auch wenn die guten Bürstädter Zeiten längst vorbei sind, können sich die VfRler nie und nimmer mit dieser Klasse anfreunden. Die B-Liga soll ein einmaliger Ausrutscher sein, die sofortige Rückkehr in die A-Liga Pflicht.
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Doch das ist nach dem schwachen Start leichter gesagt als getan: Trainer Giovanni Marino musste eine neue Mannschaft formen. Aufgrund vieler Ausfälle gab es in der Anfangsphase der Saison empfindliche Niederlagen gegen die beiden Fürther Reserven und den TSV Gras-Ellenbach. Auch der Rückrundenstart beim SV Unter-Flockenbach III ging mit 0:1 in die Binsen. Inzwischen scheint der Verein aber die Kurve bekommen zu haben und überwintert auf Tabellenplatz drei.
Anspruch und Wirklichkeit: „Wir haben die Erwartungen nicht ganz erfüllt“, will Thorsten Stalyga, seit vergangenen Juni Sportlicher Leiter des VfR, nichts beschönigen. Bei so viel Aufwand, den der Verein betrieben habe, hätte er sich eine etwas bessere Platzierung gewünscht. Und dennoch stehen die Karten gut, dass Bürstadt in der nächsten Saison wieder A-Ligist ist, entweder über die Relegation oder sogar auf direktem Wege.
Was war gut? „Im Laufe der Hinrunde hat sich die Mannschaft immer besser gefunden und ist als Einheit zusammengewachsen“, lobt Thorsten Stalyga, der sich darüber freute, dass die Schwarz-Weißen im November das Feld von hinten aufrollten und sich nun in eine gute Position gebracht haben. Das war sicherlich auch das 2:1 in einem turbulenten Spiel gegen Spitzenreiter VfB Lampertheim von enormer Bedeutung.
Was geht besser? Gegen die Kleinen hat der VfR zu viele Punkte liegen lassen. Das beweist das magere 1:1 Ende Oktober beim Drittletzten Eintracht Bürstadt II. „Wir erarbeiten uns zwar oftmals viele Chancen, doch es werden zu viele davon vergeben“, klagt Stalyga und führt als Beispiel den 2. Oktober an. An diesem Donnerstagabend spielte der VfR gegen Mitabsteiger ISC Fürth und kam gerade in der Schlussphase zu vielen Chancen. Doch letztlich blieb es beim torlosen Unentschieden.
Wer kommt, wer geht? Nachdem der seitherige Verteidiger Matthias Gerlich bekanntgab, er werde sportlich kürzertreten, streckte der Verein die Fühler nach Verstärkungen in der Defensive aus. Mit dem Ergebnis, mit dem erst seit geraumer Zeit in Deutschland wohnenden Spanier Oubayd El Bakkali von UD Tibidado Torre Romeu einen neuen Spieler präsentieren zu können. Außerdem ist sich der VfR mit einem weiteren Abwehrmann einig. „Mit dem abgebenden Verein sind allerdings noch einige Details zu klären“, hofft Stalyga, dass den Wechsel bald perfekt machen zu können.
Wer wird Meister, und wer steigt ab? „Meister wird der ISC Fürth. Der TSV Elmshausen muss am Rundenende leider ins Gras beißen und die B-Liga verlassen“, wagt Stalyga eine Prognose.
Wo landet der VfR am Ende der Saison? „Hoffentlich auf dem zweiten Tabellenplatz, denn dieser wäre mit einem Direktaufstieg in die A-Liga verbunden“, möchte Stalyga noch mindestens einen Rang nach oben klettern.