
Viel Bewegung bei Hertha 03 Zehlendorf – nur 20 Tage vor dem Regionalliga-Nordost Rückrundenstart zuhause gegen Carl Zeiss Jena. Es sind nicht die vier Abgänge zur Rückrunde (Beyazit, Praus, Nwatu und Yildirim), die für Aufsehen sorgen, es kommt der drohende Verlust ihres erfolgreichsten Knipsers (9 Tore) hinzu – aufgrund einer Ausstiegsklausel. Diesen Joker will der Hallesche FC nach Informationen von FuPa Berlin ziehen. Hertha 03 Präsident Kamy Niroumand mit einem Statement
"Hallescher FC will Serhat Polat – Hertha 03 blockt ab!"
Der Hallesche FC hat Interesse an Serhat Polat von Hertha 03 Zehlendorf bekundet. Diese Information wurde FuPa Berlin am Sonntagmorgen zugespielt. Der 23-jährige offensive Außenspieler sorgte mit neun Toren in der Hinrunde der Regionalliga Nordost für Aufsehen und führt die interne Torjägerliste vor Abdulkadir Beyazit (sechs Treffer) an. Polat soll eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag verhandelt haben.
FuPa Berlin hat bei Hertha-03-Präsident Kamy Niroumand nachgefragt:
„Die Verantwortlichen aus Halle haben mich angerufen. Leider haben sie kein konkretes Angebot abgegeben. Ich hatte das Gefühl, sie wollen Serhat für null haben. Es gibt zwar eine Ausstiegsklausel, aber in dieser ist keine Ablösesumme festgelegt. Üblicherweise wird in solchen Fällen eine Summe definiert. Wir haben eine sechsstellige Summe ausgerechnet"
Hertha 03 bleibt also hart – der Hallesche FC wird wohl nachlegen müssen, um Polat zu verpflichten.
Eine Ausstiegsklausel ermöglicht es einem Spieler, seinen laufenden Vertrag unter bestimmten Bedingungen vorzeitig zu beenden. Meist wird eine feste Ablösesumme vereinbart, die ein interessierter Verein zahlen muss, um den Spieler zu verpflichten. In der Regionalliga werden solche Klauseln jedoch oft weniger präzise formuliert oder sogar bewusst offengelassen – mit Folgen für alle Beteiligten.
Für Spieler bieten Ausstiegsklauseln die Chance, ihre Karriere voranzutreiben. Gerade junge Talente, die in der Regionalliga auf sich aufmerksam machen, wollen sich nicht langfristig binden, ohne die Option auf einen Wechsel zu haben. "Eine Klausel gibt mir die Freiheit, den nächsten Schritt zu machen, wenn ein guter Verein Interesse zeigt", sagt ein anonymer Spieler der Regionalliga Nordost.
Doch die Flexibilität hat ihren Preis: Oftmals setzen Vereine auf hohe Ablösesummen, die potenzielle Interessenten abschrecken könnten. Für Spieler, die sich langfristig beweisen wollen, kann dies zu einer Sackgasse werden.
Regionalligisten stehen vor einem Dilemma: Einerseits müssen sie Talente fördern und ihnen Perspektiven bieten, andererseits wollen sie ihre Investitionen absichern. Ein Beispiel: Ein Spieler mit einer unpräzisen oder fehlenden Ablösesumme in seiner Klausel, wie im Fall von Serhat Polat bei Hertha 03, kann zu einem Problem werden, wenn zahlungskräftigere Vereine Interesse zeigen.
"Wir investieren viel in unsere Spieler, aber ohne klare Klauseln verlieren wir am Ende oft", erklärt ein Vereinsmanager aus der Regionalliga West. Einige Vereine setzen daher auf Mindestablösesummen, während andere auf Bonuszahlungen oder Weiterverkaufsbeteiligungen setzen, um den Verlust auszugleichen.
Ausstiegsklauseln bleiben ein zweischneidiges Schwert. Sie eröffnen Spielern Chancen, erhöhen aber auch den Druck auf Vereine, klug zu verhandeln. In der Regionalliga, wo wirtschaftliche Ressourcen begrenzt sind, können sie schnell zu Streitpunkten werden – oder zu cleveren Werkzeugen, um Talente langfristig zu binden.
Quelle: Internet Recherche