Aufarbeitung des Abbruchs: SV Plötzkau kündigt drastischen Schritt an

So heißt es in einem Schreiben im Namen des Plötzkauer Vereinsvorstandes, gezeichnet vom Präsidenten Jens Rosenhagen: "Namens des Vorstands und unserer ersten Mannschaft kann ich versichern, dass diese Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen und jeglicher Grundlage entbehren. Wir als Vorstand stehen voll hinter unserer ersten Mannschaft und insbesondere den von den Vorwürfen persönlich betroffenen Spielern."

Verein kündigt straf- und zivilrechtliche Aufarbeitung an

Die erhobenen Anschuldigungen würden nun "konsequent sowohl straf- als auch zivilrechtlich" verfolgt und aufgeklärt werden, kündigte der SVP an. Und mehr noch: "Um jedoch weiteren Schaden für unsere erste Mannschaft und unseren Verein abzuwenden, wird unsere erste Mannschaft bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe keine Punktspiele bestreiten." Dies solle zugleich "als Protest gegen das unsportliche und unfaire Verhalten der gegnerischen Mannschaft, welches zum Spielabbruch führte" verstanden werden.

Beim Fußballverband Sachsen-Anhalt reagierte man auf diesen Vorstoß aus dem Salzlandkreis am Dienstagnachmittag überrascht. "Das ist mir völlig neu. Von den Verantwortlichen aus dem Verein hatte ich dazu noch nichts gehört", erklärte Bernd Sitte, zuständiger Staffelleiter der Landesklasse 4. Ähnlich ging es FSA-Geschäftsführer Markus Scheibel, dem das auf Social Media veröffentlichte Statement am Dienstagmittag zugesendet wurde. Von dem Vorhaben, bis zur vollständigen Aufklärung keine Punktspiele zu bestreiten "würde ich ihnen dringend abraten", sagte Scheibel mit Verweis auf die Spielordnung.

SV Plötzkau droht der "Rauswurf" aus der Landesklasse

Würde der SV Plötzkau im Zuge seines Protestes zu den bevorstehenden Ligaspielen nicht antreten, droht ihm der "Rauswurf" aus der Landesklasse. Denn in der geltenden Spielordnung des FSA heißt es in diesem Fall deutlich: "Tritt eine Mannschaft im laufenden Spieljahr drei (3) Mal schuldhaft zu Meisterschaftsspielen nicht an, so ist sie von der weiteren Teilnahme am Pflichtspielbetrieb auszuschließen." Dann stünden die Plötzkauer als Absteiger der Landesklasse 4 fest.

Um diesen Sachverhalt weiß man im Salzlandkreis genau Bescheid. Demnach ziehe man den möglichen Zwangsabstieg durchaus in Betracht, "um ein Zeichen zu setzen", betonte SVP-Präsident Jens Rosenhagen, der sich zum Vorgang aufgrund des schwebenden Verfahrens nicht weiter äußern wollte. Nur so viel wollte Rosenhagen noch sagen: "An Fußball ist momentan nicht zu denken."

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