2025-03-19T15:57:27.859Z

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Höllen freut sich auf die Rückrunde mit Chiemgau Traunstein.
Höllen freut sich auf die Rückrunde mit Chiemgau Traunstein. – Foto: mb.presse / Butzhammer

Aus dem Boxring auf den Platz: Ex-FCB-Talent Höllen erklärt Rückkehr zum Fußball

Hat seit September keinen Fußball mehr gespielt

Julian Höllen ist wieder zurück: Ab der Rückrunde wird der 23-jährige Stürmer wieder für den SB Chiemgau Traunstein auf Torejagd gehen.

Chiemgau/Traunstein – Nach einer schwierigen Zeit beim TSV 1860 Rosenheim kehrt Julian Höllen zum SB Chiemgau Traunstein zurück. In der Hinrunde bestritt der 23-jährige Stürmer neun Spiele für Sechzig und erzielte vier Tore, bevor er Anfang September mit dem Fußballspielen aufhörte. „Ich hatte einen sehr guten Draht zur Mannschaft. Einige Jungs waren überhaupt erst der Grund für meinen Wechsel nach Rosenheim.“, so Höllen: „Ich gieße nicht gerne Öl ins Feuer und möchte mich nochmals bei 1860 bedanken, dass mir mein gewünschter Abgang nicht erschwert wurde.“

Höllen möchte bei Traunstein wieder „Spaß am Fußball finden“

„Ich habe kein einziges Mal Fußball gespielt“, sagt der 23-Jährige, der nach Rosenheim dem Fußball den Rücken gekehrt und stattdessen zurück in den Kampfsport gewechselt ist. Mit Thai- und Kickboxen hat sich Höllen in den letzten Monaten fit gehalten. Doch seine engsten Freunde, die beim SB Chiemgau Traunstein spielen, überzeugten ihn von einem Comeback. „Das alte Team von damals aufleben zu lassen, ist der beste Schritt für mich, um wieder Spaß am Fußball zu finden.“

Bei seinem früheren Engagement beim Sportbund scheiterte Julian Höllen mit der Mannschaft knapp am Aufstieg in die Bayernliga. Nun findet er eine ganz andere Ausgangslage vor: Der Verein ist 13. und steckt mitten im Abstiegskampf der Landesliga Südost. Fünf Punkte trennen die Chiemgauer von einem direkten Abstiegsplatz. Die drittschlechteste Offensive der Liga kann einen Torjäger wie Höllen dringend gebrauchen. „Ich freue mich sehr, wieder mit meinen engsten Freunden zusammenzuspielen und zu trainieren.“ Der Stürmer ist fest entschlossen, mit seinem Team ins Mittelfeld der Landesliga Südost vorzustoßen und eine sorgenfreie Rückrunde zu spielen.

„Es waren nie die Verletzungen, die mich am Fußball gestört haben, sondern die Mechanismen dahinter.“

Julan Höllen, Stürmer des SB Chiemgau Traunstein.

Insgesamt blickt der 23-Jährige trotz seines jungen Alters auf eine lange Verletzungshistorie zurück. Doch diese waren für ihn nie ein Grund, über das Ende seiner fußballerischen Karriere nachzudenken – im Gegenteil: „Verletzungen haben mir oft geholfen, meine Routinen zu hinterfragen und mich intensiver mit meinem Körper zu beschäftigen.“

Zweifel am Fußball hatte er regelmäßig, jedoch aus anderen Gründen: „Es waren nie die Verletzungen, die mich am Fußball gestört haben, sondern die Mechanismen dahinter.“ Besonders schwierig war für ihn: „Mit Menschen zusammenzuarbeiten, die unehrlich sind oder aus persönlichen Motiven handeln. Ich habe gelernt, dass es solche Personen von der Kreisklasse bis in die höchsten Ligen gibt und dass man sehr aufpassen muss, wer in diesem Geschäft welche Fäden zieht oder ziehen möchte.“

Landesliga statt Portugal: Höllen spielte bereits beim FCB, in Bochum und in Frankfurt

Der 23-Jährige hat trotz seines jungen Alters bereits viel erlebt. In der Jugend spielte Höllen beim FC Bayern München. Sein persönliches Highlight, ein Training bei Carlo Ancelotti. Über die U19 des VfL Bochum und der Eintracht Frankfurt landete er fast bei einem portugiesischen Zweitligisten, doch der Transfer scheiterte in letzter Sekunde.

Nach der Absage aus Portugal fand der gebürtige Koblenzer in der Regionalliga Bayern beim TSV 1860 Rosenheim eine neue sportliche Heimat. Nach zwei von Verletzungen und der Corona-Pandemie geprägten Jahren wechselte der junge Spieler erstmals zum SB Chiemgau Traunstein. Fortan ging er als Stürmer auf Torejagd und das mit Erfolg. In mittlerweile 68 gespielten Landesligapartien erzielte er 39 Tore. Nach zwei erfolgreichen Saisons bei Traustein zog es Höllen weiter nach Ampfing, bevor er diesen Sommer mit großen Ambitionen zurück nach Rosenheim wechselte.

Aufrufe: 017.1.2025, 13:20 Uhr
Jannis MaurerAutor