2025-12-17T10:26:01.779Z

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– Foto: Pressefoto-Bildredaktion Eibne

TSG Tübingen: "Im Zweifel noch ein bisschen mehr investieren"

FuPa-Teamcheck: Junge Mannschaft, Lernprozess und die Suche nach Toren

Die TSG Tübingen überwintert in der Verbandsliga Württemberg auf einem Abstiegsplatz. Trainer Michael Frick erklärt die Ursachen, spricht offen über fehlende Erfahrung, zu wenig Tore – und warum dennoch keine Panik ausbricht.

Eine junge Mannschaft im harten Alltag der Verbandsliga

Die TSG Tübingen erlebt in der Verbandsliga Württemberg eine schwierige Hinrunde. Nach 18 Spielen steht das Team mit 15 Punkten auf Platz 15 der Tabelle und damit auf einem Abstiegsrang. Für Trainer Michael Frick ist der Hauptgrund schnell benannt: „Wir haben eine sehr junge und dementsprechend auch relativ unerfahrene Mannschaft.“ Der Unterschied zur Konkurrenz sei deutlich spürbar: „Wir treten gegen sehr erfahrene und gestandene Verbandsliga-Mannschaften an – das sieht dann manchmal ein bisschen nach Jugend- gegen Erwachsenenfußball aus.“

Tabellenplatz als logische Folge der Ausgangslage

Diese strukturelle Ausgangslage erklärt für Frick auch den aktuellen Tabellenstand. „Darin steckt auch der Grund des Tabellenplatzes“, sagt er und wird konkret: „Wir schießen ganz offensichtlich zu wenig Tore und kassieren zu viele Gegentore.“ Besonders der eigene Offensivertrag bereitet Sorgen: „Vor allem die zu wenig geschossenen Tore sind frappierend und killen uns immer wieder.“ Mit lediglich 16 erzielten Treffern stellt Tübingen eines der harmlosesten Offensivteams der Liga, während 47 Gegentore die Belastung zusätzlich erhöhen.

Keine Zufriedenheit – aber auch keine Überraschung

Angesichts der Platzierung fällt die persönliche Bilanz des Trainers differenziert aus. „Wir stehen auf einem Abstiegsplatz, da kann man natürlich nicht zufrieden sein“, stellt Frick klar. Gleichzeitig mahnt er zur Einordnung: „Man muss das Ganze relativieren.“ Nach dem Verlauf der Vorsaison und dem personellen Aderlass im Sommer sei die Rolle als Abstiegskandidat absehbar gewesen. „Eigentlich ist nichts passiert, was man nicht erwarten konnte oder musste“, sagt Frick offen.

Trotzdem bleibt ein Rest Frust: „Natürlich hätten wir gerne das ein oder andere Spiel mehr gewonnen – das wäre auch drin gewesen.“ Teilweise habe Spielglück gefehlt, teilweise sei die Leistung selbst nicht ausreichend gewesen. Als Beispiel nennt er „das letzte Spiel in Berg, wo wir einfach nicht gut waren und unsere Leistung nicht abgerufen haben“.

Verbesserungspotenzial klar benannt

Inhaltlich sieht der Trainer seine Mannschaft nicht grundsätzlich auf dem falschen Weg. „Ich glaube schon, dass wir mit der Art und Weise des Fußballs, den wir spielen wollen, auf einem ganz guten Weg sind“, erklärt Frick. Entscheidend sei jedoch, diesen Ansatz in Ergebnisse umzuwandeln: „Wir müssen uns belohnen.“ Dafür brauche es mehr Einsatz und Konsequenz: „Wir müssen im Zweifel noch ein bisschen mehr investieren, noch ein bisschen fleißiger sein.“

Das zentrale Ziel bleibt dabei klar: „Wir müssen es schaffen, mehr Tore zu schießen.“ Gelinge das, könne sich auch eine Dynamik entwickeln: „Dann können wir vielleicht auch mal in einen Lauf kommen und Spiele auf unsere Seite ziehen, die wir bisher verloren haben.“

Rückrunde als zweite Anlaufphase

Die Wintervorbereitung beginnt bei der TSG Tübingen am 20. Januar, das erste Testspiel folgt am 31. Januar gegen Neu-Ulm. Große externe Transfers sind nicht geplant, Veränderungen ergeben sich vor allem intern. „Veränderungen im Kader gibt es durch Rückkehrer“, sagt Frick. Hoffnung machen die Langzeitverletzten Tom Schiffel und Philipp Biermann, außerdem kehren Lukas Pfister, Tom Abel und Jan Rieger, der bislang noch gar nicht eingesetzt werden konnte, zurück.

Zwischen Lernen und Überleben

Mit vier Siegen, drei Unentschieden und elf Niederlagen bleibt die Lage für die TSG Tübingen angespannt. Doch Panik ist im Umfeld nicht auszumachen. „Wir sind nicht großartig panisch“, betont Michael Frick. Entscheidend werde sein, dass die junge Mannschaft weiter in der Liga ankommt, Erfahrungen sammelt – und lernt, sich für ihren Aufwand zu belohnen. In einer Verbandsliga mit vier Absteigern bleibt der Weg beschwerlich, aber aus Sicht des Trainers nicht aussichtslos.

Aufrufe: 020.12.2025, 10:00 Uhr
Timo BabicAutor