2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Den SV Pölling (in Grün-Weiß mit Patrick Ochsenkühn, am Sonntag in Katzwang) hat die TSG 08 Roth (links mit René Kerschbaum) am Mittwoch abblitzen lassen. Nun kommt der Überraschungs-Tabellenführer aus Ornbau. Foto: Paul Götz:
Den SV Pölling (in Grün-Weiß mit Patrick Ochsenkühn, am Sonntag in Katzwang) hat die TSG 08 Roth (links mit René Kerschbaum) am Mittwoch abblitzen lassen. Nun kommt der Überraschungs-Tabellenführer aus Ornbau. Foto: Paul Götz:

"Wir wollen den Lauf fortführen"

Überraschungstabellenführer SV Ornbau gastiert zum Spitzenspiel beim Landesliga-Absteiger TSG 08 Roth +++ Winkelhaid muss zum heimstarken Aufsteiger Mosbach

Den Inbegriff eines Überraschungstabellenführers stellt momentan die Bezirksliga 2. Denn wer auf den SV Ornbau als Spitzenreiter vor dem 12. Spieltag getippt hätte, der hätte viel Geld verdienen können. Am Samstag tritt die Seibold-Elf im Topspiel beim zuletzt immer besser in Schwung gekommenen Landesliga-Absteiger TSG 08 Roth an. Die zweite Überraschungsmannschaft, der SV Mosbach, hat am Sonntag Heimrecht gegen den TSV Winkelhaid. Und der SC 04 Schwabach steht in Berching unter Zugzwang.

TSG 08 Roth - SV Ornbau

Das Spitzenspiel der Bezirksliga 2 steigt am Samstag um 16 Uhr im Rother Leoni Sportpark. Dass die heimische TSG 08 daran beteiligt sein würde, darauf hätte man vor der Saison schon tippen können. Doch dass der SV Ornbau als Tabellenführer anreist, das ist eine Überraschung.

Wie war das jetzt eigentlich am 1. August, als der SV Ornbau beim SC 04 Schwabach mit 1:6 unterging - um sieben Siege am Stück später (!) die Tabelle anzuführen. „Wir hatten kurz zuvor Kirchweih“, lüftet Thomas Seibold das bisherige Geheimnis über den herben Rückschlag in Schwabach. Doch neben dieser launigen Erklärung des SVO-Trainers gibt es auch noch gute sportliche Gründe für den Aufwärtstrend der Altmühlstädter, die im vergangenen Jahr lange gegen den Abstieg gekämpft hatten.

In der Vorbereitung hat der neu gekommene Seibold, zuvor in Wolframs-Eschenbach, Aufkirchen und Gunzenhausen tätig, in der Defensive von Libero auf Viererkette umgestellt, „und das nimmt langsam Formen an“. Zudem haben die Ornbauer mit dem Ex-Ansbacher Stefan Hammeter und den Brüdern David (er fällt aus beruflichen Gründen länger aus) und Aaron Lederer eine Offensivreihe, die zusammen für 21 der 26 SV-Treffer verantwortlich ist. Und außerdem „passt es einfach insgesamt in Ornbau“, stellt Seibold zufrieden fest, ohne nun im Hinblick auf die restliche Saison abzuheben. „Wir haben einen Lauf und wollen den fortführen“, sagt der 45-Jährige, das Ziel bleibt aber ein gesicherter Mittelfeldplatz.

David Lederer (am Ball in der vergangenen Saison gegen Dinkelsbühl) wird den Ornbauern aus beruflichen Gründen mehrere Wochen fehlen. Foto: Heiner Kowal


Die tolle Form des Kontrahenten hat man natürlich auch am Rother Ostring verfolgt. „So eine Serie ergibt sich nicht durch Glück. Wenn du sieben Spiele am Stück gewinnst, stehst du zu Recht ganz oben“, meint TSG-Trainer Oliver Wellert. Wobei auch die Kreisstädter inzwischen auf sieben Spiele ohne Niederlage verweisen können, vor heimischem Publikum sind Kerschbaum und Co. sogar noch ungeschlagen.

