Auf den letzten Drücker haben sich die Wiehler Platz eins der Tabelle gesichert und dabei vom Unentschieden der beiden ärgsten Verfolger, TuS Lindlar und Jan Wellem Bergisch Gladbach, profitiert. Dass sie gerne in der nächsten Saison in der Bezirksliga antreten würden, hatte FV-Trainer Sascha Mühlmann schon offenbart. Überrascht ist er aber dennoch über den Zwischenstand: „Wir wollten am Ende der Saison auf einem der ersten drei oder vier Plätze landen. Dass es so gut läuft und wir nach 17 Spielen vorne stehen, ist mehr als wir erwartet haben“, sagt er.
Vor allem in der Defensive sei seine Mannschaft stabiler, als in der Saison zuvor. Radion Miller, Zugang aus der ersten Mannschaft, habe der Vierer-Abwehrkette deutlich mehr Sicherheit gebracht. „Er bringt viel Erfahrung mit und an seiner Seite ist Basti Schwarz auch noch gereift. Unsere Spiele haben wir hinten gewonnen“, so Mühlmann über die beiden Innenverteidiger. Aber auch vorne habe sich Einiges getan. „Wir haben da enorme Power. Vor allem Florian Liebelt ist für die Liga ein Phänomen und das Nonplusultra für unsere Offensive“, lobt Mühlmann seinen „Zehner“. Auch für Yannik Clemens im Sturmzentrum hat Mühlmann viel Lob parat. „Er macht in der Zentrale viele Wege. Die beiden sind für mich Gold wert.“
Personelle Veränderungen seien nicht geplant. Unterstützung auf dem Weg in die Bezirksliga ist eher aus dem eigenen Verein möglich. Die Wiehler sind auf Titelkurs.
Schon vor Beginn der Saison hat Michael Reed alle Titelambitionen von sich gewiesen. Zehn Punkte Rückstand – bei einem Sieg im Nachholspiel gegen den SSV Wildbergerhütte-Odenspiel wären es immerhin noch sieben – scheinen seine Prognose zu bestätigen. Platz vier wäre es in bestem Fall nach 17 Spieltagen. Einigermaßen zufriedenstellend findet der Schönenbacher Trainer das. „Es wäre mehr für uns drin gewesen. In einigen Spielen haben wir kurz vor Schluss noch Punkte liegengelassen. Deshalb bin ich nicht hundertprozentig zufrieden“, sagt Reed.
Schwankungen habe seine Mannschaft innerhalb eines Spiels. So war meist die erste Hälfte stark, nach dem Seitenwechsel stockte der Motor. „Ich hatte das Gefühl, dass sich die Mannschaft zu früh, zu sicher war. Das rächt sich dann oft und man bekommt den Schalter nicht mehr umgelegt“, erklärt der Coach. Vor allem gegen die Teams aus dem unteren Tabellenbereich wie Nümbrecht II, Marienheide und Bensberg ließ man so Punkte liegen.
Für die Schönenbacher könnte es noch weit nach oben gehen. Platz zwei reicht vielleicht über die Quotientenwertung sogar zum Aufstieg. Wird das Nachholspiel gegen Hütte nicht erfolgreich bestritten, ist der Zug aber wohl so gut wie weg. Eine Kampfansage will Reed nicht ausgeben. „Unmöglich ist nichts“, sagt er.
Der Aufsteiger hat sich nach dürftigen Ergebnissen zum Saisonstart mit einem kleinen Schlussspurt zur Winterpause aus der Abstiegszone befreit. Zehn Punkte aus vier Spielen holte das Team von Trainer Uwe Ommer, ehe man sich der eigenen zweiten Mannschaft geschlagen geben musste. „Wir hatten ein schönes Auf und Ab mit einem Aufwärtstrend am Ende“, sagt Ommer. „Wir sind gut gestartet und haben tolle Spiele abgeliefert, aber zu viele Punkte abgegeben“, erklärt er.
Verunsicherung hätte sich breit gemacht, zeitweiser Personalmangel die Situation noch verschärft. Auch dank Unterstützung aus den anderen Wiehler Teams gelang es aber, das Ruder herumzureißen. „Die Unterstützung von oben hat uns sicherlich geholfen. Die Jungs haben sich dann über die guten Ergebnisse Selbstvertrauen verschafft. Ich bin aber davon überzeugt, dass für unsere Mannschaft auch ohne Unterstützung zum Klassenerhalt reicht“, so Ommer.
Personelle Veränderungen wird es, ausgenommen der Optionen aus dem eigenen Verein, nicht geben. Defensivspieler René Gailowitz steigt nach seiner Kreuzbandverletzung demnächst wieder ins Training ein.