Arzfeld macht’s wie Meisterkusen​

Erstmals also nicht die volle Punktausbeute nach zuvor sieben Siegen in Folge? Denkste! In der dritten Minute der Nachspielzeit schlagen die glorreichen Vier, das Vereinsquartett aus Arzfeld, Daleiden, Dasburg und Dahnen, zurück und tüten den nächsten Dreier ein. Nummer acht in Folge. Mit aller Macht befördert Julian Propson den Ball aus nächster Nähe zum zweiten Mal für seine Spielgemeinschaft an diesem Abend über die Torlinie.

Der eingewechselte Mannschaftskamerad Tom Biewald hatte es ihm zuvor – platziert ins lange Eck aus kurzer Distanz – nach etwas mehr als einer Stunde gleich getan. Den eifrigen Platzlautsprecher, während der Partie lobend immer auf der Höhe, hätte man daraufhin bei der Bekanntgabe des finalen Treffers auch durchaus seines Mikrofons berauben können. Einer künstlichen Verstärkung seiner Stimme hätte es nicht bedurft.

Andreas Theis, Spielertrainer der SG Arzfeld im O-Ton

Beide Teams hatten zuvor bei Aprilwetter richtig guten Amateurfußball auf dem Arzfelder Kunstrasen gezeigt. Engagiert, ideenreich, aber beileibe nicht bloß rumgebolzt. Immer bemüht um schnelles Umschaltspiel bei sich bietenden Kontersituationen. Was hüben wie drüben zur Folge hatte, dass die Alarmglocken sich an diesem Abend in steter Rufbereitschaft befinden sollten.

Die ganz in Weiß gekleideten Gäste hatten ein paar „Funktürme“ mit Gardemaß von 1,90 Meter plus X in der Abteilung Attacke aufzuweisen, was die Aufgabe für die Hintermannschaft der Gastgeber beim Kampf um die Lufthoheit nicht gerade erleichterte. Ein Pfostentreffer von Johannes Weber Mitte der ersten Halbzeit war Ausdruck des Tawerner Sturms und Drangs. Die (vor)entscheidende Szene spielte sich kurz vor dem Seitenwechsel ab. Referee Adrian Seide, konsequent und unmissverständlich während der gesamten Partie agierend, hatte ein – etwas seitlich, von hinten – heftiges Einsteigen des Tawerner Akteurs Pascal Kirch an Marius Lempges als derart unangemessen betrachtet, dass er nicht mehr gewillt war, eine Gelbe Karte zu ziehen. Stattdessen zeigte er dem Gästespieler die rote Karte. Was dieser im verbalen Austausch mit dem Unparteiischen aus Wittlich heftigst als diskutabel ansah, an der Entscheidung aber nichts änderte.

Vor rund 200 Zuschauern übernahmen die Schützlinge von Spielertrainer und Dauerrenner Andreas Theis auch aufgrund ihrer numerischen Überlegenheit immer mehr das Kommando, was zu den beschriebenen Situationen und Ergebnisveränderungen führte. Theis zog sich nach einer Gelben Karte kurz vor Schluss freiwillig vom Platz auf die Bank zurück.

Sein Fazit lautete jedoch wie eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und wenn wir das machen, dann sind wir auch Vizemeister.“ Und womöglich ein Kandidat für die Relegation zur Rheinlandliga...

SG Arzfeld - SV Tawern⇥ 2:1 (0:0)

SG Arzfeld / Daleiden / Dasburg-Dahnen: Florian Moos - Andreas Theis, (85. Jan Sterges), Julian Propson, Marius Lempges, Joschka Trenz, (4, Fynn Juchmes), Martin Schmitz, Jakob Lempges, (57. Tom Biewald), Dennis Ewen, Bastian Propson, (71. Johannes Lempges), Jan Mayers, Robin Antony.

SV Tawern: Jonas Krista - Fabian Weber, Tobias Düpré, Michael Fantes, Nico Kirch, Johannes Weber, Moritz Rhoden (85. Carsten Vogel), Ken Joseph Lippert, (78. Fabian Densborn), Luca Grün, (76. Nils Stockemer), Pascal Kirch, Jonathan Konrad

Schiedsrichter: Adrian Seide (Wittlich)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Biewald (62.), 1:1 Stockemer (87.), 2:1 Julian Propson (90.+3)

Besonderes Vorkommnis: Rote für Tawerns Pascal Kirch (43., grobes Foulspiel)