Zum Auftakt das erwartete Ergebnis

Stand in Potsdam im Herforder Tor: Friederike Abt feierte nach fast drei Jahren verletzungsbedingter Pause ihr Comeback.

Potsdam (dik). Dass es innerhalb der Frauenfußball-Bundesliga nach wie vor so etwas wie Klassenunterschiede gibt, musste der Herforder SV Borussia Friedenstal zum Saisonauftakt erkennen. Bei Turbine Potsdam kassierte der Aufsteiger die erwartete 0:4 (0:2)-Niederlage.
Vor der Partie gab es für Herford zwei weitere Schreckensmeldungen, denn mit Alexa St. Martin (Sprunggelenksverletzung) und Friederike Schaaf (Kreislaufprobleme) fielen kurzfristig zwei Defensivspielerinnen aus, womit die Viererkette des HSV umgebaut werden musste. Trainer Jürgen Prüfer beorderte Danica Wu nach hinten, sie fehlte allerdings folgerichtig im Mittelfeld. Ein wenig überraschend hütete zudem Friederike Abt das Herforder Tor. „Sie lag im Vergleich mit Laura Giuliani minimal vorn“, erklärte Prüfer, der mit der Leistung seiner Torhüterin einverstanden war, denn bei allen vier Gegentreffern war die ehemalige Jugend-Nationalspielerin chancenlos.
Dem frühen 1:0 der Brandenburgerinnen ging ein kapitaler Fehler von Louisa Lagaris voraus, die sich in der Spieleröffnung einen völlig unnötige Ballverlust leistete, der letztlich von Genoveva Anonma zum frühen 1:0 genutzt wurde. Dieser Fehler war symptomatisch für das Herforder Spiel im ersten Durchgang, als die Mannschaft die Aggressivität vermissen ließ, die Prüfer eigentlich eingefordert hatte. Fast schien es so, als würde Herford vor dem übermächtig scheinenden Gegner in Ehrfurcht erstarren.
„Sehr einverstanden“ war Jürgen Prüfer mit dem Auftritt seiner Schützlinge im zweiten Durchgang. „Da ist die Mannschaft deutlich an der Aufgabe gewachsen“, sagte er und lobte vor allem das Zweikampfverhalten der über 90 Minuten wesentlich defensiver als gewohnt zu Werke gehenden Herforder. „Wir haben ja beim Testspiel in Wolfsburg gesehen, was passiert, wenn wir gegen einen solchen Gegner mitspielen wollen“, begründete der Trainer das. In Wolfsburg hatte es Anfang August beim Deutschen Meister eine 1:9-Niederlage gegeben.
Die Niederlage in Potsdam war indes im Grunde genommen ohnehin eingeplant. Am kommenden Sonntag gastiert nun Mitaufsteiger SC Sand in Herford. Und gegen diesen Gegner soll es die ersten Punkte der Saison geben.

FFC Turbine Potsdam: Sarholz; Wesely, Klemme, Zietz (85. Wells), Kulis (79. Szaj), Cramer, Wälti, Bremer (46. Nagasato), Simic, Andonova, Anonma.
Herforder SV Borussia Friedenstal: Abt; Göllner, Wermelt, Hackmann, Schulte, Lagaris, Harbert, Wu, Julevic, Nesse, Hastings (90. Knipp).
Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau).
Tore: 1:0 (3.) Anonma, 2:0 (34.) Wälti, 3:0 (82.) Simic, 4:0 (88.) Nagasato.
Zuschauer: 2.230.