2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Keeper Julian Müßigbrodt vom SV Fortuna Magdeburg.
Keeper Julian Müßigbrodt vom SV Fortuna Magdeburg. – Foto: Josefine Keilwitz

Zwei Talente teilen sich einen Platz

Verbandsliga +++ SV Fortuna Magdeburg setzt zwischen den Pfosten auf Teenager

18 und 19 Jahre jung sind die beiden Torhüter des SV Fortuna Magdeburg. Der Verbandsligist hat dennoch keinerlei Bedenken, auf die Teenager Emirhan Ulubay und Julian Müßigbrodt zu setzen. Beide verbindet neben dem Talent auch der große Ehrgeiz.

Dass beide noch nicht einmal 20 Jahre alt sind, ist längst nicht das Einzige, was Emirhan Ulubay und Julian Müßigbrodt verbindet. Die beiden Torhüter des Verbandsligisten SV Fortuna Magdeburg bringen viel Talent, noch mehr Ehrgeiz und auch fußballerische Qualitäten mit.

Die Spielerprofile:

Emirhan Ulubay

Julian Müßigbrodt

Der 18-jährige Müßigbrodt wurde bei einem Sichtungstraining in der C-Jugend einmal als Feldspieler eingestuft, obwohl er seit der F-Jugend zwischen den Pfosten steht. „Im modernen Fußball ist es wichtig, am Fuß stark zu sein“, sagt der Zwölftklässler. Ebenfalls Qualitäten am Ball hat Ulubay. „Mich haben schon viele Mitspieler gefragt, warum ich kein Feldspieler bin“, berichtet der in Magdeburg geborene Sohn türkischer Eltern.

Auch den Fleiß und die Ambitionen haben beide gemein. „Geduld und harte Arbeit öffnen dir alle Türen“, sagt Ulubay. Seinen Ehrgeiz erkennt auch Coach Dirk Hannemann an. „Er macht alle Läufe mit, das ist für Torhüter nicht üblich. Er versucht, alles aus sich herauszuholen.“ Auch Müßigbrodt arbeitet stets akribisch, gibt sich selbst als realistisches Ziel vor, „in den nächsten zwei bis drei Jahren in der Verbands- bis Regionalliga Fuß zu fassen“.

Was die beiden jedoch unterscheidet, ist der Werdegang. „Sie haben eine ganz unterschiedliche Ausbildung genossen“, gibt Hannemann an. Während Ulubay im Magdeburger Lokalsport verwurzelt ist und über die Stationen TuS 1860 und Post SV im Jahr 2016 zur Fortuna kam, durchlief der aus Hoyerswerda stammende Müßigbrodt die Jugendabteilungen von Energie Cottbus und dem 1. FC Magdeburg. Weil er beim FCM in der A-Jugend jedoch auf das Abstellgleis geriet, kam im Sommer 2019 der Wechsel zu den Neustädtern zustande. „Mir war es wichtig, viel Spielpraxis zu bekommen“, begründet er.

Er hat zwar nun weder in der A-Jugend noch bei den Herren einen Stammplatz, sieht es aber als „Luxus“, für beide Teams spielen zu dürfen. Anders als Ulubay, der seit dem Sommer aus dem A-Jugend-Alter heraus ist. Damit automatisch aber bei den Herren die besseren Karten hat, was seine zehn Einsätze in der Hinrunde zeigen. Müßigbrodt brachte es auf sechs.

Coach sieht keine klare Nummer eins

Es ist ein Konkurrenzkampf. Ganz klar. Das sehen beide Spieler so und auch der Trainer: „Wir wollen beiden die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. Wir sind eine Mannschaft. Da soll jeweils immer der Bessere im Tor stehen. Aber es ist schwierig, eine klare Entscheidung zu treffen“, so Hannemann, der deshalb keine klare Nummer eins hat. Beide verfügen über einen „guten Charakter“ und sind „von allen im Team anerkannt“. Doch wie ist das Verhältnis zueinander? „Sehr gut“, heißt es unisono. „Wir unterstützen uns, sind sogar befreundet, würde ich sagen, böses Blut gibt es auf keinen Fall“, sagt Müßigbrodt, während Ulubay ergänzt: „Wir pushen uns gegenseitig. Mit einem guten Torwart neben mir habe ich weniger Druck.“

Da bleibt nur eine Frage: Warum setzt Fortuna im Tor nicht auf Erfahrung? Nach der Verletzung von Nathan Ghazbaf 2018 wurde Ulubay zwar aus der Not heraus zur Nummer eins, „hat sich durch gute Leistungen aber festgespielt“, so Hannemann.

Auch wenn beide – und das ist in dem Alter normal – noch Luft nach oben haben, vor allem in Sachen Kommunikation mit der Abwehr, stellt der Coach zufrieden fest: „Wir haben zwei sehr gute Torhüter.“ Und auch wenn diese noch Teenager sind, muss auf dieser Position bei Fortuna niemand Bedenken haben.

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Aufrufe: 030.1.2020, 14:44 Uhr
Dennis UhlemannAutor