Dabei hatte es zu Saisonbeginn noch an vielen Ecken und Enden geknirscht. Die Umstellung von der Landes- auf die Bezirksliga, sprich von der Außenseiter- auf die Favoritenrolle, habe einfach gedauert, „aber jetzt haben wir uns stabilisiert“, hat Wellert festgestellt. Die ansteigende Formkurve seiner Mannschaft konnte der 42-Jährige zuletzt gegen Pölling nicht verfolgen, da er das Krankenbett hüten musste und wahrscheinlich auch beim Spitzenspiel hüten muss. Für ihn wird wohl wieder Milo Hermer an der Seitenlinie stehen, der am Mittwoch einen erfolgreichen Einstand als verantwortlicher Trainer der „Ersten“ gab und entsprechend „stolz auf die Jungs“ war.

Ich bin wirklich froh, dass ich Milo habe und vertraue ihm voll und ganz. Was viele nicht wissen, er war Profi in der Tschechei und das merkt man an seiner Einstellung zum Fußball“, sagt Oliver Wellert über seinen „Co“, der im dritten Jahr bei der TSG 08 tätig ist. „Er fordert Fußball mit Herz und bringt die Emotionen rüber“, so Wellert. Der langjährige Rittersbacher Hermer stellt die Mannschaft vor dem Topspiel in den Mittelpunkt: „Die Jungs müssen mit Leidenschaft auf den Platz gehen, dann ist es egal, ob der Trainer an der Seitenlinie Wellert, Hermer oder Beckenbauer heißt.“

TV 21 Büchenbach - FSV Bad Windsheim

Zwei Mal 1:0, sechs Punkte aus den beiden letzten Auswärtsspielen — der TV 21 Büchenbach ist wieder in der Spur, zumindest in der Fremde. Vor heimischer Kulisse soll es am Samstagnachmittag zum ersten Mal in dieser Saison mit einem „Dreier“ klappen. Der Fehlstart ist durch die beiden Derbysiege beim SC 04 Schwabach und bei der SpVgg Roth zwar noch nicht aus der Welt geschafft worden, aber zumindest hat die Elf von Herbert Heidenreich eine Reaktion gezeigt, die es nun im Heimspiel gegen den FSV Bad Windsheim zu bestätigen gilt.

Ausgerechnet gegen den FSV Bad Windsheim soll also der erste Heimsieg gelingen. Ausgerechnet gegen den Verein, wo Büchenbachs aktueller Coach Herbert Heidenreich 15 sehr erfolgreiche Jahre als Trainer verbracht hat. Doch die Freundschaften, die der Ex-Profi immer noch mit Funktionären und ehemaligen Spielern des FSV pflegt, müssen für anderthalb Stunden ausgeblendet werden. Auch der FSV Bad Windsheim (9.) hat angesichts der rasanten Entwicklung in der unteren Tabellenhälfte nichts zu verschenken.

SC Aufkirchen - ESV Ansbach/Eyb

Zwei Verlierer der englischen Woche stehen sich am Sonntag in Aufkirchen gegenüber. Der SCA musste die weite Heimfahrt von Solnhofen mit einer 1:3-Niederlage im Gepäck antreten, der ESV verlor etwas überraschend sein Heimspiel gegen Berching mit dem selben Ergebnis. Vor diesem 12. Spieltag stehen die beiden Frankenhöhe-Teams nun am Rande der Abstiegszone und brauchen beide Punkte, um nicht weiter abzurutschen.

TSV Berching - SC 04 Schwabach

Ein Opfer der rasanten Entwicklung in der unteren Tabellenhälfte ist auch der SC 04 Schwabach, wenngleich der Landesliga-Absteiger auch deshalb bis auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen ist, weil er nach dem 6:1-Erfolg gegen den SV Ornbau am 1. August keinen einzigen Sieg mehr einfahren konnte. Die Bilanz der vergangenen Wochen ist alarmierend. Nun steht ein weiteres Schlüsselspiel für die Elf von Armin Störzenhofecker an. Zum ersten Mal wird wohl in der Partie beim Tabellennachbarn TSV Berching, der nur einen Zähler mehr auf seinem Konto hat, Heimkehrer Anastasios Kartalis in der Startelf des SC 04 stehen. Der torgefährliche Mittelfeldspieler könnte, so hofft man, den „Nullvierern“ neue Impulse verleihen.

