Auswärtssieg der Zweiten aus Großhabersdorf

Bei perfektem Fußballwetter wollte die Zweite aus Großhabersdorf weiter am internen Ziel der Rückrunde arbeiten: So viele Plätze wie möglich gutmachen. Nachdem unter der Woche ein achtbares Unentschieden, das auch ein Sieg hätte werden können, gegen Obermichelbach heraussprang, ging man gut gelaunt in die Partie.

Die ersten Minuten waren von respektvollem Abklappern auf beiden Seiten geprägt, sodass beide Keeper einen eher ruhigen Nachmittag verbringen durften. Zu Beginn waren die Hausherren optisch ein wenig überlegen, ohne sich wirklich zwingende Chancen herauszuspielen, da auf beiden Seiten diszipliniert verteidigt wurde. Wilhermsdorf kam zur ersten wirklichen Großchance, als Hemmeter zentral vor dem 16er einen Ball annehmen wollte, der kurz vorher unkontrollierbar hochsprang ("Platzfehler", lautete die Aussage des Spielers) und so der Stürmer der Gastgeber alleine auf´s Tor hätte zulaufen können, sich aber überhastet dafür entschied, den Ball weit übers Tor zu hämmern. Je länger die erste Halbzeit ging, desto zwingender wurden dann aber die Offensivbemühungen der Gäste. Besonders gefährlich waren heute die Standards von Routinier Philipp. Erwähnenswert ist eine Freistoßflanke, die durch den Strafraum segelte, tückisch aufsetzte und zum Glück für Heimkeeper Keller oben auf der Latte statt im Tor landete.

Alles in allem ging es somit verdient mit 0:0 in die Kabine.

Nicht lange nach Pausenpfiff zeigte ein anderer Spieler auf dem Platz seine Künste bei Standards: Mayer prügelte aus großer Entfernung einen Freistoß in den Strafraum. Dort fand der Ball aber keinen Abnehmer und hüpfte stattdessen direkt ins Tor. Gästekeeper und Geburtstagskind Däumler - irritiert von Spielern, die den Ball beinahe noch hätten touchiert - war somit geschlagen. Die Führung gab den Hausherren aber keine Sicherheit, sodass die Habersdorfer bald darauf ausgleichen konnten: Kühhorn tankte sich unnachahmlich alleine durch, um dann im Stile eines Spitzenstürmers den Ball mit Hilfe des Innenpfostens wuchtig im Tor zu versenken. Die Gäste wiederum schien der Treffer beflügelt zu haben, denn nicht viel später erzielte Kriegbaum (der seine Fußballkarierre schon beendet hatte und jetzt erst wieder zum zweiten Mal auf dem Rasen stand) die Führung für die Spielgemeinschaft.

Daraufhin erwachte der TSV wieder und versuchte wenigstens einen Punkt am heimischen Sportplatz zu behalten. Der Heimverein war dann vielleicht überlegen, aber so ganz drückend wurde es nicht mehr. Am ehesten noch durch Mayers Standards, wovon ein Freistoß von Keeper Däumler gekonnt an die Latte geschaut wurde. Ein kleines Highlight war dann ein falscher Einwurf der Hausherren, der zurückgepfiffen wurde, welcher dann fachmännisch mit einem ebenso zurückgepfiffenen falschen Einwurf der Gäste gekontert wurde. Dafür liebt man die B-Klasse!

Die Spielgemeinschaft konnte schließlich durch Konter und Standards vereinzelte Nadelstiche setzen, aber auch nicht mehr die größte Gefahr ausstrahlen. Dies war auch gar nicht mehr nötig, denn die knappe Führung konnte über die Zeit gerettet werden und somit schlug der erste, durch Kampf und Disziplin nicht unverdiente, Dreier des Jahres 2025 zu Buche.

Man hört bereits die ersten Unkenrufe, dass der neu installierte sportliche Betreuer Tobias Hummel, seit der Rückrunde an der Seitenlinie, ein Erfolgscoach sei, der angeblich stets die richtigen Worte und Taktik finde und er so seine Mannen noch den ein oder anderen Tabellenplatz klettern lassen wird. Man darf gespannt sein, wo die Reise der SG Großhabersdorf/Bürglein II enden wird. Ausgangspunkt war der vorletzte Tabellenplatz.

Der Schiedsrichter hatte grundsätzlich keine schwierige Partie zu leiten, aber offensichtlich seine Karten zu Hause vergessen, denn auch wenn Fußball kein Schach ist (sinngemäßes Zitat), so hätte die ein oder andere Verwarnung in einer alles in allem fairen Partie nicht geschadet.