2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Freuen sich aufs Spitzenspiel: Sirzenichs Trainer Tillmann Schweitzer (links) und Eintracht-II-Coach Timo Zeimet
Freuen sich aufs Spitzenspiel: Sirzenichs Trainer Tillmann Schweitzer (links) und Eintracht-II-Coach Timo Zeimet – Foto: FuPa/Vereine

Aufstieg? „Für uns unrealistisch“​

Vor dem finalen Gipfeltreffen in der A9-Liga bei Eintracht Trier II stapelt Sirzenichs Trainer sehr tief. ​

Am Sonntag ab 15 Uhr geht es auf dem Kunstrasenplatz des Trierer Moselstadions um nicht weniger als die Frage, wer den Meistertitel in der Kreisliga A9 klarmacht und direkt in die Bezirksliga aufsteigt. Beste Karten, den dritten Aufstieg innerhalb von zwei Jahren zu feiern, hat die zweite Garde der Trierer Eintracht. Ein Remis würde dem Team von Timo Zeimet schon zum Titel reichen. Gegner SV Sirzenich braucht definitiv einen Sieg, um nach Punkten (dann 63) gleichzuziehen und ein Entscheidungsspiel zu erzwingen. Die Trainer Timo Zeimet (Eintracht Trier II) und Tillmann Schweitzer (SV Sirzenich) stehen dem TV im Interview Rede und Antwort.​

Wie beurteilen Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft am vergangenen Spieltag?

ZEIMET Weil wir uns fast über die gesamte Spielzeit hinweg sehr schwer getan haben, überhaupt Torabschlüsse und Chancen zu kreieren, fiel die Entscheidung beim 2:0 Kell erst in der Nachspielzeit, als Benedikt Decker und Fabian Wey trafen. Die erste Halbzeit war indiskutabel, weil uns die Zielstrebigkeit gefehlt hat. Ich muss der Mannschaft zugute halten, dass sie geduldig und ruhig geblieben ist und in den entscheidenden Momenten doch noch getroffen hat. Der Platzverweis ihres besten Torjägers Jakob Reichert hat uns in die Karten gespielt.

SCHWEITZER Unser 3:1-Erfolg gegen Föhren entsprang einer konzentrierten und kompakten Defensivleistung. Wir haben immer wieder Nadelstiche nach schnellem Umschaltmomenten gesetzt und uns auch nicht nach dem 1:3 per Elfmeter aus dem Konzept bringen lassen. Bemerkenswert sind die Trefer von Jakob Ditter, Kilian Düpré und Kevin Endres, obwohl sie als Abwehrspieler zum Einsatz gekommen waren.

Welche Erwartungen knüpfen Sie an das Gipfeltreffen am Sonntag?

ZEIMET Die Entscheidung liegt alleine bei uns. Sirzenich könnte durch einen Sieg ein Entscheidungsspiel erzwingen. Ich erwarte, dass wir mit breiter Brust und voller Selbstvertrauen da rein gehen und dass wir auf den Punkt genau da sind. Wir erwarten zwischen 600 und 800 Zuschauer.

SCHWEITZER Für uns ist das ein Bonusspiel. Die Jungs haben sich dieses Endspiel in jeder Trainingseinheit und in jedem Spiel erarbeitet. Ich erwarte ein tempogeladenes, auch von taktischen Gesichtspunkten geprägtes Match, das auch fußballerisch einiges zu bieten haben wird.

Welche Qualitäten muss Ihre Mannschaft einbringen, um als Sieger vom Platz zu gehen?

ZEIMET Wir brauchen Mentalität, Laufbereitschaft und unsere fußballerischen Stärke, aber vor allem Teamfähigkeit und Zusammenarbeit.

SCHWEITZER Wir müssen hellwach und hoch konzentriert sein, dürfen uns keine schweren Fehler erlauben, die Trier gnadenlos ausnutzen würde. Leidenschaft, Laufbereitschaft, ein paar Prozente mehr und das Auftreten als kompakte Einheit sind Fundamente für einen möglichen Sieg.

Was schätzen Sie am Gegner und an ihrem Pendant?

ZEIMET Sirzenich spielt eine sehr gute Runde und hat eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft, die das Zeug hat, auch aufzusteigen. Sie spielen einen attraktiven Offensivfußball. Trainer Till Schweitzer ist ein toller und akribisch arbeitender Trainer.

SCHWEITZER Der SVE II besitzt eine unglaubliche Qualität. Die Eintracht hat jetzt auch einige A-Jugendspieler eingebaut, wie etwa Luca Clemens. Timo Zeimet ist in der Lage, die PS auf die Straße zu bringen und hat es verstanden, viele gute Individualisten zu einem Team zu formen.

Welchen Stellenwert hätte der Aufstieg für Sie?

ZEIMET Der Aufstieg war von Anfang an unser Ziel, das wir erreichen wollten. Wir haben unsere gesamte Planung und unseren Invest als Trainerteam auf dieses eine Ziel ausgerichtet. Wir haben es selbst in der Hand.​

SCHWEITZER Ein Aufstieg erscheint für uns unrealistisch und ist noch zu weit entfernt. Der Fokus liegt punktgenau auf dem Sonntag. Alles andere ist derzeit nicht relevant.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft als Trainer aus?

ZEIMET Die ist noch nicht zu 100 Prozent geklärt und finalisiert. Wir müssen erst mal aufsteigen.

SCHWEITZER Elmar Klodt und ich bleiben auch über den Sommer hinaus die Trainer. Das ist auch ligaunabhängig.

Wie sehen die weiteren Personalplanungen aus?

ZEIMET Neuzugänge sind noch keine fix. Verstärkungen kommen vor allem aus unserer eigenen U19. Philip Laux zieht es berufsbedingt nach Hamburg und Ramon Stief konzentriert sich künftig auf seine Rolle als Co-Trainer von Markus Schottes bei U17. ​

SCHWEITZER Mit Nico und Tobias Geib kommen zwei Spieler vom B-Ligisten SSG Mariahof. Zudem rücken die A-Jugendspieler Ben Schneider und Tom Schüßler auf.

Wie gestaltet sich die personelle Lage für Sonntag?

ZEIMET Es dürften alle an Bord oder zumindest im Kader sein. Auch die zuvor verletzten Nicola Rigoni (Muskelbündelriss) und Philip Laux (Sprunggelenk) sind eine Option.

SCHWEITZER Jannik Boost (gesundheitliche Probleme), Moritz Voigt, Tim Brandscheid (langzeitverletzt) und Tom Schüßler (Knie-Operation nach Riss im Meniskus steht in Kürze an) fallen aus. Fraglich sind Robin Esser (Prellung), Jakob Ditter (angeschlagen) und Elias Raithel (berufsbedingt).

Interview: Lutz Schinköth

Aufrufe: 024.5.2024, 21:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor