2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Noch ist nicht klar, wie es mit Luca Graciotti (Mitte) und dem SSV 46 weitergeht. Vorerst sind alle Personalfragen auf Eis gelegt, oberste Priorität hat das Pokalfinale kommende Woche.  Rudi Apprich
Noch ist nicht klar, wie es mit Luca Graciotti (Mitte) und dem SSV 46 weitergeht. Vorerst sind alle Personalfragen auf Eis gelegt, oberste Priorität hat das Pokalfinale kommende Woche. Rudi Apprich
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Zeit des Abschieds beim SSV Ulm 1846 Fußball

Personalfragen nach dem Pokalfinale - Interessante Namen werden gehandelt

Große Aufgaben wie die nächste am Pfingstmontag im WFV-Pokalfinale lassen sich nur bedingt proben. Und die Leistungsdifferenz zwischen dem Verbandsligisten TSV Ilshofen und dem Vizemeister der Regionalliga Südwest, Waldhof Mannheim, ist enorm.

Aber immerhin hat sich der SSV Ulm 1846 Fußball durch den 2:0 (1:0)-Sieg mit einem guten Gefühl dem Saisonhöhepunkt in einer Woche angenähert. Auch, wenn die Gäste bis auf vier Akteure alle ihre Stammspieler angesichts des bereits am Mittwoch anstehenden ersten Aufstiegsspiels in die dritte Liga schonten.

Beim zwölften Saisonsieg, bei dem Tim Göhlert (15.) und David Braig (85.) trafen, wurde der Versuch gut umgesetzt, die Ulmer Mannschaft auf Betriebstemperatur zu halten, was sogar mit dem Sprung auf Rang neun belohnt wurde. Die Balance zwischen vollem Elan und leichtem Schongang wurde nach drei Niederlagen in Folge im letzten Saisonspiel optimal gefunden, was Trainer Tobias Flitsch bestätigte. „Wir gehen ohne angeschlagene Spieler in die letzte Woche.“

Sprechchöre und Banner für Betz

Am Ende herrschte Freude auf den Rängen, Ausgelassenheit bei der Mannschaft unten auf dem Rasen, wo der kleine Nico, Sohn des Torhüters Holger Betz, inmitten der großen Fußballer mittanzte. Der Papa wurde nach 507 Pflichtspielen im SSV-Dress mit Sprechchören „Ulmer bis zum Ende – du bist die Legende“ von den Spatzen-Fans und von den eigenen Mannschaftskameraden mit einem großen Banner (Danke Holger) gebührend gefeiert.

Neben der Pflichtübung, im letzten Saisonspiel sich von den Zuschauern im Donaustadion mit einem Heimsieg zu verabschieden, wurde auch ein Stück Zukunftsforschung betrieben. Wie sieht der SSV 46 von morgen und in der Ära nach Trainer Tobias Flitsch aus? Eine Antwort auf diese Frage gab Sportvorstand Anton Gugelfuß teilweise vor dem Anpfiff, als er neben Torwart Betz weitere Spieler verabschiedete: Torhüter Kevin Birk, die Abwehrspieler Volkan Celiktas und Marco Roschmann, die Mittelfeldakteure Olcay Kücük, Lukas Glade, Stjepan Saric, Christian Sauter und Mergim Neziri.

In der Schwebe sind Luca Graciotti und Enis Küley. Der bestehende Vertrag mit Mustafa Özhitay soll aufgelöst werden. Noch keine Unterschrift unter einen neuen Kontrakt gibt es von Alper Bagceci und Thomas Rathgeber. „Die wollen wir auf alle Fälle halten“, bestätigte Gugelfuß.

Dafür werden der SSV 46 und Tim Göhlert getrennte Wege gehen. Der 33 Jahre alte Arzt kann die geforderten Trainingseinheiten nicht mit seinem Job vereinbaren. Nach seiner Gelb-Roten Karte (70.) hätte der Torschütze am Samstag einen ehrenvolleren Abgang im SSV-Dress verdient gehabt. Im Pokalspiel steht Göhlert urlaubsbedingt bereits nicht mehr zur Verfügung.

Verblüffende Parallelen gibt es zur Spielzeit 2016/2017: Die Spatzen wurden erneut Neunter, haben aber mit 48 Punkten drei Zähler weniger erreicht. Wie vergangene Saison wurde der Klassenerhalt fünf Spieltage vor Schluss gesichert.

Apropos neue Spieler: Nachdem alle drei Torhüter in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen, wird es auf dieser Position drei neue Gesichter geben. Mit dem Ex-Illertisser Vitalij Lux soll vom Drittligisten SpVgg Unterhaching ein Stürmer kommen, ansonsten halten sich die SSV-Verantwortlichen zurück. „Der Fokus liegt auf dem Pokalfinale“, bestätigt Sportvorstand Gugelfuß, „bis dahin stehen alle Personalfragen hinten an.“

Aufrufe: 014.5.2018, 07:45 Uhr
SWP / Von Winfried VoglerAutor