2024-05-23T12:47:39.813Z

Turnier
Foto: Egon Bieber
Foto: Egon Bieber

Weserspucker-Turnier: Paukenschlag nach Wolfsburger Jubel

Mit der 35. Auflage im kommenden Jahr wird das Turnier für Traditionsmannschaften um die Weserspucker-Trophäe enden, beim Bankett wird das Aus des Weserspucker-Turniers für 2020 verkündet. Jens Gudehus und Co. gewinnen das Spiel um Platz fünf.

Paukenschlag am Samstagabend: Der Jubel der Wolfsburger Traditionsmannschaft um Roy Präger war nach dem Turniersieg kaum eine Stunde verhallt und das erste Bier in der bei Spielern, Verantwortlichen und Sponsoren beliebten dritten Halbzeit im VIP-Raum der Mindener Kampa-Halle getrunken, da ließ Union Mindens Klubchef Torsten Schwier die Katze aus dem Sack: Mit der 35. Auflage im kommenden Jahr wird das Hallenfußball-Turnier für Traditionsmannschaften um die Weserspucker-Trophäe enden. „Das Turnier 2020 wird unter dem Motto Finale stehen“, bestätigte Torsten Schwier schweren Herzens die Entscheidung.

„Was danach kommen wird, muss man sehen“, ließ sich Schwier einerseits ein klitzekleines Hintertürchen auf eine Fortsetzung offen, gibt aber auch unumwunden zu: „Die Organisation eines solchen Turnieres ist auch eine Frage der Altersstruktur im Team. Es sind viele dabei, die über 60 und 70 Jahre sind“, begründet der Union-Chef und Mitorganisator den Schritt. So soll es bereits im Vorfeld der 34. Aufklage Überlegungen gegeben haben, schon in diesem Jahr auf die Austragung des Weserspucker-Turniers zu verzichten.


Während der Veranstaltung in der Kampa-Halle, in der die 1350 Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen, war von Abschiedsstimmung wenig zu spüren gewesen. „Ich mag dieses Turnier total. Man muss die Leute unterstützen, die so ein Turnier auf die Beine stellen. Davor ziehe ich meinen Hut vor Torsten Schwier und seinem Organisationsteam“, sagte Roy Präger vom Wolfsburger Siegerteam in Unkenntnis der späteren Nachricht.


Mit seiner sympathischen Art von ihm, aber auch allen anderen Spielern im VfL-Dress, gewann Präger die Herzen der Zuschauer. Einer davon war der zehnjährige Lenni, der seit seiner Geburt im Rollstuhl sitzt, aber seit der vergangenen Auflage des Weserspucker-Turniers glühender VfL-Fan geworden ist. Selbstverständlich durfte der Mindener darum mit auf das Siegerfoto, nachdem er zuvor bereits ein Wolfsburger Trikot mit den Unterschriften der Spieler bekommen hatte.


Dass es die „Wölfe“ spektakulär lieben, zeigte sich insbesondere im Finale gegen die keinesfalls enttäuschenden Borussen aus Mönchengladbach. Mit 5:4 gewann Wolfsburg das Endspiel auch deshalb, weil ihr Torwart Burkhard Kick das vorentscheidende 5:3 mit einem Abwurftor markierte. „Wir kommen auch deswegen nach Minden, weil hier nach den alten Regeln gespielt wird. Hier darf der Torwart mitspielen und ist nicht an seinem Strafraum gebunden“, sagte Burkhard Kick, der Finalheld der „Wölfe“.


Der unterlegene Finalist, der das Vorrundenspiel gegen Wolfsburg noch deutlich mit 5:1 für sich entschieden hatte, enttäuschte ebenfalls nicht und hatte mit Mike Hanke den treffsichersten Spieler in seinen Reihen. Zudem wurde der ehemalige Profi des FC Schalke 04, Hannover 96, VfL Wolfsburg, SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach zum besten Turnierspieler gewählt. „Ich mag die Atmosphäre hier. Es ist sehr schön hier zu spielen“, sagte Hanke, der zum ersten Mal in Minden dabei war. Auch der Stürmer ahnte da noch nichts von den Union-Planungen.


Das Weserspucker-Team beendete die Vorrunde nach den Spielen gegen St. Pauli (1:1) und Borussia Dortmund (0:4) mit nur einem Punkt, konnte aber im Spiel um Platz fünf ein abschließendes Erfolgserlebnis verzeichnen. Das neunmeterschießen gegen den 1. FC Köln gewannen Jens Gudehus, Roland Klaus, Christian Krug und Co. mit 3:2.

Aufrufe: 015.1.2019, 10:00 Uhr
FuPa / NWAutor