2024-05-02T16:12:49.858Z

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André Thüne (2. v. l.) wird aller Voraussicht nach noch ein Jahr dranhängen.
André Thüne (2. v. l.) wird aller Voraussicht nach noch ein Jahr dranhängen. – Foto: © Rocco Menger

Wüstheuterode gebeutelt in der Corona-Krise

Bis zum Ende hoffte Germania Wüstheuterode darauf, dass die Saison 2019/20 nicht abgebrochen, sondern verlängert wird.

"Aber andere Vereine klagten dagegen und so wurde die Saison abgebrochen. Es ist so wie es ist. Zwei Leistungsträger haben dadurch ihre Karriere beendet", sagt Germania-Trainer André Thüne. Er selber will aber nicht wegen Corona seine Fußballschuhe an den berühmten Nagel hängen.

Der mittlerweile 45-jährige Thüne ist immer noch topfit und kann in der Landesklasse locker mithalten. Dennoch kam er bisher nur auf 63 Minuten Spielzeit. "Das war auch so geplant. Wir setzen auf junge Spieler und wollen den Verein für die Zukunft aufstellen", so der erfahrene Spielertrainer.

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Auf Jens Pingel und Dominik Frommer hätte der Germania-Coach aber dennoch gerne auch in der aktuell unterbrochenen Spielzeit zurückgegriffen. "Sie haben ihr letztes Spiel gemacht, als überhaupt nicht klar war, dass sie damit auch ihre Spielerlaufbahn beenden. Das ist sehr schade, denn wir hätten sie gerne würdig verabschiedet. Ein Abschiedsspiel wird es aber sicher irgendwann noch geben", so Thüne. Er weiß, dass der 36-jährige Pingel und 34-jährige Frommer ihre Zusage gegeben hatten, dass sie bei einer Verlängerung der Saison 19/20 auf die Spielzeit 20/21 weiter aufgelaufen wären.

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Auch deshalb ärgert ihn noch immer der damalig erzwungene Saisonabbruch. "Jetzt sehen natürlich alle, dass es besser gewesen wäre wir hätten die letzte Saison verlängert. So sind zwei Spielzeiten nun futsch. Aber ich will diese Diskussion jetzt nicht eröffnen", sagt Thüne. Verärgert hatte ihn zudem Ende Oktober der Pokal-Hick-Hack vor der Partie gegen die SpVgg Geratal (wir berichteten). Hohe Corona-Fallzahlen im Eichsfeld-Kreis verhinderten ein Spiel in Wüstheuterode, ein Heimrechttausch kam aus wirtschaftlichen Faktoren für das Landesklasse-Team nicht in Frage kam. Letztendlich sagte die Germania die Partie ab, verlor das Spiel und bekam zudem eine Geldstrafe. Auch deshalb sagt Thüne: "Wir sind sicher ein Verlierer dieser Corona-Pandemie als kleiner ehrlicher Fußballverein. Das ärgert mich."

Mit Blick auf die scheidenden Routiniers Pingel und Frommer weiß der Wüstheuterode Übungsleiter auch, dass er zur Not weiter auf sie zurückgreifen kann. "Ich kann beide Nachts um vier Uhr anrufen und sie würden sofort zur Stelle sein. Sie sind beide auch ohne Training topfit und haben kein Gramm Fett am Körper", sagt er weiter. Bei einem der beiden Spieler bestehen wohl sogar noch Hoffnungen auf ein Comeback.

Er selber hatte auch angekündigt nach dieser Saison seine aktive Laufbahn auf dem Feld zu beenden. "So möchte ich aber nicht abtreten. Ich fühle mich noch gut und spiele gerne mit den Jungs Fußball. Eigentlich hatte ich innerlich gesagt, dass ich im Sommer 2020 aufhöre. Aber ich bin so lange im Fußball dabei. Das wäre auch meiner nicht würdig gewesen, so abzutreten. Dafür habe ich mir in den letzten Jahren zu viel aufgebaut", beschreibt er seine Gedanken dazu.

Ob er dabei noch in dieser Spielzeit auf den Platz zurückkehrt, bezweifelt der ehrgeizige Sportsmann. "Meiner Meinung nach tut sich vor April sowieso nichts. Dann sehen wir, ob wir die Hinrunde noch zu Ende bekommen. Es hängt alles in der Luft und ist sicher nicht so schön für alle Beteiligten", so Thüne mit Blick auf die unterbrochene Saison.

Einen positiven Nebeneffekt hat die Corona-Unterbrechung aber auch für Wüstheuterode. Denn Luca Hagemann (Schulter-Operation) und Ricardo Fromm (Kreuzbandriss) können ihre Verletzungen pflegen ohne viele Spiele für Wüstheuterode zu verpassen.

Aufrufe: 021.1.2021, 13:30 Uhr
André HofmannAutor