2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines

Wir brauchen ein Zugpferd

Boreas Präsident Peter Hering setzt große Hoffnungen in den neuen Sportchef Elvir Jugo, der ab Juli im Jägerpark tätig wird.

Schon lange nicht mehr hat der SC Borea Dresden für einen Paukenschlag gesorgt – genau genommen seit der im Herbst 2011 drohenden Insolvenz. Doch nun gibt es positive Signale. Ex-Spieler Elvir Jugo kehrt in den Jägerpark zurück und wird ab 1. Juli als Sportlicher Leiter und Trainer der ersten Männer-Mannschaft arbeiten. Jugo steht seit 2011 beim VfL Pirna-Copitz unter Vertrag, führte dort die „Erste“ in die Landesliga. Boreas Präsident Peter Hering, der dem Traditionsverein seit vier Jahren vorsteht, berichtet über die Verpflichtung und die Ziele, die die Dresdner erreichen wollen.

Herr Hering, hatten Sie dieses große Interesse, das die Personalie Elvir Jugo ausgelöst hat, erwartet?

Ja, schon. Ich freue mich aber in erster Linie darüber, dass wir endlich wieder mit positiven Schlagzeilen aufwarten können. Es war ein harter Weg, der noch nicht zu Ende ist. Aber die Verpflichtung von Elvir Jugo ist ein wichtiger Meilenstein.

Wurde im Vorfeld mit mehreren Kandidaten gesprochen?

Ja, aber bitte erwarten Sie jetzt keine Namensliste. Ich kann Ihnen aber sagen, dass Elvir Jugo der Wunschkandidat war und sich unser Geschäftsführer Frank Krummrey dafür richtig ins Zeug gelegt hat.

Was gab den Ausschlag, Elvir Jugo nach oben auf den Wunschzettel zu setzen?

Er hat hier lange gespielt, identifiziert sich mit Borea, hat, wenn sie so wollen, diese Tradition im Blut. Wir brauchten einen Trainer, der im Verein und im Umfeld akzeptiert wird und dem wir zutrauen, dass er uns nach vorn bringt. Elvir Jugo kann das, davon bin ich überzeugt. Er hat in fast fünf Jahren kontinuierlich gute Arbeit in Pirna-Copitz abgeliefert. Wer die Kommentare auf Facebook gelesen hat, wird feststellen, dass Elvir Jugo hier im Jägerpark sehr willkommen ist.

Warum Sportchef und Trainer der Männer-Mannschaft?

Wir brauchen ein Zugpferd, sowohl als Person als auch mit Blick auf die erste Mannschaft. Die spielt momentan leider nur in der Stadtoberliga. Wollen wir unseren jungen Fußballern eine Perspektive im Männerbereich bieten, müssen wir zurück in die Landesklasse. Das trauen wir Elvir Jugo zu. Und die Vereinsphilosophie in Bezug auf ein einheitliches Spielsystem möglichst aller Mannschaften spielte bei unseren Überlegungen auch eine Rolle, daher auch diese gewählte Konstellation.

Wird Elvir Jugo hauptamtlich arbeiten?

Ja. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt wieder in der Lage sind, so eine Personalie zu realisieren. Dennoch sind wir finanziell nicht auf Rosen gebettet. Ich würde mir beispielsweise auch eine Anzeigetafel wünschen. Ich schaffe es nicht immer pünktlich zum Anpfiff und muss dann immer nachfragen, wie es steht. Aber es gilt, Wertigkeiten zu setzen, und da stand die Personalie Sportchef ganz oben auf der Agenda.

Thomas Klippel ist noch Cheftrainer, saß aber am Sonntag gegen Helios nicht auf der Bank. Warum?

Ich kann ihnen im Moment nicht viel dazu sagen. Thomas Klippel hat sich ein paar Tage Urlaub genommen. Danach werden wir uns verständigen, ob und wie es weitergehen kann.

War er sauer?

Es war ein emotionales, aber auch sehr kurzes Gespräch. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Solche Entscheidungen sind schwierig, das weiß ich als Unternehmer nur zu gut. Aber sie lassen sich nicht vermeiden. Man kann eine Firma nicht mit einem Fußballverein vergleichen, aber Emotionen sind natürlich immer im Spiel.

Wie planen Sie mit dem derzeitigen Sportlichen Leiter Marcus Urban weiter?

Ich denke, er wird uns auch 2016/17 für gewisse Aufgaben zur Verfügung stehen. Wir haben alles mit ihm in einem sehr konstruktiven Gespräch besprochen. Er hat ja noch ein großes Aufgabengebiet außerhalb unseres Vereins zu bewältigen.

Abschließend noch eine Frage zum Schiedsrichter-Soll. Hat der SC Borea dieses Problem in den Griff bekommen?

Wir sind im Vorjahr abgestiegen, weil uns sechs Punkte abgezogen wurden. Ich finde es sehr grenzwertig, eine Mannschaft zu bestrafen und derart in den sportlichen Wettstreit einzugreifen. Jetzt haben wir mehr Schiedsrichter gemeldet, als es uns das Soll auferlegt. Eigentlich müssten uns sechs Zähler gut geschrieben werden ...

Aufrufe: 012.4.2016, 08:00 Uhr
Jürgen SchwarzAutor