2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Daniel Weber scheiterte erst am Keeper und dann am Pfosten. Foto: Sven Brückner
Daniel Weber scheiterte erst am Keeper und dann am Pfosten. Foto: Sven Brückner

Westerhausen unterliegt in Bernburg

Vorentscheidung um den Staffelsieg

„Fußball ist ein Ergebnissport, der manchmal so brutal sein kann“ war Trainer Ralf Hermann nach dem Spiel niedergeschlagen. Diese Niederlage war nur schwer zu begreifen, einen Vorwurf konnte man jedoch niemandem machen. Noch Vor zwei Jahren wurde der Aufstieg durch späte Gegentreffer mehr oder weniger „weggeworfen“ oder im damaligen Spitzenspiel lag man gegen Lok Aschersleben nach 30 Minuten durch teils eklatante Fehler mit 3:0 zurück. Doch am Samstag war all das anders, die Wolfsbergelf konnte in Bestbesetzung antreten und wusste nur allzu gut um die Bedeutung des Spieles. Doch auch das nützte nichts, nach 93 Minuten stand es 2:0 für die Askanen.

Clever spielte der Gast und riss das Spielgeschehen mehr und mehr an sich. In der 5. Minute hatte der Gast auch die erste Chance des Spiels, Reitzig sicherte sich im 16er den Ball, legte zurück, aber der Schuss konnte zu einer Ecke geklärt werden. Nur eine Minute später tauchte Bernburg nach einem langen Ball vor Keeper Elsner auf, Kollmann spitzelte dazwischen, doch sein Versuch ging am Tor vorbei. Danach neutralisierten sich beide Teams und zeigten ein Spiel auf hohem Niveau, nach einer Ecke war es wieder Kollmann dessen Ball die Latte streifte (10. Minute).

Doch in der Folge übernahm der Gast immer mehr das Kommando und Bernburg war eigentlich nur durch Standards gefährlich, aus dem Spiel heraus ließ die Hintermannschaft der Wolfsbergelf so gut wie nichts zu. In der 26. Minute zog Reitzig von Links in den 16er, doch seinen Versuch konnte Patrick Baldauf mit einer Glanzparade klären. Wieder einmal hütete der Verbandsligastammkeeper das Tor gegen Westerhausen. Und auch in der 29. Minute musste er sein ganzes Können zeigen, erst rettete er gegen Weber aus Nahdistanz, der glänzend freigespielt wurde, dann war im Nachschuss der Pfosten zur Stelle.

Dem mitgereisten Wolfsberg-Anhang lag der Torschrei schon auf den Lippen, das musste eigentlich die Führung sein. Vor der Pause mussten beide Teams verletzungsbedingt wechseln, bei Westerhausen musste Marco Michaelis das Feld verlassen, für ihn kam Christian Meyer. Bis zur Pause war von den Gästen nicht mehr viel zu sehen, bis zur 44. Minute. Es gab eine strittige Ecke, der auch zuvor noch ein Handspiel der Heimelf vorausging, Westerhausen regte sich zu Recht auf, aber all das nützte nichts. Und so kam es wie es kommen musste, Tobias Donath trat diese scharf aufs Tor und verwandelte mehr oder weniger Direkt, diese war einfach glänzend geschlagen. Mit dem schmeichelhaften 1:0 ging es dann auch in die Kabine, bis dato konnte Trainer Ralf Hermann auch komplett zufrieden sein mit dem Spiel seiner Elf: „Wir leisten mehr als alle anderen Teams und werden so zu Boden geschmettert; das ist hart.“

Und in der zweiten Hälfte wurde es sofort wieder hektisch, Reitzig wurde am 16er Freigespielt, unter Bedrängnis schoss er den springenden Ball Volley aufs Tor, doch wieder war Baldauf mit einer super Reaktion da (46. Minute). Wieder war es Reitzig, der nach Glanztat von Baldauf nach Fiebig Flanke scheiterte (63. Minute). Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt schon mehr als verdient gewesen, doch wollte der Ball einfach nicht ins Tor.

In der 73. Minute wird zuerst ein Schuss von Reitzig abgeblockt, aus kurzer Distanz kommt Fiebig zum Kopfball, der ist zu Zentral, Baldauf ist wieder da. Es entwickelte sich ein Privatduell, Baldauf gegen die komplette Westerhäuser Offensive. Nicht zu unrecht wird dieser Keeper wohl in der nächsten Saison in der Oberliga im Tor stehen. Doch in der 79. Minute war es soweit, nach einem abgefälschten Schuss von Fiebig streckte er sich vergeblich, doch wieder war der Pfosten zur Stelle und der Ball sprang ins Feld zurück.

Der Großteil der 240 Zuschauer, hatte wieder bereits den Torschrei auf den Lippen, doch war das entsetzen groß als auch dieser Versuch nicht ins Tor wollte, was war hier heute nur los? Und nein, es wurde keine Aktion der Heimelf ausgelassen, die erste gefährliche Aktion der zweiten Hälfte ereignete sich in der 82. Minute als Donath nach einem Freistoß zum Kopfball kam und Erik Elsner diesen stark zu einer Ecke klären konnte.

Westerhausen schmiss jetzt alles nach Vorn, einen Freistoß von Ronny Borchardt konnte Baldauf nur nach Vorn unkontrolliert abklatschen lassen, aber auch daraus konnte kein Kapital geschlagen werden. Westerhausen öffnete Komplett und so war es dann die Heimelf, die in der 92. Minute einen Konter zum 2:0 ausspielte. Damit waren dann alle Träume für den SV 1890 beendet. Schade, diese Niederlage tut nach dem Spielverlauf doppelt weh. „Jammern ist jedoch Verboten, wir nehmen es wie echte und vor allem wie faire Sportsleute. Ich für mein Teil bin überaus stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein!“ gab Trainer Ralf Hermann nach dem Spiel von sich. Doch bei fünf Punkten und 12 Toren in der Differenz rückt der Traum vom Aufstieg in weite Ferne. Askania holte damit 43 der 45 möglichen Punkte in den letzten 15 Spielen.

Aufrufe: 012.5.2014, 11:56 Uhr
Hannes WendorffAutor