2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
– Foto: Bernd Schneider

Zittereinlage der Koseltaler

In der Schlussphase wurde es nochmal richtig eng für den VfR Bad Lobenstein, der aber letztlich die Punkte bei Traktor Teichel mitnahm.

Spielbericht von Bernd Schneider

"Männer, ich kann euch nicht verstehen! Ihr lasst die Bretter liegen und kommt so noch einmal richtig in Schwierigkeiten." Die Unzufriedenheit vom VfR Co-Trainer Martin Wirth war nach Spielende klar und unmissverständlich. Denn viel fehlte zum Schluss dann nicht mehr, 80 Minuten harte Arbeit zu Nichte zu machen. Drei mal konnte aber Richie Steinbach den Ausgleich noch verhindern.

Die letztjährigen Erfahrungen der Koseltaler bei ihren Spielen im Gornitztal waren Warnung genug. Kommt der Traktor einmal ins Laufen, kann man sich nur schwer seiner Macht entziehen. So war die Maxime, von Beginn an zu malochen, keinen Zweikampf scheuen sowie den Kopf oben zu behalten, genau richtig. Denn die Gastgeber wollten natürlich bei ihrer Rückkehr auf das heimische Geläuf mit einem Sieg auch ihre Niederlage in Kahla vergessen machen. Vor allem mit ihren weiten, diagonalen Flankenwechseln stifteten sie immer wieder für Gefahr. So tauchte zunächst Heiko Haase vor Steinbach auf (12.), dann war es Haase, der Sebastian Schröter gut in Szene setzte (14.). Die erste gefährliche VfR Aktion hatte auf der Gegenseite Sebastian Mai (18.), dem aber doch einige Meter fehlten. Rauf und runter ging es, Ruhe kann auf dem kleinen Platz kaum einziehen. Und dennoch brachte im Mittelfeld Chris Hofmann bei einem Tackling den Ball zum startenden Markus Baer. An der Strafraumgrenze behielt er trotz Klärungsversuches des Traktor Hüters Erik Rößler den Ball und konnte ihn hoch ins leere Tor befördern (25.). Doch die Teicheler ließen von ihrem körperbetonten Spiel nicht ab, schaufelten immer wieder das Leder in die Gefahrenzone. Rene Kirsten zwang dabei Steinbach erneut zu einer Großtat, als er den Kopfball noch aus dem Angel fischte (32.). Doch gemeinsam stemmte man sich gegen den Ausgleich, den man mit in die Pause nahm.

Die Hausherren erhöhten nach dem Wechsel noch einmal ihre Schlagzahl, doch sie liefen sich zunehmend in der Defensive des VfR fest. Rutschte einmal ein Ball über den Spann, war gleich der nächste Koseltaler da und konnte klären. Das schuf aber auch Freiräume für die Koseltaler Spitzen. Und eine nutzte in seiner unnachahmlichen Art Sebastian Mai. Erst umkurfte er Patrick Reichmann, dann noch den Torhüter und, abgedrängt in Richtung Grundlinie, aus spitzen Winkel legte er das Leder noch ins Netz (65.). Der Platz zum Kontern blieb dem VfR, die Kaltschnäuzigkeit war aber weg. So reichte eine Unaufmerksamkeit, die die Teicheler noch einmal hoffen ließ. Stefan Staskewitsch konnte ungestört das lange Eck anvisieren und treffen (81.). So wurde es dann noch eine Zittereinlage, auch weil Robert Dörfler (83./87.) oder Evan Häußer (90.) in Steinbach ihren Meister fanden.

Aufrufe: 023.5.2022, 11:00 Uhr
Bernd SchneiderAutor