2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
TSV-Trainer Günther Jurkat (rechts hinten) musste mit anschauen, wie sein Team in die Kreisklasse abstieg.  F: Markus Schmautz
TSV-Trainer Günther Jurkat (rechts hinten) musste mit anschauen, wie sein Team in die Kreisklasse abstieg. F: Markus Schmautz

Wörth steigt ab und gibt sich keinen Illusionen hin

FuPa im Gespräch mit Trainer Günther Jurkat - Sofortiger Wiederaufstieg als Ziel ist utopisch

Erstmals seit dem Kreisliga-Aufstieg im Jahr 1999 gehört der TSV nun wieder der Kreisklasse an. Die Partie am Samstag gegen den VfR war im Nachhinein bedeutungslos, da Köfering in Kareth gewonnen hatte und somit die Wörther nicht mehr vorbeiziehen konnten. Der TSV hat eine schwierige Saison hinter sich. Zwar kassierte Wörth nur 54 Gegentore, was von den vier Abstiegskandidaten der mit Abstand niedrigste Wert ist, aber dafür gelangen in 26 Partien lediglich 25 Tore. Am zweitwenigsten Treffer gelangen Kareth und Neutraubling mit jeweils 47! Umso erstaunlicher ist es, dass Wörth mit lediglich 25 Toren immerhin 25 Punkte geholt und bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt gehabt hatte. Trainer Günther Jurkat hatte nicht viel zu lachen. Beispielsweise wechselte vor der Saison überraschend Kapitän Manuel Luttner den Verein in Richtung Zinzenzell, in der Winterpause folgte ihm sein Spielführer-Nachfolger Patrick Wagner. FuPa sprach mit dem C-Lizenz-Inhaber über die Vergangenheit, aber auch über die Zukunft!

Herr Jurkat, wäre der Klassenerhalt zu vermeiden gewesen?

Wir wussten von Beginn an, dass es ganz schwer für uns werden würde. Im Prinzip war klar, dass unser Stammpersonal immer da sein und am Limit agieren müsse, um eine Chance zu haben, drei Teams hinter sich zu lassen. Nur in Bestbesetzung wären wir stark genug gewesen, um Siege einfahren zu können. Doch nur selten hatten wir den kompletten Kader zur Verfügung.

Welche Gründe gab es dafür? Verletzungen zogen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Schon in der Vorbereitung verletzten sich Stefan Adam und Roman Hauk. Sebastian Schwimmbeck fiel die komplette Vorrunde aus. Walter Luttner oder Edi Jedziniak spielten die gesamte Saison hinweg unter Schmerzen, bissen sich durch. Zur Winterpause kam dann Marco Schmidt vom VfB Bach zu uns zurück, aber schon nach 20 Minuten riss er sich im ersten Punktspiel das Kreuzband. Wieder folgen Verletzungen von anderen Spielern. Gegen Verletzungen kannst du nichts machen, aber was mich viel mehr ärgerte, war, dass viele unserer Spieler alle möglichen privaten Dinge dem Fußball vorgezogen haben. So durfte ich mich über kurzfristig angesetzte Urlaubsfahrten, Geburtstagen und vielem mehr erfreuen. Von diesen Akteuren bin ich bitter enttäuscht! Hätten alle an einem Strang gezogen, hätten wir den Klassenerhalt schaffen können! Im Prinzip hatte ich nie den kompletten Kader zur Verfügung, konnte kein einziges Mal die gleiche Elf an zwei aufeinander folgenden Spieltagen aufs Feld schicken.

Machen Sie weiter! Peilen Sie nun den Wiederaufstieg an?

Ja, ich werde das Team auch im kommenden Jahr coachen. Wer glaubt, dass die Kreisklasse ein Selbstläufer wird, der hat sich getäuscht. Unser Ziel muss es sein, dort Fuß zu fassen. Auch eine Spielklasse tiefer gibt es gute Gegner, die uns alles abverlangen werden! Die Einstellung besagter Spieler muss sich ändern, sonst wird es abermals ganz schwer für uns!

Hören nun die älteren Spieler wie Jedziniak, Lorenz, Luttner oder Weinzierl auf?

Wir haben beschlossen, den letzten Spieltag abzuwarten, bevor wir Gespräche führen werden. Es galt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Somit kann ich aktuell noch nichts zu diesen Personalien sagen. Fakt war aber, dass wir heuer gesehen haben, dass die jungen Spieler noch nicht so weit waren, die Mannschaft zu führen.

Wie sieht es mit Neuzugängen aus?

Zum jetzig Stand können noch keine vermeldet werden. Wir sind aber dran, unter anderem brauchen wir unbedingt einen weiteren Torwart.

Können Sie der Saison auch etwas Positives abgewinnen?

Als positiv empfinde ich es, dass wir wohl die einzige Mannschaft waren, die komplett ohne auswärtige Spieler angetreten ist. Doch man hat gesehen, dass dies in der heutigen Zeit nicht mehr reicht. Nach der Winterpause haben wir in neun Spielen immerhin elf Punkte geholt. Das war kein überragender Wert, aber wir blieben bis zum Schluss dran. Den Klassenerhalt verspielt haben wir vor dem Winter, als wir in 17 Partien nur 14 Zähler eingefahren haben. Und eines muss man auch ganz klar sagen. Hätten wir den Klassenerhalt geschafft, wäre es nächste Saison noch schwerer geworden, da die Kreisliga durch die Ligareform eine nachhaltige Aufwertung mit Mannschaften aus den oberen Spielklassen erfahren wird. Die Anforderungen wären nochmals gestiegen! Nun spielen wir halt in der Kreisklasse. Auch dort wird Fußball gespielt, es geht weiter, neue Herausforderungen warten auf uns!

Auch die Zweite ist aus der A-Klasse abgestiegen? Wer übernimmt diese Mannschaft?

Mit Christian Kett konnten wir einen engagierten Mann für diese Aufgabe gewinnen. Für beide Teams heißt es zur neuen Saison die Kräfte zu bündeln und so viel wie es geht, aus seinen Möglichkeiten zu machen.

Aufrufe: 027.5.2012, 22:52 Uhr
Markus SchmautzAutor