2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wer hält seinen Kasten sauber? Für Norman Flecken (links) und Patrick Diehl ist das heutige Nachholspiel keine ganz gewöhnliche Partie.Fotos: Herbert Haeming und FuPa/Michael Schneiders
Wer hält seinen Kasten sauber? Für Norman Flecken (links) und Patrick Diehl ist das heutige Nachholspiel keine ganz gewöhnliche Partie.Fotos: Herbert Haeming und FuPa/Michael Schneiders
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Zahn verloren, den Humor aber nicht

Landesliga: Nach einer Gesichtsverletzung ist Patrick Diehl ins Rotter Tor zurückgekehrt. Heute Abend beim KBC mit Norman Flecken.

Patrick Diehl hat einen Zahn verloren, aber nicht seinen Humor. „Da ich mich in den vergangenen Wochen über einen Strohhalm ernährt habe, habe ich sogar abgenommen“, sagt der Keeper des SV Rott und lacht. Rund vier Wochen ist es her, dass sich Diehl bei einem unglücklichen Zusammenstoß mit seinem Abwehrchef Kadir Dogan eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen hat.

Kohlscheider BC - SV Rott (Do 19:00)

Drei Frontzähne wurden beim Landesligaspiel gegen Germania Teveren (3:1) nach hinten gedrückt, das Lippenbändchen war geplatzt, die Unterlippe musste mit sieben Stichen genäht werden. „Normale“ Ausfallzeit bei einer derartigen Verletzung: mindestens vier bis fünf Wochen.

Keine vernünftigen Kommandos

Diehl stand aber bereits 14 Tage später gegen Schwarz-Weiß Nierfeld (2:2) schon wieder zwischen den Pfosten – mit einem Zahn weniger und einer Schiene. „Der Mundschutz hat mich in diesem Spiel gestört, da ich damit keine vernünftigen Kommandos geben konnte“, sagt der unverwüstliche SV-Keeper. Deshalb war die Schiene vor der Partie beim SV Eilendorf (2:2) auch schon wieder verschwunden. „Das war schon ein bisschen grenzwertig, nach so kurzer Zeit wieder zu spielen“, erklärt Diehl rückblickend. „Aber wenn ich die Chance habe, auf den Platz zu gehen, dann will ich der Mannschaft auch helfen.“ Bei scharfen Bällen, die in den Sechzehner geflogen kamen, und 1:1-Duellen mit gegnerischen Angreifern hatte der 28-Jährige schon „ein bisschen Respekt. Aber im Spiel kann man viele Dinge ausblenden.“

Morgen steht die nächste Operation an, ein weiterer Zahn muss entfernt werden. Immerhin ist der dritte Zahn wieder da, wo er sein soll. Dass zuvor, am heutigen Abend, noch das Nachholspiel beim Kohlscheider BC (19 Uhr) ansteht, ist für Rotts Keeper kein Problem. „Das Selbstvertrauen ist wieder da. Und sollte mir ein Spieler ins Gesicht schießen, hat er möglicherweise schon Vorarbeit für meinen Zahnarzt geleistet“, sagt Patrick Diehl und lacht erneut.

Avdo Iljazovic wird im Gegensatz zu seinem Keeper die Reise nach Kohlscheid nicht antreten, da der wiedergenesene Rotter Toptorjäger, der am vergangenen Wochenende gegen SC Germania Erftstadt-Lechenich doppelt traf (4:1), beruflich verhindert ist. „Insgesamt stehen mir nur zwölf Spieler zur Verfügung“, berichtet SV-Trainer Mirko Braun.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Darunter befinden sich auch Klaas Kurzke, Stefan Schindler, Manuel Kanou und Lukas Breuer, mit denen Kohlscheids Norman Flecken in der A-Jugend beim SV Rott zusammengespielt hat. „Ich freue mich, die Jungs wiederzusehen“, sagt der KBC-Keeper, der in dieser Saison noch keine Minute verpasst hat. Dass es für das Team von Andreas Puzicha zuletzt nicht rund lief (drei Niederlagen in Serie), macht der Trainer nicht an seinem Schlussmann fest. Im Gegenteil: „Norman war in vielen Spielen in diesem Jahr ein Garant dafür, dass wir punkten oder zumindest das Spiel lange offen halten konnten“, sagt Puzicha. Zwar ärgert sich der Gelobte über die jüngste Pleite bei Mitabstiegskonkurrent Viktoria Glesch-Paffendorf (0:1), noch viel mehr stört ihn aber die hohe Anzahl an Gegentreffern: Bereits 54 Mal musste Flecken in dieser Saison hinter sich greifen – der zweitschlechteste Wert der Liga. Deshalb hat der KBC-Keeper vor dem Rott-Spiel den Wunsch, „noch mal ein Spiel zu Null zu beenden.“ Das ist ihm in dieser Spielzeit erst zwei Mal gelungen.

Dass er der Torhüter geworden ist, der er heute ist, hat Flecken auch dem kommenden Gegner zu verdanken. „Ich habe in der A- und B-Jugend in Rott konstant mit guten Trainern zusammengearbeitet. Davon profitiere ich immer noch.“ In Geschenken soll sich die Dankbarkeit für den SV Rott heute aber nicht ausdrücken.

Aufrufe: 012.4.2018, 07:15 Uhr
Benjamin Jansen | AZ/ANAutor