WM-Star Shkodran Mustafi als Helfer in der Not

Als der WM-Song "Auf uns"von Andreas Bourani im Festzelt erklang und Weltmeister Shkodran Mustafi die Bühne erklomm, waren vor allem die zahlreichen jüngeren Fußballspieler völlig aus dem Häuschen. Dass dann mit dem DSDS-Star Ardian Bujupi noch ein singender Kumpel des deutschen Nationalspielers für Stimmung sorgte, gefiel vor allem dem weiblichen Publikum. Und quasi zufällig schneite dann auch noch der ehemalige Profiboxer und Europameister Luan Krasniqi ins Festzelt neben der Silberdistelhalle rein. Kein Wunder, dass Benjamin Finis als Vorsitzender des FC Egenhausen von einem Riesenevent für den Sportverein sprach.
Auf Initiative von Marius Hammer und Markus Binder war der Besuch des Weltmeisters in Egenhausen zustande gekommen (wir berichteten). Beim Sportverein zeigte man sich für die Visite des sympathischen Nationalspielers dankbar, der unermüdlich Autogramme gab. Die FCE-Kicker hatten ein Trikot für Shkodran Mustafi vorbereitet und gaben dem "eine Stammplatzgarantie", falls er 2019 ablösefrei vom spanischen Erstligisten FC Valencia nach Egenhausen wechselt, wie Benjamin Finis schmunzelnd anmerkte. Gleichzeitig ernannte er den Innenverteidiger zum Ehrenmitglied des FC Egenhausen. "Weil er viel Herz gezeigt hat und wir das würdigen wollen", so der Vorsitzende.

Wechselabsichten in die Bundesliga?

Im Interview mit Shkodran Mustafi versuchte er, dem Nationalspieler eventuelle Wechselabsichten in die deutsche Bundesliga zu entlocken. Doch der Nationalspieler blieb cool und meinte schmunzelnd, "mein Papa weiß da mehr wie ich." Immerhin räumte er ein, dass es nach Gastspielen in England, Italien und Spanien auch mal schön wäre, in Deutschland zu spielen. Auch wenn Shkodran Mustafi sich im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Brasilien gegen Algerien verletzt hat und anschließend nicht mehr zum Einsatz kam, sprach der 23-Jährige von einem "unglaublichen Moment, den Pokal in der Hand zu halten". Mit Ardian Bujupi, der bei "Deutschland sucht den Superstar" 2011 das Halbfinale erreicht hatte, machte Shkodran Mustafi dann noch Party auf der Bühne, bevor er zahlreiche Autogramme gab.

"Das ist absoluter Wahnsinn"

"Das ist absoluter Wahnsinn, was hier los ist", staunte Bürgermeister Sven Holder über das volle Festzelt. Ihm zeigte die erfolgreiche Veranstaltung vor allem, dass Sport verbindet und Solidarität schafft. Ein dickes Lob des Rathauschefs gab es für den FC Egenhausen, der nach fast 5 000 ins Sportheim gesteckten Stunden Eigenleistung durch den Brand praktisch vor dem Nichts stand. "Der FC hat den Blick trotzdem nach vorne gerichtet und das Herz in die Hand genommen", betonte Sven Holder.
"Hut ab vor Shkodran Mustafi, dass er als Profi jetzt zu den Amateuren gekommen ist", erklärte der Bezirksvorsitzende Richard Armbruster. Mit Blick auf den schweren Schlag für den FC Egenhausen machte er auf das am 28. Juni geplante Benefizspiel aufmerksam, bei dem sich auf dem Egenhauser Sportplatz zwei Auswahlteams aus dem Fußballbezirk Böblingen/Calw gegenüberstehen. Die Partie wird um 15 Uhr angepfiffen.
Für Sportkreispräsident Volker Schuler war es vor allem bemerkenswert, dass der Sportheimbrand so eine große Solidarität in der Region ausgelöst hat. So hatte der Sportkreis ebenfalls eine Spendenaktion unter seinen Mitgliedsvereinen organisiert - und er konnte dem FCE-Vorsitzenden gestern einen Scheck über 7500 Euro überreichen.