"Wir haben ein Urgestein verloren"

„Wir wussten, dass er krank war, aber dass es dann doch so schnell geht, hätten wir nicht gedacht. Das hat uns überrascht, zumal Ringo noch in der Rückrunde bei uns die Torhüter trainierte“, sagt Patrick Andres, der Spielausschussvorsitzende von Olympia Lampertheim. Er betont: „Nun haben wir leider ein weiteres Fußball-Urgestein hier im Ried verloren. Wir sind alle geplättet.“

Der gebürtige Bosnier Hercegovac kam 1968 nach Deutschland und wohnte bis zu seinem Tod in Lampertheim. Der ausgebildete Dreher arbeitete unter anderem auch als Taxifahrer. Der Fußball war seine große Leidenschaft. Hercegovac kam Mitte der 80er-Jahre zum FV Hofheim. Er selbst liebte das Torwartspiel, war aber wegen einer Knieverletzung selbst nur als Torwarttrainer und Schiedsrichter aktiv. „Er hat zeitweise in Lampertheim alle Torhüter trainiert“, so Andres. Neben den Keepern des FV Hofheim und der Olympia Lampertheim trainierte Hercegovac auch die Schlussmänner des VfB und der Azzurri. Zudem bildete er in den Jugendabteilungen von Wormatia Worms und beim 1. FC Kaiserslautern Torwarttalente aus.

Bei Hofheim förderte Hercegovac zusammen mit dem damaligen FVH-Trainer auch den jungen Timo Hildebrand. Mit zwölf Jahren durfte der schon bei der ersten Mannschaft mittrainieren. Hildebrand wechselte 1994 zum VfB Stuttgart, wurde mit den Schwaben 2007 Deutscher Meister. „Timo hat Ringo sehr geschätzt, auch wenn zuletzt kein Kontakt mehr bestand“, sagt Andres.

Hildebrand postete auf seinem Instagramaccount ein Bild mit Hercegovac und schrieb darunter: „Ringo! Du hast mir alles gegeben! Du hast mich gelehrt, was es heißt, Torhüter zu sein! R.I.P.“

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