Auf der Heimfahrt vom Auswärtsspiel beim SC West fühlte sich Frank Mitschkowski am späten Freitagabend wie nach einer opulenten Mahlzeit. Dabei hatte der Trainer des ASV Süchteln gar nichts zu sich genommen. Es war die 0:1-Niederlage, die dem 50-Jährigen auf den Magen geschlagen war.
„Das Ergebnis ist wirklich schwer zu verdauen“, sagte Mitschkowski nach dem Schlusspfiff der Partie in Düsseldorf-Oberkassel. Nicht nur der Gäste-Coach hatte sich auf dem Kunstrasenplatz an der Schorlemerstraße gedanklich schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden, mit dem Süchteln den Gegner tabellarisch auf Distanz gehalten hätte. In der Nachspielzeit schlug der Ball dann aber doch noch im von Vinchentso Angelov gehüteten Gehäuse ein. Nach einer von Ex-Profi Maciej Zieba getretenen Ecke war Kenneth Eligon für den SC West mit dem Kopf zur Stelle. Der Abwehrspieler, in der vorletzten Saison noch für den 1. FC Mönchengladbach aktiv, kehrte erst vor wenigen Wochen in den Kader der Düsseldorfer zurück, von dem er sich nach Ablauf der vergangenen Spielzeit eigentlich schon verabschiedet hatte.
In den Augen von Frank Mitschkowski hätte der ASV einen Punkt redlich verdient gehabt. „Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht und waren sehr mutig. Vielmehr als diese Chance hatte der SC West nach der Pause auch gar nicht. Dann ist es schade, wenn man mit leeren Händen nach Hause fahren muss“, so der Süchtelner Coach. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn sich Leonit Popova den Ball gleich zu Beginn in einer vielversprechenden Situation nicht zu weit vorgelegt hätte. Es war freilich nicht die einzige Szene, in der der jungen Süchtelner Mannschaft die Genauigkeit abging. „Wir hatten einige Umschaltmomente, haben diese aber leider nicht gut zu Ende spielen können“, konstatierte Mitschkowski. Einen Vorwurf machte der erfahrene Trainer seinen Schützlingen aber nicht. Auch am Freitag standen wieder vier Kicker in der Süchtelner Startelf, die in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend spielten. Mit Lars Prigge und Matteo Matz wechselte Mitschkowski im weiten Abschnitt zudem noch zwei Talente aus der eigenen U19 ein. Diese Süchtelner Rasselbande machte ihre Sache gegen wesentlich erfahrenere Platzherren sehr ordentlich. Letztlich versäumte es der ASV, aus den wenigen eigenen Torchancen Kapital zu schlagen. In dieser Hinsicht hatte der SC West knapp die Nase vorne. Eine bittere Pille für Süchteln, die bis zum kommenden Freitag verdaut sein sollte. Denn dann stellt sich der bärenstarke Aufsteiger VfL Jüchen-Garzweiler an der Hindenburgstraße vor.