Einst hatte Nina Räcke beim SV Theeßen mit dem Fußball begonnen - einem kleinen Verein im Jerichower Land, der inzwischen nicht mal mehr eine Mannschaft im aktiven Spielbetrieb stellt. Heute spielt die 23-Jährige mit RB Leipzig gegen die besten Fußballerinnen des Landes. Im Interview mit dem Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) sprach die Defensivspielerin über ihren Weg in die Bundesliga.
So erinnert sich Räcke etwa an ihre ersten fußballerischen Schritte beim SV Theeßen und beim Burger BC. "Es war immer eine tolle Zeit, und dort habe ich den Fußball lieben gelernt", sagt Räcke. "Meistens war ich das einzige Mädchen, das fand ich irgendwie cool, weil ich mich so zwischen den Jungs beweisen konnte. Sie waren immer nett zu mir, aber natürlich hätte ich es schön gefunden, wenn noch mehr Mädchen dabei gewesen wären." An eine Karriere, die bis in die Bundesliga führen würde, war damals nicht zu denken: "Ehrlicherweise habe ich als kleines Mädchen nie wirklich daran gedacht, dass ich mal Fußballprofi werden könnte."
Dieser Gedanke kam selbst dann nicht auf, als Räcke den Schritt auf das Internat ging. Am Sportgymnasium in Magdeburg vereinte sie ihre schulische mit ihrer fußballerischen Ausbildung im Trikot des Magdeburger FFC. "Ich wusste zwar, dass es eine Nationalmannschaft gibt, aber das Ziel, Fußballprofi zu werden, hatte ich nie so richtig auf dem Schirm, bis es dann wirklich soweit war", erinnert sich Räcke.
Vom MFFC wechselte sie 2018 zum VfL Wolfsburg, für dessen Zweitvertretung sie zwei Jahre in der 2. Bundesliga auflief. Im Sommer 2020 folgte der Schritt in die Bundesliga zur SG Essen-Schönebeck. Und seit 2023 läuft Räcke für RB Leipzig in der höchsten deutschen Spielklasse auf. Jene "häufigen Umzüge" waren für die Abwehrspielerin herausfordernd: "Freunde zurückzulassen, sich neu einzuleben und sportlich immer wieder zu beweisen, sind in diesem Beruf einfach Dinge, die dazugehören. Diese Herausforderungen nehme ich aber gerne an", erklärt Räcke und erzählt von viel Unterstützung auf dem Weg zum Profi. Zum FuPa-Profil:
Damit künftig womöglich mehr Spielerinnen dem Vorbild Räckes folgen können, hatte der Deutsche Fußball Bund das Projekt "DFB-Assist" ins Leben gerufen mit dem Ziel, "landesverbandsspezifische Strategien für die Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs im Amateurbereich zu entwickeln." Am Freitag veröffentlicht der Fußballverband Sachsen-Anhalt sein Strategiepapier.
Für Nina Räcke ist klar: Die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung. "Frauenfußball gewinnt immer mehr Aufmerksamkeit, und gerade die Sichtbarkeit des Mädchenfußballs ist enorm wichtig. Wir müssen junge Mädchen motivieren, Fußball zu spielen, und sie ermutigen, sich auch als Mädchen in einer Jungenmannschaft zu behaupten. Mehr Engagement ist immer besser, da gibt es kein zu viel", sagt sie. "Alles, was die Wahrnehmung erhöht, trägt dazu bei, dass mehr Mädchen sich trauen, den Weg auf den Platz zu finden."
Doch der Ansatz müsse über die bloße Sichtbarkeit hinausgehen. "Es bleibt aber auch ein gesellschaftliches Thema", betont Räcke. "Wir müssen weiterhin daran arbeiten, das Bild zu verändern, dass Fußball ein Männersport sei. Fußball ist für alle da, unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschlecht. Dieses Umdenken findet bereits statt, aber da gibt es noch viel Potenzial." Dann finden vielleicht eines Tages noch mehr Fußballerinnen aus Sachsen-Anhalt wie Nina Räcke ihren Weg in die Bundesliga.
>> Zum gesamten Interview auf fsa-online.de: (hier klicken)
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