Unerfahrenheit eines der größten Probleme
Das ist vielleicht die treffendste Umschreibung eines der größten Probleme der Schott-Frauen. Immer wieder gerieten sie nach individuellen Fehlern früh in Rückstand. Dabei spielte sicher auch die Unerfahrenheit der von-Martinez-Schützlinge eine Rolle. Das Durchschnittsalter des Kaders betrug in der Hinserie gerade einmal 20,26 Jahre.
Es kommt deshalb nicht überraschend, dass sich der TSV im Winter mit zwei routinierteren Spielerinnen verstärkt. Mit Franziska Frase und Elisabeth Scherzberg kommen zwei ehemalige Spielerinnen des SC Opel Rüsselsheim. Beide sind Mitte 20, Scherzberg sammelte beim 1. FC Saarbrücken sogar schon Bundesligaerfahrung. „Im Augenblick halten sie sich natürlich noch etwas zurück“, sagt von Martinez. „Ich erwarte von ihnen aber schon, dass sie sich einbringen. Auf dem Platz und auch im Gespräch mit den jüngeren Spielerinnen. Das wäre allein für die Selbstreflexion wichtig.“
Scherzberg ist eine zentrale Mittelfeldspielerin, die flexibel einsetzbar ist. Franziska Frase fühlt sich in der Abwehr auf der rechten Seite – egal, ob als Innen- oder Außenverteidigerin am wohlsten. Drei Spielerinnen werden den TSV verlassen. Celina Beuter kann den Aufwand nicht mehr stemmen. Deborah Vinci scheidet aus persönlichen Gründen aus dem Kader aus, und der Vertrag von Aytül Okur wird aufgelöst. Wegen einer Meniskusverletzung war sie bisher aber ohnehin noch nicht zum Einsatz gekommen. „Wir trauen ihr auch nicht zu, dass sportliche Niveau nach ihrer Rückkehr zu erreichen“, gibt von Martinez offen zu.
Seinen Optimismus, warum es besser gehen kann, zieht er aus den vergangenen Partien und den Trainingseinheiten. Spätestens seit der Umstellung auf ein 5-3-2-System wirkt die Mannschaft insgesamt stabiler und hat gleichzeitig kein Offensivpotenzial eingebüßt.