Werder hat Papenburger Fußballtalent im Blick

Das ist alles nur eine Momentaufnahme“, sagt Vater Rolf, wohl wissend, dass der Weg zu einer möglichen Bundesligakarriere noch weit ist. Stolz ist er dennoch darauf, dass sein Sohn bei beiden Klubs ein Probetraining absolviert hat. Beide Klubs wollen den Neunjährigen weiter im Auge behalten.

„Ich spiele Fußball, seit ich vier Jahre alt bin“, sagt der Papenburger. Meistens stand sein Vater als Trainer an der Seitenlinie. Dann ging vergangenes Jahr alles ganz schnell: Der Spieler von BW Papenburg spielte bei der Sichtung in Neubörger auf. Gemeinsam mit fünf Mannschaftskameraden ging es dann zur Kreisauswahl. Einen Tag vor seinem neunten Geburtstag ging es am 13. November das erste Mal nach Bremen.

„Da haben wir erst ein paar Übungen und dann Spiele gemacht“, berichtet Niclas Wessels, der am liebsten im offensiven Mittelfeld spielt. Kontakt zu den Stars habe es in der Halle nicht gegeben. Ohnehin ist Wessels Fan von Borussia Dortmund und Mario Götze sein Vorbild. Anders als der Neu-Bayer schließt der Papenburger aber aus, dass er jemals für die Münchener auflaufen wird.

Neben Werder steht das Talent mittlerweile auch auf der Talentliste des FC Groningen . Die Holländer haben ihn Anfang Februar beim Hallenturnier in Aschendorf gesichtet. Gerade einmal 24 Stunden später kam die Einladung zum Probetraining. „Da hat mich Opa von der Schule abgeholt und hingefahren“, so der Nachwuchskicker. Schwierig sei es gewesen, mit den Trainern und Mitspielern zu sprechen. Mit Händen und Füßen habe er sich dort verständigt. Mit Erfolg: Auch hier soll der Kanalstädter weiter trainieren.

Damit ist der Wochenplan schon fast voll: montags trainiert er mit der Emsland-Auswahl Nord, dienstags unter seinem Vater bei BW Papenburg, mittwochs in Groningen oder einmal im Monat bei Werder, und am Wochenende steht wieder BW an. Und donnerstags? „Da spiele ich am liebsten mit meinen Freunden“, sagt Niclas. Dann rollt der Ball ebenfalls. Dafür steht im Garten hinter dem Haus ein Tor.

Und was macht am meisten Spaß? „Alles gleich viel“, sagt Niclas – Hauptsache Fußball. Der Sport mit dem Lederball ist aber nicht alles. „Die Schule geht vor“, erklärt Vater Rolf die Prioritäten. Auf eine Bundesligakarriere drillen will er seinen Sohn nicht. Der erste Schritt in diese Richtung ist eben eine „schöne Momentaufnahme“.