Zwei Bezirksligisten, die Welten trennen

Die beiden Duelle zwischen dem SV Rees und dem SV Vrasselt haben noch einmal deutlich die Kräfteverhältnisse in der Bezirksliga vor Augen geführt. Auf der einen Seite der Aufsteiger, der wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen muss. Auf der anderen der Titelaspirant, der sich berechtigte Hoffnungen auf den Sprung in die Landesliga machen darf.

Am Donnerstagabend erteilte der SV Vrasselt den Grün-Weißen eine Lehrstunde der besonderen Art. Nach 27 Minuten führten die Gäste im Pokalspiel bereits mit 5:0, um das Ding anschließend ganz locker mit 5:2 nach Hause zu schaukeln. Eine Woche zuvor hatte Jeremias Geurtsen an der Ebentalstraße im Meisterschaftsspiel für eine 3:0-Pausenführung gesorgt – am Ende begnügte sich der SVV mit einem 3:2-Erfolg.

Rückblickend ist der Vrasselter Trainer Klaus Lindau besonders stolz auf die Gala-Vorstellung, die seine Schützlinge am Donnerstag in den ersten 45 Minuten boten: "Da hat jeder Zuschauer sehen können, welche Qualität in unserer Mannschaft steckt." Doch gleichzeitig vergisst der erfahrene Coach auch die Einschränkung nicht. "Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist es ganz schwer, uns zu schlagen. Doch man darf nicht vergessen, dass wir sehr viele junge Spieler in unseren Reihen haben. Und die haben nun einmal gewisse Schwankungen in ihren Leistungen. Das ist völlig normal", sagt Lindau.

Morgen ist der SV Vrasselt, der aktuell sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Sportfreunde Broekhuysen hat, beim Verfolger SV Straelen II gefordert. Ein Blick auf die Tabelle macht deutlich, dass es sich dabei nicht gerade um eine kleine Hürde handelt. Die Straelener Reserve ist bislang noch ungeschlagen. "So etwas spricht für sich. Wir wissen, dass wir auf einen sehr starken Gegner treffen. Seit vielen Jahren bringt der SV Straelen starke Talente hervor, die einen technisch anspruchsvollen Fußball spielen. Es wird nicht einfach, dort etwas Zählbares mitzunehmen", warnt Lindau. Erstmals in der neuen Saison ist Rückkehrer Sascha Brouwer (privat verhindert) morgen nicht dabei. Dafür rückt Jeremias Geurtsen, der im Pokalspiel gefehlt hatte, wieder in die Startformation.

Der SV Rees erhält die nächste Chance, die schwarze Heimserie endlich zu beenden – bislang hat der Neuling alle neun Punkte auswärts geholt. Zu Gast ist der SV Bislich, der einen glänzenden Saisonstart erwischt hat und momentan den zweiten Tabellenplatz belegt. "Wir treffen auf die große Überraschungs-Mannschaft. Der SV Bislich schwimmt momentan auf der Erfolgswelle. Genau darin sehe ich unsere Chance. Sollte der Gegner uns etwas auf die leichte Schulter nehmen, müssen wir bereit sein", sagt der Reeser Trainer Klaus Klein-Wiele.

Der Aufsteiger muss lange auf Mittelfeldspieler Alexander Vos verzichten, der wegen Schiedsrichter-Beleidigung eine vierwöchige Sperre erhalten hat. Klein-Wieles Wunsch für die morgige Partie: "Wir sollten endlich einmal zwei starke Halbzeiten spielen."