
Worms. Drei Elfmeter hielt Wormatia-Torwart Tobias Edinger im Elfmeterschießen. Doch das reichte nicht, weil sein Gegenüber Benjamin Reitz gleich vier hielt und Jonas Vogt den vierten „Matchball“ vom Punkt zum 9:8-Endstand nutzte. Die Keeper standen im Mittelpunkt eines dramatischen Verbandspokal-Viertelfinales zwischen den Oberliga-Kontrahenten VfR Wormatia Worms und FK Pirmasens. Mit dem besseren Ende für die Gäste aus der Pfalz, die während des Spiels die besseren Torchancen verbuchten, sich jedoch mit Glück überhaupt erst in die Verlängerung geschleppt hatten.
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Zwei frühe Tore gegen Engers (2. und 5. Minute), drei in Nentershausen (2., 3., 5.) – und nun auch wieder zwei gegen den FKP. Die Frühstarter des VfR Wormatia Worms benötigten erneut keinen langen Anlauf, um ins Spiel zu finden. Schon nach neun Minuten waren drei Treffer gefallen. Nico Jäger hatte einen Schuss von Marc Nauth (4.), Laurenz Graf einen Abschluss von Worms-Kapitän Altin Vrella abgestaubt (8.). Zwei Versuche, zwei Tore. Auf der Gegenseite veredelte Dennis Krob die erste Torannäherung der Gäste, als er eine mustergültige Flanke ins Tor köpfte (9.).
Der Dauerregen wollte nicht so recht zum Spiel auf dem Rasen passen, machte das hitzige und umkämpfte Duell zweier Topmannschaften aber nur noch kurzweiliger. Bei zahlreichen weiteren Chancen verpassten die Teams in Hälfte eins weitere Tore. Die größeren hatten die Pfälzer – unter anderem Krob, der aus fünf Metern das leere Tor verpasste und den Ball über die Latte schoss (25.). Für die Wormser hatten Mert Özkaya (31.) bei einem indirekten Freistoß im Pirmasens-Strafraum (nach missglücktem FKP-Rückpass), Nauth aus spitzem Winkel (44.) und Malick Yerima aus der Distanz (45.) Möglichkeiten.
Nach der Ausführung des indirekten Freistoßes war der Ball durch den Strafraum geflippert und Nauth nach einem Kontakt zu Boden gegangen. Die lauten Wormatia-Proteste führten zu einer zehnminütigen Wormser Unterzahl, weil Nicolas Obas wegen Meckerns die Gelbe Karte gesehen hatte. Das Gute für alle Wormaten: die Mannschaft von Trainer Anouar Ddaou überstand diese Phase schadlos.
Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste weiter am Drücker – die Wormser zu passiv. Doch auch diese Phase überstanden Vrella und Co schadlos, weil Marc Ehrhardt an die Latte köpfte (61.), ein FKP-Distanz-Knaller von Edinger über die Latte gelenkt wurde, der Ball nach einem Freistoß von FKP-Kapitän Yannick Griess am Außenpfosten landete und Edinger auch in der Nachspielzeit zur Stelle war. Die Wormser sorgten vor den Augen des ehemaligen VfR-Stürmers Daniel Kasper in Durchgang zwei lediglich durch einen Schlenzer von Mert Özkaya (55.) und einem Konter von Bobby Edet (90+1.) für Torgefahr. Und doch waren die Wormser feierbereit, die siebenminütige Nachspielzeit schon abgelaufen – Luca Baderschneider lag zuvor auf dem Rasen und unterbrach damit die Partie, weshalb der Schiedsrichter diese Sekunden offenbar noch draufpackte – ehe ein schöner Schlenzer von Eliakim-Mbila Kukanda die gesamte EWR-Arena verstummen ließ.
Direkt nach dem Tor pfiff der Unparteiische die Partie ab. Verlängerung. Und erneut waren die Gäste drückender. Die Wormser waren platt und fanden offensiv nicht mehr statt. Tobias Edinger, in Gala-Form, rettete die Wormatia mit einer Parade im Eins-gegen-Eins gegen Krob (115.) ins Elfmeterschießen. Dort hielt er wieder überragend – aber eben den einen Versuch weniger als sein Gegenüber.