
SF Egling bieten SpVgg Unterhaching eine Hälfte lang kämpferisch Paroli, verlieren Jubiläumsspiel aber mit 1:5
Egling – Callum Hatsell sah nach dem Spiel eine persönliche Vermutung bestätigt. „Man überlegt ja immer mal, ob man nicht vielleicht höherklassiger hätte spielen können: In so einem Spiel erfährst Du knallhart – nein, es hätte nicht gereicht“, sagte der Mittelfeldrenner der Sportfreunde Egling mit Schmunzelfalten um den Mund, als er nach dem Schlusspfiff der Partie gegen die Spielvereinigung Unterhaching mit pitschnassem Trikot vom Platz trottete.
Mit 1:5 endete das Jubiläumsmatch gegen eine Auswahl des frischgebackenen Drittligisten, dessen Top-Elf eine Ruhepause gegönnt wurde. Schließlich war das Team von Trainer Marc Unterberger erst einen Tag zuvor aus dem Trainingslager in Südtirol zurückgekehrt, wo zum Abschluss noch mal 15 1000-Meter-Läufe von jedem Aktiven gefordert waren, wie Clubboss Manni Schwabl im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. „Aber alle, die hier spielen, waren im Trainingslager dabei. Die wollen alle beim Drittligastart im Kader sein“, erläuterte der Präsident der Spielvereinigung.
Anders sei der Termin nicht zu halten gewesen, begründete Schwabl das aus U 21- und U 19-Spielern bestückte Aufgebot. Für seinen Klub, der durch die Relegation gegen den FC Energie Cottbus nachsitzen musste, war lange in der Schwebe, wo er in der nächsten Saison spielen würde. „Aber das ist keine Gauditruppe“, betont Schwabl, erklärtermaßen ein großer Fan des unterklassigen Amateur-Fußballs (siehe unten). Und die jungen Kicker ließen von Beginn den Ball ebenso laufen wie den Gegner, der jedoch eine Halbzeit lang kämpferisch Paroli bot.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis Andreas Hirtlreiter die 1:0-Pausenführung für Unterhaching gelang. „Das war schon gut“, zeigt sich Hatsell von der Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang angetan. „Der Rest war dann gefühlt eine Strafrunde.“ Denn während bei den Gastgebern, deren wesentliche Vorbereitung auf das Spiel im Aufbau des Festzeltes bestanden hatte, die Kräfte schwanden, zeigten die Gäste eine schöne Kombination nach der anderen, ließen es jedoch im Abschluss oft an der nötigen Konzentration fehlen.
In der 58. Minute klärte SF-Torhüter Sebastian Rocco mit starker Fußabwehr gegen Hirtlreiter. Als Simon Dorfner in der 63. Minute per Alleingang auf 2:0 erhöhte, war die Eglinger Gegenwehr gebrochen. Zweimal Hirtlreiter (65., 84.) und dazwischen Tizian Zimmermann per Foulelfmeter schraubten den Vorsprung auf 5:0, ehe die Gäste den Jubilar zum Ehrentreffer einluden.
Es brauchte jedoch vier Hundertprozentige inklusive eines Pfostentreffers von Stephan Kleinfelder, ehe Severin Salzberger vier Minuten vor Schluss den Ball zum 1:5-Endstand ins leere Tor schieben konnte. „Es sollte jeder einen schönen Sonntag haben, ich glaube, das hatten sie“, fasst Peter Holzner, der jeden Spieler aus seinem 20-Mann-Kader einsetzte, zusammen.
Der Trainer der Sportfreunde konnte mit dem Auftritt seines Teams auch aus sportlicher Sicht zufrieden sein. „In der ersten Halbzeit haben sie einen überragenden Kampf geliefert. Insgesamt haben wir uns sehr gut verkauft.“ (Rudi Stallein)
