Zoff beim FC Friedlingen

Senger berichtete in der Versammlung, ihm sei unterstellt worden, er habe sein neues Auto aus der Vereinskasse bezahlt, und dementierte diese Behauptung umgehend. Die Kassenprüfer bestätigten die einwandfreie Führung der Kasse. Neben diesen Vorwürfen ist es offenbar zu einem tiefgreifenden Zerwürfnis zwischen Senger und zahlreichen Spielern des FC Friedlingen gekommen. Senger fühlte sich seinen Angaben nach von den Spielern bei Gemeinschaftsaktionen wie der Papiersammlung oder der Renovierung des Besprechungsraums im Vereinsheim im Stich gelassen. Darauf angesprochen hätten ihm die Spieler vorgehalten, er und die anderen Vorstandsmitglieder seien unfähig, den Verein zu führen. Sie würden das Geld in die eigene Tasche stecken und den Spielern vorenthalten. Sie hätten ihm daher nahegelegt, den Vorsitz aufzugeben mit dem Hinweis, entweder er gehe, oder die Spieler gingen. Er sei von einem Spieler sogar öffentlich nach einem Spiel als "Hurensohn" beschimpft worden. Schließlich habe man versucht, ihn, Senger, einzuschüchtern mit den Worten: "Pass gut auf deine Gesundheit auf. In Friedlingen passieren viele schlimme Dinge."

Massive Vorwürfe und sogar Drohungen

Im Verlauf der Versammlung, die teilweise tumultuös verlief und von Zwischenrufen begleitet wurde, wurden die von Senger geschilderten Vorwürfe nicht wiederholt. Allerdings wurde aus den Zwischenrufen deutlich, dass es Spannungen und Meinungsverschiedenheiten zwischen Spielern und der Vereinsführung gibt. Dem Jugendleiter Manfred Jungk etwa wurde während der Versammlung vorgehalten, mit rassistischen Äußerungen die Spieler der A-Jugend gegen sich aufgebracht zu haben.

Aufgrund der Vorwürfe im Vorfeld hatten neben Senger auch alle weiteren Vorstandsmitglieder bis auf Schriftführerin Marianne Jackowski ihren Rücktritt erklärt. Thomas Misch vom Turn- und Sportring, der die Wahlleitung übernahm, hatte in der Folge bisweilen Mühe, die erhitzen Gemüter wieder zu beruhigen. Er unterbrach die außerordentliche Hauptversammlung sogar während der Aussprache vor dem Wahlgang für fünf Minuten.

Für den Vorsitz wurden mehrere Kandidaten vorgeschlagen, aber nur Sylë Hasani und Björn Basler stellten sich zur Verfügung. Hasani wurde mit 17 Ja-Stimmen, 19 Enthaltungen und drei Stimmen für Basler gewählt. Weiterhin wurden gewählt als zweiter Vorsitzender Björn Basler (22 Ja, 16 Enthaltungen), erster Jugendvorstand Alessandro Parente (36 Ja, 3 Enthaltungen), erste Schriftführerin Marianne Jackowski (36 Ja, 2 Enthaltungen), erster Kassierer Fidel Vllasi (32 Ja, 8 Enthaltungen), zweite Schriftführerin Sinja Amann (35 Ja, 3 Enthaltungen), zweiter Kassierer Wladimir Marker (15 Ja, 18 Enthaltungen, 5 Gegenstimmen), Spielausschuss Skender Vllasi (37 Ja, 1 Enthaltung), Aktivbeisitzer Naim Berisha (34 Ja, 2 Enthaltungen), Passivbeisitzer Dirk Griebenow (36 Ja, 2 Enthaltungen), erster zweiter und dritter Beirat im Block: Herbert Halbhuber, Oliver Huth, Mathäus Basar (36 Ja, 2 Enthaltungen), erster Kassenprüfer Silvano Nardone bleibt im Amt, zweite Kassenprüferin Michaela Dix (32 Ja, 6 Enthaltungen).