2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Patrick Nagel, Kapitän des Regionalligisten VfR Neumünster. Foto: sas
Patrick Nagel, Kapitän des Regionalligisten VfR Neumünster. Foto: sas

,,Wir brauchen jetzt einen Trainer aus der Region"

Interview mit Patrick Nagel, dem Kapitän des VfR Neumünster

Der VfR Neumünster muss sich einen neuen Trainer für die kommende Saison suchen. Nach 15-monatiger Amtszeit wird die Ära Uwe Erkenbrecher am 30. Juni enden. Wir sprachen mit VfR-Kapitän Patrick Nagel über die aktuelle Entwicklung und die Zukunftsaussichten.

Patrick Nagel, am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass Uwe Erkenbrecher in der kommenden Saison nicht mehr auf der Trainerbank des VfR Neumünster sitzen wird. Wie haben Sie davon erfahren?

Der Trainer hat uns abends beim Training persönlich darüber in Kenntnis gesetzt, dass er nur noch bis zum Saisonende bleiben wird und dann eine neue Aufgabe übernimmt.

Hat Sie diese Entscheidung überrascht?

Nein, insgeheim habe ich sogar damit gerechnet. Herr Erkenbrecher hat ja in den vergangenen Monaten auch gesehen, was beim VfR möglich ist und was nicht. Ich habe mir schon gedacht, dass er sich Regionalligafußball unter diesen doch eher bescheidenen Bedingungen nicht dauerhaft antun wird.

Wie hat die Mannschaft reagiert, als sie diese Nachricht erhalten hat?

Ich würde mal sagen: gefasst. Ich denke, dass ich nicht der Einzige war, der damit schon gerechnet hatte.

Glauben Sie, dass die Bekanntgabe dieser Entscheidung sich negativ auf die Leistung der Mannschaft auswirkt, immerhin geht es für den VfR um den Klassenerhalt?

Das kann ich mir nicht vorstellen, ganz im Gegenteil. Wir haben alle den Ehrgeiz, den Klassenerhalt zu schaffen, denn niemand steigt gerne ab - egal, ob er nun kommende Saison noch dabei ist oder den Verein verlässt. Ich kann also durchaus sagen: Wir werden alles dafür tun, um in der Regionalliga zu bleiben.

Nun wird ein neuer Trainer gesucht. Wie sollte Ihrer Meinung nach das Anforderungsprofil aussehen?

Ich denke, es wäre jetzt wichtig, einen Trainer aus der Region zu holen, der sich in den Oberligen Hamburgs und Schleswig-Holsteins auskennt. Denn dort sind genügend Kicker zu finden, die das Zeug für die Regionalliga haben. Wir brauchen jedenfalls einen Trainer, der diese Spieler anspricht und nach Neumünster lotst. Nur so kann die nötige Identifikation geschaffen werden.

Bedeutet das, nicht alle aktuellen Spieler identifizieren sich mit dem VfR Neumünster?

Das will ich damit nicht sagen, aber fest steht, dass in der Vergangenheit die Fluktuation im Kader zu groß war. Oftmals wurden nur Ein-Jahres-Verträge mit Spielern geschlossen. Meistens wusste man dann schon, dass diejenigen in der darauf folgenden Saison den Verein wieder verlassen werden.

Ist die bisherige Vorgehensweise aus Ihrer Sicht der Grund dafür, dass der VfR in der vierten Liga ums Überleben kämpft?

Es lässt sich schwer etwas nachhaltig aufbauen, wenn immer wieder Leistungsträger den Verein verlassen und man Jahr für Jahr eine neue Mannschaft auf die Beine stellen muss. Aus dem Stamm der Vorsaison bin ja fast nur noch ich dabei. Wenn wir mehr Spieler aus der Region für uns gewinnen würden, würde das sicher anders aussehen.

Aufrufe: 020.2.2015, 11:30 Uhr
SHZ / ssiAutor