SV Seligenporten II - SpVgg Roth

Im Nachbarschaftsduell gibt es mit dem Gastgeber einen klaren Favoriten. Denn während der SVS auf dem dritten Tabellenplatz die vorderen Regionen im Visier hat, geht es für die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehende Rother Spielvereinigung darum, nicht weiter abzurutschen. Der Blick auf das nackte Zahlenwerk spricht ebenfalls für die "kleinen Klosterer". Ohne Niederlage ist die Truppe von Trainer Thorsten Pöllet in der heimischen MAR-Arena noch, die Gäste-Elf von Trainer Wolfgang Ihlow wartet dagegen noch auf den ersten Auswärtssieg. Aber das schöne im Fußball ist ja bekanntlich: Man weiß (fast) nie, wie´s ausgeht.

SV Mosbach - TSV Winkelhaid

Wer den SV Mosbach jetzt noch unterschätzt, der ist selbst schuld. Immerhin hat sich der Aufsteiger mit 19 Punkten im oberen Bereich erstmal eingenistet und geht mit breiter Brust ins Heimspiel gegen den TSV Winkelhaid. Doch auch die Gäste können mit ihrem bisherigen Abschneiden zufrieden sein. Die zwei schweren Auswärtsspiele in Feuchtwangen (0:0) und unter der Woche in Uffenheim (0:1) bescherten der Rühl-Elf immerhin vier Zähler und aktuell Rang acht.

TuS Feuchtwangen - TSV Windsbach

Und da war sie weg, die Tabellenführung, die der TuS Feuchtwangen seit dem dritten Spieltag inne hatte. Gewissermaßen "hilflos" musste die spielfreie Elf von Trainer Werner Pfeuffer mit ansehen, wie sich der SV Ornbau durch den Erfolg im Spitzenspiel beim BSC Woffenbach vorbeischob. Während der neue Primus die hohe Hürde in Roth bewältigen muss, hat Feuchtwangen die vergleichsweise leichtere Aufgabe gegen Windsbach zu lösen.

Die Truppe von Trainer Josef Kamm hat zwar als Aufsteiger bereits respektable zwölf Punkte eingefahren, doch halten sich Binz und Co. derzeit noch mit ihrer Heimstärke über Wasser. Auswärts sind die Windsbacher bei vier Niederlagen in vier Spielen und 1:13 Toren noch punktlos. Ob sich das ausgerechnet im Heinz-Seidel-Stadion ändert?

TSV Katzwang - SV Pölling

Zum Aufsteigerduell lädt der TSV Katzwang am Sonntag. Der Jura-Meister erwartet den Neumarkter Meister vom SV Pölling. Aus Katzwanger Sicht liegt das letzte Treffen zweier Neulinge erst wenige Tage zurück, am Mittwoch verlor die Kircheis-Elf mit 1:2 in Windsbach. Überhaupt hoffen die Nürnberger Vorstädter wieder einmal auf einen "Dreier", der letzte datiert vom 11. August, einem 3:2 gegen Seligenporten II. Ebenfalls seit vier Spielen sieglos ist der SV Pölling, weshalb er auch auf einem Abstiegsplatz steht. Jüngst gab es zwar eine 0:3-Niederlage bei der TSG 08 Roth, doch gab die Elf von Trainer Ulf Metschies in dieser Partie trotz des vermeintlich klaren Ergebnisses keine schlechte Figur ab.

BSC Woffenbach - TSG Solnhofen

Das war so nicht geplant: Ein Heimsieg am Mittwoch im Topspiel gegen Ornbau, und der BSC Woffenbach wäre ganz dick an der Tabellenspitze mit dabei gewesen. Doch bekanntlich kam es anders und nun muss die Zucker-Elf sogar befürchten, von der TSG Solnhofen überholt zu werden. Mit drei Siegen in Folge hat sich die Wokon-Truppe bis auf einen Zähler an die Woffenbacher heran gekämpft und könnte mit Nummer vier weiter nach oben rutschen.
Aufrufe: 06.9.2013, 17:00 Uhr
RHV/ST/mhoAutor