2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Thomas Feldmeier bei der Halbzeitansprache. Christian Berghammer (Nummer 6), Sebastian Engel (13) und Robin Helmschrott hören aufmerksam zu.
Thomas Feldmeier bei der Halbzeitansprache. Christian Berghammer (Nummer 6), Sebastian Engel (13) und Robin Helmschrott hören aufmerksam zu. – Foto: Klaus Jais

„Zum Auftakt hat der Fokus gefehlt“

Reimlingens Trainer Thomas Feldmeier spricht über die Lage der Kreisliga und seine Erfahrungen nach einem halben Jahr als Coach

Der FSV ist Ihre erste Trainerstation außerhalb Ihres Heimatvereins Sportclub D.L.P. Trainiert es sich nicht leichter mit „fremden“ Spielern, als mit Spielern mit denen man auch schon zusammengespielt hat wie in D.L.P.?

Thomas Feldmeier: Es ist nicht leichter, es ist anders. Bei einer vereinsinternen Lösung eines langjährigen Spielers besteht die Gefahr, dass die Zusammenarbeit nicht mehr ganz so reizvoll ist, weil man sich in- und auswendig kennt. Bei einem Vereinswechsel werden die Karten für alle – auf und neben dem Platz – neu gemischt. Mir war wichtig, dass es bei meinem Heimatverein nicht zu Ermüdungserscheinungen kommt. Mit Fritz Strauß wurde der perfekte Nachfolger gefunden. Für mich war das Angebot vom FSV reizvoll: Ein toller Kader für die erste und zweite Mannschaft, eine neue Liga, zahlreiche Zuschauer. Darauf und auf die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins habe ich mich riesig gefreut.

Warum war der Saisonstart relativ holprig? Fehlten zu Saisonbeginn wichtige Akteure?

Feldmeier: Die Kreisliga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Die Vorbereitung und der Totopokal verliefen etwas zu „glatt“. Zum Auftakt hat bisweilen der Fokus gefehlt, was unsere Gegner bestraft haben. Wir brauchten ein paar Spiele, um richtig „reinzukommen“, denn trotz unseres positiven Laufs vor der Winterpause: Die Spiele waren immer eng. Auch deshalb wissen wir unsere jetzige Tabellensituation richtig einzuschätzen.

Wenn man als Trainer so einen Torjäger wie Dominik Kohnle hat, braucht man sich da keine Sorgen zu machen oder anders gefragt: Man kann ja den FSV nicht auf Kohnle reduzieren, es ist immer noch ein Mannschaftssport. Akzeptieren die anderen Spieler eine „Sonderstellung“ von Dominik?

Feldmeier: Die Mannschaft weiß, was sie an Dominik hat, und Dominik weiß, was er an der Mannschaft hat. Alle Spieler inklusive der Wechselspieler haben sich im Laufe der Hinrunde gesteigert. Verletzungen und Spielerausfälle konnten stets aufgefangen werden, da immer an einem Strang gezogen wurde. Dominik hat das mit seinen Toren veredelt. Aber wie jeder Stürmer lebt er von Vorlagen und dem richtigen Mannschaftsverhalten. Mit Maletzke, Helmschrott, Böhm und Sauer hat er großartige Mitspieler mit hohen Scorer-Qualitäten und auch Tim Hurler hat noch viel Potenzial.

Der FSV spielte erst viermal zu Null, sechs Mannschaften haben weniger Gegentore als der FSV. Ist die Defensive deshalb der schwächste Mannschaftsteil?

Feldmeier: Wir haben in den ersten drei Spielen zwölf Gegentore bekommen, in den restlichen 14 Partien dann noch 15 Treffer. Defensivverhalten ist eine Mannschaftsdisziplin. Hier hat jeder Spieler seine Aufgabe. Gleichzeitig haben alle Kreisligisten offensiv ihre Stärken. Wir haben jedoch mit Max Hintermeier einen tollen Neuzugang, der sofort Verantwortung übernommen hat und mittlerweile mit Andreas Sing eine starke Innenverteidigung bildet.

Es sieht momentan nach einem Zweikampf Reimlingen – Wörnitzstein-Berg aus. Zählen für Sie die Verfolger Kicklingen/Fristingen, Donaumünster-Erlingshofen und Oettingen auch noch zum Kreis der Titelanwärter?

Feldmeier: Um die Tabellensituation zu komplettieren, fehlt noch das Match zwischen Oettingen und Wörnitzstein-Berg. Alle fünf Mannschaften haben eine hohe Qualität und werden sicherlich noch ein Wörtchen mitreden. Auch Maihingen darf man nicht abschreiben. Gerade nach der Winterpause wird jeder noch einmal alles in die Waagschale werfen. Es wird also spannend werden und gerade das macht die Kreisliga dieses Jahr sehr reizvoll.

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Aufrufe: 011.12.2019, 19:47 Uhr
Rieser Nachrichten / Klaus JaisAutor