2024-04-29T14:34:45.518Z

Relegation
Am Boden zerstört bedurften die Türkenfelder tröstender Worte. foto: weber
Am Boden zerstört bedurften die Türkenfelder tröstender Worte. foto: weber

Zwei Tore in Unterzahl: Türkenfeld verspielt den Aufstieg

In der 89. Minute fehlten dem VfL Egenburg noch zwei Treffer

TSV Türkenfeld – Aus der Traum von der Kreisklasse! Eine 3:1-Hinspielführung reichte dem TSV Türkenfeld nicht, um im Rückspiel im eigenen Stadion gegen Egenburg die Oberhand zu behalten

– trotz 45-minütiger personeller Überzahl unterlagen die Hausherren nach einer furiosen Schlussphase mit 2:4 (0:0).

In nur zwei Minuten wurde die Rückkehr in die Kreisklasse vergeigt. Wie man so ein Spiel aus der Hand geben kann, dürfte noch der Inhalt einiger Diskussionen im Vereinsheim sein. Trainer Hans-Georg Wolf brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Es war alles für uns hergerichtet, und dann muss man den anderen beim Jubeln zuschauen.“

Denn nicht nur die 3:1-Führung sprach klar für die Hausherren. Bis zur 89. Minute sahen die Türkenfelder beim Stand von 2:2 auch noch wie die sicheren Gesamtsieger aus. Zumal die Gäste seit der 47. Minute mit einem Mann weniger agierten. Matthias Völz hatte nach einem Handspiel die Ampelkarte gesehen. Doch Türkenfelds Keeper Timo Beinhofer leitete schier unglaubliche zwei Schlussminuten ein. Der Torhüter ließ einen harmlosen Ball nach vorne abprallen – genau auf Egenburgs Alexander Zech. Der wusste wahrscheinlich selbst nicht so recht, wie ihm geschah. Auf jeden Fall trudelte der Ball vom Körper des Egenburgers über die Türkenfelder Torlinie. Statt Vorwürfen gab es von Wolf aber Trost für den Keeper: „Er tut mir besonders leid, die ganze Saison macht er keinen Fehler und dann passiert es in so einem Spiel.“

Dabei wäre die Panne noch gar nicht entscheidend gewesen. Denn selbst ein 2:3 hätte den Hausherren ja gereicht. Doch auch dabei sollte es nicht bleiben. In der Schlussminute hatten die Gäste einen Freistoß im Bereich der Mittellinie. Das Leder segelte in den TSV-Strafraum, wo Dennis Castro Santalla den Türkenfeldern den Todesstoß versetzte. Zumindest mit einer Prognose hatte Wolf recht behalten: Einen Überflieger hatten seine Spieler nach dem klaren Hinspielsieg nicht bekommen – ganz im Gegenteil. Die Türkenfelder agierten über weite Strecken, als ob sie die Hosen gestrichen voll hätten.

Dabei hatte die Partie ganz nach dem Wunsch des Übungsleiters begonnen: Der TSV legte zwar nervös los, doch zur Pause stand es 0:0. Dann folgte der Platzverweis für die Gäste, und kurz darauf erzielte Felix Wimmer sogar die TSV-Führung. Doch trotz seines Treffers wurde der Torschütze neben Keeper Beinhofer zur zweiten tragischen Figur beim TSV.

Gleich dreimal lief Felix („der Glücklose“) Wimmer im Verlauf des Spiels noch völlig alleine auf das Egenburger Tor zu. Doch dreimal scheiterte er an Gästekeeper Alessandro Szczepurek. Besser machten es die Egenburger, die mit zwei Treffern die Partie zunächst drehten. Als dann aber Türkenfelds Torjäger Sandro Ciaramella sechs Minuten vor Schluss das 2:2 erzielte, feierten die heimischen Fans auf der Tribüne schon den Aufstieg – zu früh, wie sich letztlich herausstellte.

Text: Andreas Daschner

Aufrufe: 012.6.2017, 10:03 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt - Andreas DaschnerAutor