2024-06-06T14:35:26.441Z

Interview
Alessandro Caligiuri (rechts) ist mit dem Saisonstart zufrieden
Alessandro Caligiuri (rechts) ist mit dem Saisonstart zufrieden

"Wir sind wie eine große Familie"

Der Kapitän des SC Mülheim-Nord ist mit dem Saisonstart mehr als zufrieden. Im Interview berichtet er über die Zusammenarbeit mit Trainer Markus Kurth und die Umstellung vom Angreifer zum Defensivmann.


Herr Caligiuri, aus den ersten vier Spielen holte Ihr Team acht Punkte und ist in der Meisterschaft ungeschlagen. Kann man mit dem Start zufrieden sein?

Definitiv kann man mit diesem Start zufrieden sein. Wenn man bedenkt, dass wir im letzten Jahr mit drei Niederlagen gestartet sind und nun ungeschlagen sind, spricht dies ganz klar für uns.


Der aktuelle Kader ist sehr klein. Wohin soll denn die Reise dieses Jahr gehen? Was sind vor allem Ihre persönlichen Ziele in diesem Jahr?

Letztes Jahr war der Kader um einiges größer und trotzdem mussten wir am Ende der Saison die Spieler zusammentrommeln, da wir Jungs in unseren Reihen hatten auf die überhaupt kein Verlass war. Dieses Jahr haben wir nur Jungs dabei, auf die man sich verlassen kann. Ich denke in dieser starken Kreisliga A, sollten wir uns als kleiner Verein erstmal auf den Klassenerhalt konzentrieren. Umso früher dieser fix ist desto schneller ist unser und auch mein persönliches Ziel erreicht. Alles andere ist nur „Bonus“ für uns.


Mit Markus Kurth haben Sie einen Trainer, der über Bundesligaerfahrung verfügt. Macht sich diese Erfahrung bemerkbar? Was macht die Zusammenarbeit mit Ihm aus?

Ja definitiv macht sich diese Erfahrung bemerkbar. Sowohl im Training als auch bei den taktischen Vorgaben. Markus ist echt ein super „Typ“. Mit ihm kann man viel lachen, aber auch über persönliche und wichtige Dinge sprechen. Er ist nicht nur Trainer sondern auch eine Art „Freund“ geworden. Allerdings kann er auch mal auf den Tisch hauen und uns wach rütteln wenn das nötig ist. Also im Grunde genommen stimmt das Gesamtpaket.


In der aktuellen Saison interpretieren Sie die Rolle des 6er sehr defensiv, kommen zumeist nur bei eigenen Standardsituationen nach vorne. Entspricht das Ihrem Spiel, können Sie der Mannschaft so am besten helfen?

Klar ist dies als gelernter Stürmer nicht toll, so defensiv spielen zu müssen. Jedoch bin ich ein Teamplayer und spiele dort wo der Trainer mich aufstellt. Wenn der Trainer meint, ich kann auf der Position der Mannschaft am besten weiterhelfen, dann gebe ich in jedem Spiel alles. Solange die Mannschaft Erfolg hat bin ich bereit jede Position zu spielen, selbst wenn der Trainer mich im Tor aufstellen würde.


Von den Neuzugängen standen bislang Torhüter Niclas Radwan, Jeffrey Zeus und Sabio Quiala regelmäßig in der Startelf. Wie machen sich die neuen Kollegen?

Mit Jeff, Niclas, Sabio, Deniz Seker und auch Daniel Fischer haben wir Jungs dazu bekommen, die perfekt in unsere Mannschaft passen. Nicht nur als Spieler, sondern auch als Menschen haben sie unsere Mannschaft enorm verstärkt. Einen Patrick Flohs zu ersetzen ist denke ich nie leicht. Trotzdem macht Niclas seine Sache bisher gut. Wenn er sich weiterhin so reinhängt und der Mannschaft diese Saison den ein oder anderen Punkt beschert, können wir als Mannschaft den Abgang von Patrick denke ich gut kompensieren.


Sie spielen jetzt schon einige Zeit beim SC Mülheim Nord. Was macht den Verein Ihrer Meinung nach so besonders?

Ich spiele seit der Saison 2010/2011 bei Mülheim Nord und habe den Tiefpunkt des Vereins miterlebt, als damals die komplette erste Mannschaft „abgehauen“ ist und wir in die Kreisliga B absteigen mussten. Mit einem Kern von fünf Jungs, die heute noch bei uns spielen (Jan Piontek, Ibrahim Atak, Davide Caci und Sven Schwarz) wurde die Mannschaft neu aufgebaut und so gelang uns letztendlich 2013/2014 der wiederaufstieg in die Kreisliga A.

Ich bin eher der vereinstreue Typ der nicht sofort abhaut wenn es mal schlecht läuft. Ich fühle mich in dem Verein pudelwohl, weil es einfach jedes Mal was Besonderes ist hierher zu kommen. Wir sind zwar nicht der größte und reichste Verein, aber dafür sind wir wie eine große Familie die immer zusammenhält. Hier wirst du so genommen wie du bist und vor allem hat man bei den ganzen verschiedenen Vereinsmitgliedern immer einen Grund zu lachen.

Gab es nie Angebote anderer Vereine?

Klar gab es einige interessante und lukrative Angebote in den letzten Jahren. Jedoch fühle ich mich in Mülheim wohl und hier wird auf mich gebaut. Ich habe einen super Trainer und all meine Freunde spielen hier. Mir geht es nicht um Geld sondern darum, mir mit meinen engsten Freunden was aufzubauen und erfolgreich zu sein.

Zum Abschluss möchten wir gerne wissen, was Sie selber am Ende der Saison über sich in der Presse lesen möchten?

Am liebsten würde ich die Schlagzeile „Der SC Mülheim Nord schafft mit seinem Kapitän Alessandro Caligiuri, sechs Spiele vor Saisonende den vorzeitigen Klassenerhalt“ lesen. Dann wäre mein persönliches und das Ziel der Mannschaft erreicht.

Aufrufe: 09.9.2015, 17:00 Uhr
Nicolas KrügerAutor