"Wir schielen nicht nach oben"

Auf der Homepage vom TSV steht eine Kuh mit auf dem Mannschaftsbild, die scheinbar nicht so richtig vom Fleck will. „Wir machen immer ein richtiges und ein lustiges Bild und weil wir eben zwischen Feldern spielen, haben wir uns vor ein paar Jahren mal eine Kuh für das Mannschafsbild vom Bauern nebenan ausgeliehen“, erklärt Trainer Andre Ravens. Das Foto ist zwar schon ein wenig älter, weil es aber unter anderem in der Bild-Zeitung auftauchte und ein Wettbewerb damit gewonnen wurde, stellte es der TSV kurzerhand wieder auf die Startseite. Es lässt sich auch eine Parallele zwischen der Kuh und der derzeitigen Saison ziehen: Auch der Kreisligaabsteiger kommt nicht so richtig vom Fleck und steckt seit Saisonbeginn im Tabellenkeller fest.

„Das hatten wir uns auch anders vorgestellt“, berichtet Ravens, verweist aber auch auf das Verletzungspech: „Bei einem 18-Mann-Kader habe ich bereits 25 Spieler eingesetzt. Wir mussten oft Spieler aus der Zweiten oder Alten Herren einsetzen.“ Mit Felix Rother und Pascal Prack fielen zwei Leistungsträger lange Zeit aus, Youngster Noah Rusche kommt erst im März aus Australien zurück. „Außerdem haben wir die Tore nicht gemacht. Das war auch der Knackpunkt, warum wir abgestiegen sind.“

Um zumindest die Defensive zu stärken, kehrt mit Daniel Zdiarsteck ein gestandener Abwehrspieler mit Bezirksligaerfahrung aus Heidenau zurück zum TSV. Außerdem wurde in der Winterpause fiel an der Kondition geschraubt. Ziel des Trainers ist es nun Konstanz in die Leistungen zu bringen und sich auch dafür belohnen. „Wir schielen nicht nach oben, sondern wollen erstmal schnellstmöglich aus dem Keller raus“, gibt der 40-Jährige das klare Saisonziel aus. Dazu müsse man auch in den Heimspielen besser agieren: „Wir wollen unseren Zuschauern auch was bieten – das klappt nicht, wenn man jede Woche auf den Sack bekommt.“

Mut schöpfen können die Grün-Weißen dafür zumindest aus dem Pokal. Dort ist die Mannschaft im Halbfinale und trifft am 15. April auf Kreisligaspitzenreiter SV Bendestorf. Die Rollen sind auch für Ravens klar verteilt, dennoch weiß er: „In solchen Spielen gegen so eine Mannschaft ist man natürlich extra motiviert.“

Zunächst einmal steht aber am Sonntag ein wegweisendes Spiel in der Liga auf dem Plan. Gegen die SG Elbdeich, auch Absteiger aus der Kreisliga, sollten drei Punkte zum Start her. „Da wir gegen Teams aus unserer Tabellenregion nicht gut aussahen, müssen wir jetzt auch endlich mal in diesen Spielen punkten und einen guten Grundstein legen“, blickt Ravens voraus. Ein Sieg würde den Abstand zu den Abstiegsrängen auf sechs Punkte vergrößern. Es wäre somit sozusagen der erste Schritt, die Kuh vom Eis zu holen…

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